Für den Fraktionschef der WAM, Jörg Schuschkow, hat Maiers Rücktritt "keine große Bedeutung".

Maintal

Fraktionen zum Teil mit Verständnis für Maiers Rücktritt

Maintal. Auch die vier anderen in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen zeigten sich vom Rücktritt von Sebastian Maier vom Vorsitz der Maintaler SPD überrascht. Allerdings äußerten die Fraktionschefs auch Verständnis für die Entscheidung des Sozialdemokraten.

Von Lars-Erik Gerth

Friedhelm Duch, der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, erinnerte im Gespräch daran, dass Sebastian Maier ja weiterhin als SPD-Fraktionschef aktiv sei und neu nun ebenfalls im Kreistag in Gelnhausen sitze, wo er laut Duch bei der vergangenen Sitzung eine bemerkenswerte Rede gehalten habe.

Da neben dem Beruf auch die Familie nicht zu kurz kommen sollte, so Duch weiter, sei Maiers Entscheidung, den SPD-Vorsitz niederzulegen, durchaus nachvollziehbar. Der Dörnigheimer Sozialdemokrat hat zwei kleine Söhne. Die Nachricht von Maiers Rücktritt sei für ihn aber völlig überraschend gekommen, so Friedhelm Duch.

„Für die CDU ändert sich nichts“Ähnlich ging es dem CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Martin Fischer. „Wir haben davon vorher nichts gewusst. Aber durch seinen Rücktritt als Parteivorsitzender ändert sich für uns als CDU nichts, denn da Sebastian Maier Fraktionsvorsitzender bleibt, ist er für uns weiterhin der Ansprechpartner, wenn es um die Zusammenarbeit im Maintaler Stadtparlament geht“, stellte Martin Fischer klar.

Er wolle nicht darüber spekulieren, so der CDU-Frontmann, wieso Sebastian Maier nur vier Wochen, nachdem er bei der SPD-Jahreshauptversammlung in Hochstadt wiedergewählt wurde, den Vorsitz jetzt doch niederlegt. So ganz erschließe sich dieser Schritt für ihn aber nicht, gab Fischer dann doch zu. „Aber Sebastian Maier hat das nun für sich entschieden. Und gut ist“, stellte der Christdemokrat pragmatisch fest. Für Martin Fischer stehen nun die Maintaler Sachthemen im Vordergrund wie beispielsweise die Stadtentwicklung und der Haushalt für das Jahr 2017.

Verständnis von der FDPDurchaus Verständnis für Sebastian Maiers Entscheidung äußerte ebenso der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer. „Wir sind alle ehrenamtlich in der Politik tätig, neben Beruf und Familie. Sebastian Maier sitzt jetzt zusätzlich noch im Kreistag. Und da kann ich schon verstehen, dass er jetzt eine seiner Aufgaben zurückgibt. Die Maintaler FDP praktiziert diese Verteilung der Aufgaben auf verschiedene Schultern schon seit einigen Jahren. Und unsere Erfahrungen zeigen, dass wir damit gut fahren“, berichtete Schäfer zum Thema „Ämterteilung“.

Er selbst nimmt die Aufgaben des Fraktionschefs wahr, während Klaus Gerhard als Parteivorsitzender der Liberalen amtiert. Zuvor hatte Jörg Fusenig den Part des FDP-Parteichefs innegehabt. Vor einigen Jahren lagen beide Ämter allerdings noch in einer Hand, nämlich in jener von Dr. Dieter Fritz.

Wahlalternative Maintal überraschtJörg Schuschkow, der Fraktionsvorsitzende der Wahlalternative Maintal (WAM), war über das Wochenende nicht in Maintal und wusste, als ihn der HA am Montagabend kontaktierte, noch gar nichts von Sebastian Maiers Rückzug von der Parteispitze der SPD. „Die Meldung kommt für mich völlig überraschend. Wir werden über solche Entscheidungen auch gar nicht in Kenntnis gesetzt. Mit uns spricht ja keiner“, gab sich der Hochstädter ein wenig ironisch und verwies damit aber auch auf den Umstand, dass die anderen Fraktionen nach der Wahl entgegen ihren Ankündigungen, mit allen anderen Gespräche zu führen, keinen Kontakt mit der WAM gesucht hätten.

„Ich nehme die Entscheidung von Sebastian Maier zur Kenntnis, sie hat aber für uns als Wahlalternative Maintal keine große Bedeutung. Außerdem macht er ja als Fraktionsvorsitzender der SPD weiter“, so Jörg Schuschkow.

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