“Der Begriff Rasse gehört auf den Müllhaufen der Geschichte”

Zwei Artikel in der FR zum Rassebegriff:

“Welcher Rasse gehören Sie an?”
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation/?em_cnt=1590527&em_loc=11

“Rasse soll verschwinden”
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1590532&em_loc=1231

Anm 1 der Red.: Der braune mob e.V. hatte aich bereits im Jahr 2006 an den Bundesrat gewandt, mit der Bitte, den Rassebegriff aus dem AGG-Entwurf zu streichen. Das Schreiben ist in Auszügen hier einsehbar.

Siehe dazu auch: Boykott der AGG Schulung durch ein Jugendarbeit-Team aufgrund der Verwendung des Rassebegriffes.

Anm 2 der Red.: 6 Wochen zuvor erschien ein Artikel in der FR, der es schaffte, ganze zehn mal Menschen mit dem “Ni…”-Wort zu betiteln. Das Nachdenken über begriffliche Genauigkeiten und die Auswirkungen rassistisch gefärbten Vokabulars scheint bei der FR also erst danach eingesetzt zu haben…? – Unter Beobachtung.

Fachgespräch “Rassismus bildet”

Bildungsperspektiven unter Bedingungen rassistischer Normalität
IDA-NRW in Kooperation mit Paul Mecheril
5./6. Dezember 2008, CJD, Bonn

Zum Thema

“Rassismus bildet” – diese zunächst womöglich irritierende und provozierende Aussage verweist auf eine Realität, die beim Fachgespräch zum Thema werden soll. “Rassismus” interpretieren wir als eine Praxis des Unterscheidens zwischen uns und ihnen, des Unterscheidens zwischen einem machtvollen, dominanten und als dazugehörig gedachten wir sowie einem durch herabwürdigende Zuschreibungen gekennzeichneten, nicht fraglos dazugehörigen sie. Diese rassistischen Unterscheidungen können als eine Praxis der Fremd- und Selbstpositionierung bezeichnet werden, die von den Individuen als normal, als ordnend und strukturierend wahrgenommen werden, die ihre Sicht auf die Welt bilden. Das rassistische Ordnungsprinzip des machtvollen Unterscheidens wirkt somit nicht allein als “äußerliche” Verteilung von Ressourcen, sondern ist auch in dem Sinne produktiv, als es auf Selbst-, Gegenstands- und Weltverständnisse einwirkt: Rassismus bildet.

Im Anschluss an das Fachgespräch “Die Normalität des Rassismus” im September 2007 soll dieser Zusammenhang im Rahmen des diesjährigen Fachgesprächs grundsätzlich betrachtet werden (Wie bildet Rassismus unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen wen?). Darüber hinaus sollen rassismuskritische Möglichkeiten der Thematisierung und Schwächung des Bildungsgehaltes von Rassismus erkundet werden.

Ausschreibung, Anmeldung, Programm: HIER

Homepage von IDA-NRW (Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen): http://www.IDA-NRW.de

Polizei wendet Gewalt gegen Kinder an, Gericht und Jugendamt isolieren sie von der Mutter

(E N G L I S H:
First Police brutalizes Children, later Court and Youth Welfare Office
isolate them from their mother >>>>http://thevoiceforum.org/node/927
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via http://thevoiceforum.org/

siehe auch: “Brutaler Polizeieinsatz gegen nigerianische Flüchtlingskinder in Treuen
Polizei schiebt Kinder in Handschellen aus dem Kinderheim ins Flüchtlingslager ab”

Pressemitteilung, 17.09.2008

The VOICE Refugee Forum protestiert gegen den schikanösen Umgang der
Behörden mit nigerianischer Familie in Vogtlandkreis –

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Briefwechsel einer Zehnjährigen mit der Ravensburger Kinderwelt

Anm der Red.: “Kinderwelt” ist eine Art “Second Life” für Kinder.

Folgenden spannenden Briefwechsel hat uns eine Userin zugemailt.

1)

gesendet am: 21.7.08 19:10Uhr
von L (10 Jahre alt)

Hallo Ravensburgerkinderweltteam,

in der Ravensburgerkinderwelt sind ja keine Schimpfwörter erlaubt(Arschloch,Schlampe……)
Ich habe heraus gefunden das Sie aber die Wörter Neger,Farbiger und Mohr akzeptieren!
In den regeln des Chat steht noch das keinerlei Schimpfwörter benutz werden dürfen
doch für Sie scheinen Neger,Farbiger und Mohr nicht zu zählen.Aber das sind schlimme rassistische Ausdrücke die auf keinen Fall verwendet werden sollten !
Unten habe ich Ihnen Informationen zu dem Wort Neger eingefügt.

Mit freundlichen Grüßen
L (in der Kinderwelt [xxxx])

HINWEIS: Dieser Briefwechsel wird von mir öffentlich geführt. Mein Schreiben sowie Ihre Antwort werde ich zu Zwecken der Dokumentation und Aufklärung veröffentlichen.

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2)

Von: L.
Gesendet: Mo 01.09.2008 09:56
An: Kinderwelt
Cc: info[at]derbraunemob.info
Betreff: Rassismus im Chat!!!

Hallo Kinderweltteam,

Ich finde es sehr erschütternd das Sie nicht zurück schreiben obwohl ich mir sicher bin das Sie meine e-Mail gelesen haben(Ich meine die e-mail in der ich den Rassismuss im Chat anspreche. Ich habe sie am 21.7.08 um 19.10 gesendet )!Es entspricht nicht im geringstem dem Niveau das ich Ihnen zugeordnet habe!

Ich dachte Sie sind so diszipliniert das ich eine Antwort erwarten könnte.Aber das scheint nicht der Fall zu sein.

Nun wissen Sie was ich von ihnen halte.

L. (in der Kinderwelt [xxxx])

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“wir unterschreiben nicht!”
Offener Brief des Jugendarbeit-Teams nach AGG-Schulung

Anm.: Ein gutes Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement, Courage und Aufrichtigkeit. Vielleicht macht es ja Schule…

Offener Brief des Teams im Amt für Jugendarbeit der EKvW, Haus Villigst, Schwerte; August 2008

An alle Kolleg/innen im Themenfeld Menschenrechte, Gewalt und Rassismus.

Guten Tag,

weil sich die Wurzeln von Rassismus nicht nur im Rechtsextremismus sondern vor allem in der Mitte unserer Gesellschaft behaupten, hat […] das Team im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) beschlossen, das (für alle Mitarbeiter/innen in der EKvW) verpflichtende “Zertifikat” zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz” (AGG) nicht zu unterzeichnen. Dazu hat das Team des Amtes für Jugendarbeit der EKvW eine Erklärung herausgegeben:

Wir unterschreiben nicht!

Seit Oktober 2007 wurden alle Mitarbeiter/innen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) durch das Landeskirchenamt der EKvW aufgefordert, eine “Schulung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz” (AGG) durchzuführen und dann ein Zertifikat zu unterzeichnen mit dem sie erklären, die Inhalte des AGG “durchgearbeitet und verstanden zu haben”.

Nachdem alle Mitglieder im Team des Amtes für Jugendarbeit der EKvW in Haus Villigst das AGG und das entsprechende Lernheft durchgearbeitet haben (und das Hauptanliegen des AGG nachdrücklich befürworten), erklären sie heute, dass sie es in einer Hinsicht nicht verstanden haben und von daher das entsprechende Zertifikat auch nicht unterschreiben können: “Wir alle verweigern die Unterschrift, weil wir nicht verstehen können, dass in dem AGG die Existenz menschlicher “Rassen” behauptet wird”. Read more