Fahrgeräusche, die herkömmliche Motoren mit zunehmender Geschwindigkeit überdeckt haben, sind nun durch den E-Antrieb präsenter und vermitteln ein anderes Gefühl von Geschwindigkeit. Dämmung und Material kommt somit eine höhere Bedeutung zu: Nur auf dem sogenannten „Klangbett der Ruhe“, so Indra-Lena Kögler, könne die Qualität der einzelnen Geräusche zum Tragen kommen: „Die Ruhe ist die Grundlage, das Sounddesign die Kür.“ Stille dagegen könne auch unangenehm sein. „Diese Art von Stille wollen wir nicht, wir wollen Ruhe“, sagt sie.
Vertrauen durch Geräusch und Klang
Bedient der Fahrer in einem Elektroauto den Blinkerheben, nimmt er das entsprechende Geräusch klarer und deutlicher wahr. Und so spielt der Sound auch für UX Designer eine zunehmend wichtigere Rolle. Die Mechanik ist das Spielfeld für das analoge Sounddesign. Auch sie kommuniziert, wie hochwertig etwas ist. „Die Geräusche müssen den Erwartungen entsprechen und wiedergegeben, was assoziiert wird“, sagt die 31-jährige Valentina Wilhelm.
„Ein Blinker ist zum Beispiel zu vergleichen mit dem Anstupsen einer Person, mit der man reden möchte“, sagt Indra-Lena Kögler. Da könne viel Vertrauen verloren gehen, wenn er falsch klingt, und viel Vertrauen aufgebaut werden, wenn er gut klinge. „Da schauen wir, wie der Lenkstockhebel am Lenkrad gestaltet ist und wie er mit dem Blinker zusammenspielt. Material, das hohe Töne erzeugt, kommt für uns nicht infrage.“ Sie legen Wert darauf, dass es satte Klänge sind. Es gehe schließlich um qualitative Assoziation.