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Fußball Nach Aufstieg

Jetzt plant RB Leipzig den Bundesliga-Durchmarsch

Sport-Redakteurin
Komm, Junge, lass dich drücken: Die Leipziger Bastian Schulz (l.), Henrik Ernst (M.) und Sebastian Heidinger feiern den Aufstieg Komm, Junge, lass dich drücken: Die Leipziger Bastian Schulz (l.), Henrik Ernst (M.) und Sebastian Heidinger feiern den Aufstieg
Komm, Junge, lass dich drücken: Die Leipziger Bastian Schulz (l.), Henrik Ernst (M.) und Sebastian Heidinger feiern den Aufstieg
Quelle: dpa
Nach dem Drittliga-Aufstieg pendelt RB Leipzig zwischen Aufstiegsjubel, Fan-Liebe und Hass. Nicht jeder kann sich mit dem von Red Bull finanzierten Retortenklub freuen. Die Ziele aber sind klar.

Nur kurzzeitig war der Bulle erstarrt. Dann schnaubte er, bäumte sich auf, scharrte mit den Vorderhufen, rannte los – und kam an. Genau dort, wo er hinwollte: in der dritten Liga. Im dritten Versuch hat der hoch ambitionierte Regionalligist RB Leipzig den Aufstieg geschafft. Jedoch reden wir bei dem Verein von einer Art Zuchtbullen. Und das gefällt nicht jedem. Die einen feiern den Aufstieg frenetisch – andere halten sich mit bösen Worten gegen den Retortenklub mit dem österreichischen Brausehersteller Red Bull im Rücken wenig zurück.

Rückblick: Sonntagnachmittag, Lotte. Die Leipziger mussten im Rückspiel der Aufstiegsrunde bei den Sportfreunden Lotte antreten. Das Hinspiel hatten die Sachsen noch 2:0 gewonnen. Lotte glich durch Tobias Willers (26.) und dann in letzter Sekunde durch Dennis Schmidt (90.+5.) das Hinspielergebnis aus. Die RB-Spieler waren geschockt.

Der eingewechselte Leipziger Matthias Morys erzielte dann jedoch mit einem abgefälschten Schuss das wichtige Auswärtstor (95.). Danach gelang Stefan Kutschke per Foulelfmeter sogar der Ausgleich. Leipzig steigt auf. „Großes Kompliment an die Mannschaft. Wie sie das Spiel gedreht hat, spricht für ihren Charakter“, lobte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick. Nun plant der Klub den schnellst möglichen Durchmarsch bis in die Bundesliga. „Wir wollen uns nicht in der Dritten Liga konsolidieren, sondern es soll weitergehen“, sagte Geschäftsführer Ulrich Wolter der „Welt“.

RB-Trainer kritisiert die Relegation

„Wir sind endlich aus der Regionalliga raus, das ist das Wichtigste. Wir sind unendlich glücklich“, jubelte Trainer Alexander Zorniger, zeigte aber auch Mitgefühl mit Lotte. „Mir tut es im Herzen weh, dass Lotte nicht aufsteigen darf. Denn ich weiß, was dahinter steckt“, sagte Zorniger und erneuerte seine Kritik an der Relegation der Regionalliga-Meister.

„Man hat ein Jahr lang gearbeitet wie bekloppt, hat 86 Punkte geholt und steigt trotzdem nicht auf. Diese Regelung ist zutiefst gegen den Sport“, polterte er. „Lotte hat 38 Spiele in den Beinen, und wir 30. Da haben natürlich Körner gefehlt.“ Auch bei den RB-Spielern mischte sich die Freude mit Unbehagen. Mittelfeldspieler Timo Röttger sagte: „Ich bin erleichtert. Die Moral, die wir im ganzen Jahr gezeigt haben, sprach für uns. Dass Lotte nicht aufsteigen darf, ist eine Frechheit. Die haben uns zwei Spiele lang alles abverlangt.“

Lottes Trainer Maik Walpurgis versuchte denn auch gar nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. „Die ist riesig. Bitter war, dass wir in der Verlängerung einen einfachen Gegentreffer bekommen haben.“

„Die Fans haben den Aufstieg verdient“

Die mitgereisten RB-Fans auf den Rängen aber hatten endlich den so lange ersehnten Grund zum Feiern. „Wie viele Leute uns unterstützen, ist toll. Wir sind stolz, solche Fans zu haben. Sie haben den Aufstieg mehr als verdient“, sagte Kapitän Daniel Frahn, und Rangnick ergänzte mit Blick auf die vielen Kritiker: „Wie diese Mannschaft von den Fans unterstützt wird, zeigt, dass hier etwas zusammenwächst“.

RB steht offiziell für Rasenballsport, könnte aber genauso gut für Red Bull stehen. Von Tradition kann bei dem Klub, der erst 2009 aus dem SSV Markranstädt hervorging, keine Rede sein. Und so mischen sich auf der Facebook-Seite des Vereins die Jubelarien der Fans mit den Meckertiraden vehementer Gegner. „Die Kackbrause ist aufgestiegen… mies hoffentlich werdet ihr abgeschossen in Liga 3“, heißt es da. Oder: „Geilste Fans? Schöne Grüße aus Köln! Ich muss kotzen, wenn ich den Namen Red Bull höre. Sei es im Fußball oder sonst wo!“

Die Leipziger Fußballfans, die endlich einen Verein haben, mit dem sie jubeln und den sie unterstützen können, halten mit aller Kraft dagegen. „Glückwunsch RB… das ist für Fußball-Leipzig das Beste, was passieren konnte.“ Ein Seitenhieb auf Bayern Münchens Uli Hoeneß darf nicht fehlen: „Mateschiz (Red-Bull-Besitzer, d.R.) spendet jedes Jahr Millionen – besser spenden als Steuerhinterziehung.“

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