Corona: So läuft die Gastro-Öffnung in Vorarlberg
Die Gastgärten waren ob des nasskalten Wetters noch kein Thema.
© Falstaff/Metzler
Regen und teilweise Schneefall gingen heute mit der langersehnten Öffnung der Gastronomie im Westen Österreichs einher. Als Modellregion und einziges Bundesland durfte Vorarlberg aufgrund konstant niedriger Infektionszahlen die Lokale Outdoor wie auch Indoor wieder öffnen. Begleitet werden die Öffnungsschritte von strengen Maßnahmen die sowohl seitens der Gastronomen als auch der Gäste eingehalten werden müssen.
Wer ein Restaurant oder Café besuchen möchte, der muss einen negativen Antigen-Test vorzeigen, es gilt die Maskenpflicht bis zum Sitzplatz und am Tisch selbst sind maximal vier Personen aus höchstens zwei Haushalten erlaubt. Sitzt man am Tisch, muss man sich noch mithilfe eines QR-Codes – wie man es noch von vergangenen Öffnungen kennt – registrieren.
Nur 31 Prozent sperren auf
Für die Gastronomen sind noch weitere Maßnahmen zu beachten, weshalb viele die Lokale geschlossen halten. In einer Umfrage der Wirtschaftskammer erklärten lediglich 31 Prozent der 654 befragten Vorarlberger Gastronomen, dass sie aufsperren. Grund dafür ist unter anderem die Sperrstundenregelung mit 20 Uhr und die mangelnde Wirtschaftlichkeit, da aufgrund der Abstandsregelung wesentlich weniger Plätze besetzt werden dürfen.
Gute Stimmung bei den Gästen
In der Innenstadt von Feldkirch zeigte sich Montag Mittag, dass die meisten der Betriebe geöffnet und auch zum Teil die Gastgärten vorbereietet hatten, aufgrund des schlechten Wetters fand sich der Großteil der Gäste jedoch in den Innenräumen ein. Ein Blick in die Lokale verriet, dass das Vorweisen der Tests sowie die Maskenpflicht gerne in Kauf genommen wird, wenn dafür wieder in den Lieblings-Restaurants eingekehrt werden darf. »Ich lasse mich gerne für den Lokal-Besuch testen, einfach um endlich wieder ein wenig Gesellschaft und Gasthaus-Flair zu spüren.«, freute sich ein Gast.
Größtes Problem: Sperrstunde
Im Falstaff-Gespräch betonte Gastronom Reinhard Rauch, dass es sich bei den bisherigen Gästen überwiegend um Stammgäste handle. Das größte Problem sehen Rauch wie auch weitere Gastronomen in der Sperrstunde: »Unser Hauptgeschäft ist am Abend, das fällt mit dieser Regelung weg. Auch das Kontrollieren der Tests unterliegt einer großen Verantwortung – man kann sich nie ganz sicher sein, ob es sich bei den vorgezeigten Tests nicht um Fälschungen handelt.« Darüber hinaus hatten die Gastronomen nur wenige Tage Zeit, die Öffnung mit den Maßnahmen zu planen und umzusetzen, da detaillierte Informationen aufgrund der Regierungs-Verhandlungen erst sehr spät kommuniziert wurden.
Trotz der strengen Maßnahmen bringen die Öffnungsschritte ein Stück Normalität, was von den meisten sehnlichst erwartet wurde. Zudem bringt die Strategie der Modellregion Hoffnung mit sich, die bei erfolgreicher Entwicklung möglicherweise auch für das restliche Österreich umgesetzt wird.
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