Freitag, 15.10.2021
 
25.02.2006

Irak Journalisten im Irak entführt und ermordet

Es handelt sich um drei Mitarbeiter des arabischen Nachrichtensenders Al Arabija, darunter die in der Region prominente Irak-Korrespondentin Atwar Bahjat. Sie wollten über den Anschlag auf das Schiitenheiligtum in Samarra berichten. Al Arabija ist der beliebteste Fernsehsender im Irak. Er hat sein Hauptquartier in Dubai und gilt als weniger reißerisch als seine Konkurrenz Al Dschasira aus Katar.

Medienrecht Neuer Medienkodex vorgestellt

Die Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“ hat ein Zehn-Punkte-Papier entwickelt, das helfen soll, Qualität und Unabhängigkeit des Journalismus zu sichern. Unter anderem heißt es: „Journalisten recherchieren, gewichten und veröffentlichen nach dem Grundsatz 'Sicherheit vor Schnelligkeit'.“ Der neue Medienkodex wurde im bewussten Kontrast zum Pressekodex des Deutschen Presserates entwickelt, so der Vorsitzende des "Netzwerks Recherche" Thomas Leif: ##„Das Wesentliche ist: Der Pressekodex gilt nur für die Presse. Wird auch überwacht im Wesentlichen durch die Politik der Verleger. Die Gewerkschaften sind da nur am Rande dabei. Er ist außerdem schon einige Jahrzehnte alt und hat nicht mehr die aktuellen Entwicklungen im Blick. Der wesentliche inhaltliche Unterschied ist, dass wir uneingeschränkt die Trennung von Journalismus und PR formulieren und dass wir uneingeschränkt Informantenrechte gesichert haben wollen ohne Wenn und Aber und dass wir auch neue Aspekte dazunehmen, zum Beispiel dass man als Journalist eine Weiterbildungspflicht – in Anführung - hat, dass man auf Vorteil und Vorteilsgewährung verzichtet. Und wir wollten einfach ein handhabbares Regelwerk, mit dem jede Journalistin, jeder Journalist arbeiten kann.“## Der Deutsche Presserat bezeichnete den Medienkodex des "Netzwerks Recherche" dagegen als praxisfern, weil er sich an einem Idealzustand orientiere. Dazu Thomas Leif vom Netzwerk Recherche: ##„Natürlich, die Zehn Gebote sind auch naiv in diesem Sinne. Die Kritik geht dahin, dass man überhaupt nichts regeln soll, damit alles so weiterläuft, wie es ist. Und wir sind der Auffassung, dass Selbstverpflichtung und Selbstreflexion immer die besten Lernfortschritte bringen, weil: Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger arbeiten, sondern Anregungen geben. Und ich glaube, in dieser Verdichtung, in dieser Konzentration auf zehn Punkte ist das noch nie aufgeschrieben worden. Wir sehen das als eine Leitplanke. Wer das naiv bezeichnet, den nenne ich zynisch.“##

Medienkonzentration Springer geht juristisch gegen Fusionsverbot vor

Der Springer-Verlag hat Beschwerde eingelegt gegen die Untersagung der Übernahme von ProSiebenSat.1 durch das Bundeskartellamt. Die Einspruchsfrist wäre am Freitag abgelaufen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf muss nun entscheiden, ob das Nein der Behörde rechtens war. Der Verlag betont, das Verfahren werde eingeleitet, „um Rechtssicherheit für künftige Akquisitionen zu haben“. Eine Neuaufnahme der Übernahme-Pläne stehe derzeit nicht zur Debatte. Unterdessen hat der Vorstandschef von ProSiebenSat.1, Guillaume de Posch, angekündigt, die Senderkette auszubauen, unter anderem im Online-Bereich. ProSiebenSat.1 hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 221 Millionen Euro erwirtschaftet.
18.02.2006

Ausland Journalistenorganisationen fordern Freilassung von Reportern

Die Internationale Journalistenföderation (IJF) und Reporter ohne Grenzen dringen auf die Entlassung von Medienmitarbeitern, die in islamischen Ländern wegen der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in Haft sitzen. Zwölf Journalisten in fünf Ländern würden strafrechtlich verfolgt, 13 Publikationen, unter anderem in Algerien, Marokko und Malaysia, sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen zeitweise oder auf Dauer geschlossen worden. Auch im russischen Wolgograd erscheint eine Zeitung wegen der Veröffentlichung einer Mohammed Karikatur nicht mehr.

Quelle: bs

Öffentlich-Rechtliche Brüssel macht Druck in Sachen Rundfunkfinanzierung

Die EU-Kommission stellt erneut die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland zur Diskussion. In einem neuen Fragenkatalog verlangt die Wettbewerbskommission von der Bundesregierung Auskunft über die Verwendung der Rundfunkgebühren. Der Brüsseler Behörde geht es um Informationen über Umfang und Finanzierung der kommerziellen Mediendienste und über die von den Sendern erworbenen Sportrechte. Das "Handelsblatt" schreibt, dass die Kommission Einblick in alle Verträge mit Telekommunikationsanbietern nehmen wolle. Die EU-Kommission prüft derzeit, ob es sich bei den Rundfunkgebühren in Deutschland um unerlaubte Beihilfen handelt.

Quelle: bs

Fußball-Rechte Arena kommt zur Sache

Medienberichten zufolge hat der neue Inhaber der Live-Übertragungsrechte der Fußballbundesliga bei der Landesmedienanstalt NRW einen Lizenzantrag für einen Fernsehsender gestellt. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus will Arena im Juli mit einem Testlauf starten. Die Tochterfirma des Kabelnetzbetreibers Unity Media hatte im Dezember 2005 überraschend die Rechte an der Königsklasse erworben. Bisher gab es die Live-Spiele nur bei Premiere. Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, sieht die Gefahr eines unfairen Wettbewerbs. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Hege, er halte den Kauf der Bundesligarechte durch Arena für eine Quersubventionierung mittels Kabelgebühren.

Quelle: bs

Rechtschreibung Die Presse begrüßt die neuen Rechtschreibvorschläge

Dem Lob des FAZ-Herausgebers Frank Schirrmacher für die aktuellen Kompromissregeln des "Rats für deutsche Rechtschreibung" hat sich der Chefredakteur der Tageszeitung "Die Welt" angeschlossen. Roger Köppel erinnert daran, dass sich alle Springer-Blätter 2004 aus guten Gründen gegen die Umsetzung der Neuen Rechtschreibung entschieden hätten. ## Der erste Entwurf war aus meiner Sicht eine Bürokratenübung und zum anderen Teil schlicht unverständlich und sinnentstellend in einzelnen Reformschritten. Es gab sicher auch positive Ansätze. Man darf das auch nicht insgesamt verteufeln. Aber ich bin einfach der Meinung, das müsste irgendwann vom Tisch. Man hat besseres in diesem Land zu tun, als sich mit diesen Dingen zu befassen. Die Politik oder irgendwelche Behörden können ja nicht an den Bedürfnissen der Menschen und auch der professionell betroffenen Menschen vorbei handeln. Insofern ist das auch eine gute Nachricht, dass sich hier nicht Artisten begegnen, sondern, dass hier eine Form von Verständigung und Austausch stattfindet. ##

Quelle: bs

Politik Die Medien bleiben eine Welt der Männer

Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie. 79 Prozent der Berichterstattung in Presse, Radio und Fernsehen widme sich den Männern und ihrem Handeln, heißt es in der Untersuchung des "Global Media Monitoring Projects". Die Studie wird seit 1995 regelmäßig erstellt und wertet Medien in 76 Ländern aus. In Deutschland wird bei zehn Zeitungen, zwölf Fernseh- und acht Hörfunksender geprüft, inwieweit Frauen als Berichterstatterinnen oder als Objekte der Berichterstattung vorkommen. Dazu Marlies Hesse, die deutsche Koordinatorin des Projekts. ## Deutschland hat aufgeholt und liegt mit einem Prozent über dem Weltdurchschnitt. Wenn man den Weltdurchschnitt mit 21 Prozent nimmt, liegt Deutschland mit 22 Prozent über dem Durchschnitt. Und das ist im Verhältnis der letzten Jahre doch ein erheblicher Anstieg. Im Jahr 1995 lagen wir nur bei zwölf Prozent, und das sind also zehn Prozent mehr, die wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben. Damit können wir überhaupt nicht zufrieden sein. Zufrieden können wir erst sein, wenn es 50/50 ist. ## Die Untersuchung hat nach Meinung von Marlies Hesse ergeben, dass Frauen im Journalismus längst nicht alles zugetraut wird. ## Man lässt Frauen natürlich vorwiegend an die so genannten "soften" und die sozialen Themen heran. Wenn Frauen im Bild erscheinen, dann sind es meistens junge Frauen. Erstaunlicherweise hat sich auch das Alter der Fernsehmoderatorinnen verändert. Sie sind sehr viel jünger als die Männer. Sie sind um die dreißig, 35. Und erst später, um die fünfzig herum, sind die Männer dann mehr vertreten. Man lässt Frauen kaum als Expertinnen zu Wort kommen. Auch als Politikerinnen sind sie bei den Themen nicht so präsent, wie die Politiker. ##

Quelle: bs

Kritiker Eklat um Theaterkritiker

Der bei einer Premiere attackierte FAZ-Journalist Gerhard Stadelmaier nimmt heute in dem Blatt Stellung zu den Ereignissen vom letzten Donnerstag. In dem Artikel gibt Stadelmaier der Intendanz des Schauspiels Frankfurt Mitschuld an den Vorfällen. Der Theaterkritiker war während einer Aufführung von dem Schauspieler Thomas Lawinky angegriffen worden und hatte daraufhin den Saal verlassen. Der Schauspieler, der sich unterdessen entschuldigt hat, wurde entlassen.

Quelle: bs

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