EM 2024 in Deutschland FC St. Pauli will nicht jedes Nationalteam im eigenen Stadion trainieren lassen

Der FC St. Pauli will bei der EM 2024 von seinem Hausrecht Gebrauch machen und Nationen, die »nicht zu den Werten und Zielen« des Zweitligisten passen, kein Trainingsrecht im Millerntorstadion einräumen.
Im Millerntorstadion zeigen Fans vom FC St. Pauli ein Banner zu Ehren von Ex-Trainer Ewald Lienen

Im Millerntorstadion zeigen Fans vom FC St. Pauli ein Banner zu Ehren von Ex-Trainer Ewald Lienen

Foto: imago sportfotodienst / imago/Matthias Koch

Der FC St. Pauli hat sich laut einem Bericht der »Süddeutschen Zeitung« ein Entscheidungsrecht einräumen lassen, welche Nationalmannschaften bei der Fußball-EM im Millerntorstadion trainieren dürfen und welche nicht. Die Spielstätte des Zweitligisten zählt nach Angaben der Zeitung zu den knapp 50 möglichen Standorten, aus denen die Trainingsstätten für die Endrundenteilnehmer in zwei Jahren ausgewählt werden.

Die »SZ« verweist auf zwei mit dem Vorgang vertraute Quellen, die die Klausel des Hamburger Klubs bestätigten. Der Verein ist demnach der einzige, der diese Regelung für sich beansprucht. Noch haben nicht einmal die EM-Qualifikationsspiele begonnen. Erst Ende 2023 stehen die Endrundenteilnehmer fest. Im Dezember nächsten Jahres werden die Vorrundengruppen für das Turnier in der Hamburger Elbphilharmonie ausgelost. Auf welche Nationalmannschaften der FC St. Pauli möglicherweise abzielt, wurde nicht bekannt.

Der FC St. Pauli wollte auf Anfrage die Angaben nicht weiter kommentieren, da es sich um interne Abmachungen handeln würde. »Generell behält es sich der FC St. Pauli aber vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen, und achtet auch bei der Auswahl seiner Partner darauf, dass diese zum Verein, seinen Werten sowie unseren nachhaltigen Zielen passen«, hieß es vonseiten des Klubs.

Die Praxis ist beim FC St. Pauli nichts Neues

Das Millerntorstadion ist als Standort attraktiv. Bei der Endrunde finden Spiele im benachbarten Volksparkstadion von FC St. Paulis Stadtrivalen Hamburger SV statt. EM-Cheforganisator Philipp Lahm hatte laut »SZ« vergeblich versucht, die Verantwortlichen des Kiezklubs umzustimmen. Der FC St. Pauli ist bekannt für seine linksalternative Fan-Klientel. Erst vor zwei Wochen hatte der Klub dem Hamburger Regionalligisten Teutonia Ottensen eine Absage erteilt, der das Millerntorstadion für dessen DFB-Pokal-Spiel gegen RB Leipzig nutzen wollte. Die Absage begründete der FC St. Pauli damit, dass das »Modell« von RB Leipzig in der Fanszene auf »starke Ablehnung« stoße.

vgl/dpa
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