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Zwischen Hamburg und Kopenhagen. Mosaik der Kulturen im Grenzort Alt-Wandsbek

Die europäische Stadt Sigrid Curth

Der ehemalige Grenzort Wandsbek mit dem alten Gewerbequartier am Mühlenteich, jetzt Brauhaus-Viertel genannt, ist über viele Jahrhunderte ein Aktivposten dänischer Herrschaft im Herzogtum Holstein. Bis 1937 vor den Toren der Hansestadt Hamburg gelegen und im Feuersturm 1943 weitgehend untergegangen, verwischen aktuell die Spuren des traditionsreichen Viertels zwischen Mühlen, Markt und Manufakturen.

Die meist europaweit vernetzten Gutsherren Wandsbeks verfolgen am alten Hanse-Handelsweg zwischen Hamburg und Lübeck namens der dänischen Krone und zum eigenen Vorteil eine geschickte Gewerbe- und Ansiedlungsstrategie. Weit zurück reichen die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Einflüsse und Wechselwirkungen zwischen Wandsbek, Hamburg und Europa, begründet auf der Arbeit und dem Ideenreichtum von Unternehmern und Handwerkern, Fabrikarbeitern, Dienstleuten und Künstlern, die sich hier mit vergleichsweise größeren Freiheiten als in der Metropole niederlassen. Jüdische Einwanderer gehörten drei Jahrhunderte dazu.

Das hier vorgestellte Poster für den Auftakt des Europäischen Kulturerbejahres 2018 in Hamburg hat einen neuen erweiterten Focus. Denn es bezieht das anschließende historische Zentrum in die geschichtliche Betrachtung Wandsbeks ein. Das „Mosaik der Kulturen“ wird vor allem um die repräsentative Baukunst von Herrenhaus und Mausoleum ergänzt, beide nicht zu denken ohne europäische Traditionen, Importe und Arbeitskräfte.

Das Poster ist als Start einer „elektronischen Entdeckungsreise“ zu den interkulturellen Bezügen im heutigen Wandsbek gedacht. Damit eröffnen sich nicht nur veränderte Sichtweisen auf die lokale Entwicklung der einst eigenständigen Ortschaft, sondern auch kreative Wege der Beteiligung und Integration im Stadtteil.