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Initiative dokumentiert Beleidigungen gegen Ungeimpfte

Viele Deutsche bleiben freiwillig beim Mund-Nasen-Schutz

Vor rund einer Woche ist in Deutschland die weitreichende Maskenpflicht gefallen. Die Mehrheit der Deutschen will trotzdem weiter eine Maske tragen. Vielleicht könnte schon im Herbst der Mund-Nasen-Schutz ohnehin zurückkommen.

Quelle: WELT / Marco Reinke

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In der Hochphase der Pandemie kam es zu etlichen verbalen Entgleisungen gegenüber Ungeimpften – von Politikern, aber auch Ärzten, Journalisten und Funktionären. Eine Initiative dokumentiert diese Äußerungen nun. Dabei erzählt auch Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, wie sie diese Zeit erlebt hat.

Als „Blinddarm“ wurden sie bezeichnet, als „Tyrannen“ oder „Geiselnehmer“. Um im vergangenen Jahr die Impfquote zu erhöhen und vor allem die Unwilligen zu überzeugen, war einigen jedes Mittel recht. So mancher schreckte nicht vor Beleidigungen, Diffamierungen und sogar Strafandrohungen wie Rentenkürzungen zurück.

Der Hashtag #IchHabeMitgemacht auf Twitter sammelt nun diese Zitate und Video-Mitschnitte von Politikern, Journalisten, Ärzten, Funktionären und Prominenten. Der Hashtag geht auf die vom Journalisten Burkhard Müller-Ulrich gegründete Website zurück, der hofft, dass „diese Machtbesoffenheit nochmal juristisch aufgearbeitet wird“. Seit Anfang April posten Nutzer ihre Beispiele.

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Den Bestrafungsfantasien waren offenbar keine Grenze gesetzt: von 500 bis 5000 Euro Strafzahlungen, über Zutrittsverbote, Ausreiseverbote bis zur „Beugehaft“.

Mittlerweile gilt als gesichert, dass sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte das Coronavirus übertragen, beide Gruppen können schwer erkranken.

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Auf die Frage, wie er heute über seine Äußerung denkt, dass Ungeimpfte vom gesellschaftlichen Leben mithilfe von 2G ausgeschlossen wurden, antwortet Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne):

„Das war nicht der Fall. Jeder konnte sich impfen lassen. Solange die Delta-Variante dominierte, bot die Impfung einen guten Schutz vor Ansteckung und Weitergabe der Infektion. Daher war das im letzten Jahr vollkommen angemessen.“

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Der heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist dabei, der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der ehemalige Ministerpräsident des Saarlands Tobias Hans (CDU), den Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann, aber auch die MDR-Moderatorin Sarah Frühauf in den „Tagesthemen“. Lauterbach und Wüst wollten sich um die Ungeimpften „kümmern“, Winfried Kretschmann warf ihnen vor, Pandemietreiber zu sein und mehrere Schauspieler wollten nicht mit Ungeimpften drehen. Frühauf warf den Nicht-Geimpften sogar vor, Weihnachten gestohlen zu haben.

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Die Kolumnistin Sarah Bosetti bezeichnete alle, die sich noch nicht hatten impfen lassen als „Blinddarm“ und „nicht im strengeren Sinne essenziell für das Überleben des Gesamtkomplexes“. Vermutlich unbewusst bediente sich Bosetti dabei der Sprache der Nationalsozialisten, was im Dezember 2021 für Kritik auf Twitter sorgte.

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Um den Jahreswechsel 2021/2022 herum, als immer mehr Infektionen mit der Delta-Variante festgestellt wurden, spitzten sich Äußerungen besonders zu.

Öffentlichen Widerspruch gab es dagegen wenig, als einer der wenigen Spitzenpolitiker fiel der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki auf, der in einem Interview mit der „Zeit“ sagte, viele Impf-Befürworter scheine es um Rache und Vergeltung zu gehen: „(Rache) an den Ungeimpften, weil man glaubt, in ihnen die Verantwortlichen für unsere derzeitige Misere ausgemacht zu haben, was natürlich völliger Unsinn ist.“

Die Ungeimpften erinnern sich an Schikanen und Ausgrenzung: Iris P. etwa erlebte die Zeit bis zum vorläufigen Scheitern der Impfpflicht so: „Es ging an die Grenzen meines Vorstellungsvermögens. Sollte es so einen Zwang in unserer Demokratie wirklich geben? Übelkeit, Zittern, Schlaflosigkeit und Angst waren meine Begleiter. Ich hielt es nur aus, weil ich mich mit meinem ganzen Sein gegen diese Impfung entschieden habe. Es wurde erst besser, als ich eine Alternative fand: Die Ausreise nach Schweden.“

Ein umgeimpftes Paar, Andreas Stanek und Ines Pache, berichtet: „Wir empfinden beim Thema Ausgrenzung der Ungeimpften Wut, Sorge und Fassungslosigkeit. Selbstständig denkende Menschen werden nicht mehr akzeptiert und pauschal negativ dargestellt. Gab es bis dato bei Ausgrenzung jeglicher Minderheiten einen Aufschrei der Empörung, so werden plötzlich Millionen Menschen per Verordnung ausgegrenzt.“

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Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht wurde ungewollt zur bekanntesten Ungeimpften Deutschlands. Zu dieser Zeit sagt sie: „Wegen meiner persönlichen Corona-Impfentscheidung wurde ich öffentlich als Schwurblerin, unsolidarische Impfgegnerin und Wissenschaftsfeindin diffamiert. Viele Menschen haben mir geschrieben, dass sie im beruflichen und privaten Umfeld ähnliches erlebt haben. Sie waren oft verzweifelt und erzählten von der Spaltung ihrer Familie, existenziellen Ängsten, Mobbing und Einsamkeit durch gesellschaftliche Isolation. Es ist unsäglich, welches gesellschaftliche Klima diejenigen geschaffen haben, die Ungeimpfte an den öffentlichen Pranger gestellt haben!“

Mit #IchHabeMitgemacht stehen nun diejenigen am Pranger, die zuvor ausgeteilt haben, der Hashtag trendet mittlerweile. Auf WELT-Anfrage, was sie heute über ihre Äußerungen denken, haben sich Wüst, Lauterbach, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Markus Söder (CSU) und Tobias Hans bisher nicht geäußert.

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