Dass sie gern allein ist, hört man den Songs an. Auf „Vakuum“ singt Lea über Lea. „Eigentlich besteht das ganze Album aus einem Monolog mit mir selbst. Das Schreiben hilft mir immer, meinen Alltag zu verarbeiten und meine Gedanken zu ordnen. Die Lieder sind mein Sprachrohr nach außen.“ Die Trennung vom Freund, die ihr schwerfiel, hat viele ihrer Songs geprägt. „Ich nutze das Schreiben, um eigene Gefühle auszuloten. Ich mag Melancholie. Manchmal weine ich wirklich wie ein Schlosshund.“
Insbesondere „Rückenwind“ sei ein Song für all die Leute, „die nach der Trennung für mich da waren, als es mir schlecht ging“. Wirklich „poppig und positiv“, wie sie es nennt, wird die nachdenkliche Lea eigentlich nur einmal, auf „Dach“, einem Duett mit dem Kollegen Nisse. „Ich fand es wichtig und schön, auch mal ein fröhliches Lied zu machen.“ Leas Vorbild ist die australische Musikerin Sia. „Die haut mich richtig um, mit ihrer Stimme, ihren Gesangsmelodien. Für mich ist Sia die beste Songwriterin der Welt.“
Leas Vater ist Musiktherapeut, sie wuchs mit zig Instrumenten auf und merkte etwa mit zwölf, dass sie sich gut mit Musik ausdrücken kann. Sie selbst therapiere sich mit ihrer Musik selbst, erzählt die 23-Jährige lachend.
Trotzdem beendete die ehrgeizige Lea die Schule, lud nach eigenen Angaben „vielleicht einmal pro Jahr“ einen neuen Song hoch. Jetzt studiert sie Sonderpädagogik und Musik und schreibt an ihrer Bachelor-Arbeit, für deren Vollendung sie aktuell aus naheliegenden Gründen aber nur wenig Zeit hat.
Auch wenn ihr klar sei, dass sie weiterhin Musik machen will, sei ihr das Studium wichtig. Und Hannover auch. „Erstmal bleibe ich hier“, betont Lea. „Berlin ist mir etwas zu schnelllebig. Ich brauche meinen Ruhepol.“
Leas Debüt-Album „Vakuum“ ist gerade bei Four Music (Sony Music) erschienen.