Institut für vergleichende Städtegeschichte

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Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschung

Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) übergibt ältesten Plan der Stadt an das Technische Zentrum (Landesarchiv NRW - Grundsätze der Bestandserhaltung)

Was verbirgt sich unter den Duellanten?

Der wahrscheinlich älteste perspektivische Stadtplan Münsters ist am 26. März 2009 zurück nach Münster gekommen, um im Landesarchiv NRW - Grundsätze der Bestandserhaltung - Technisches Zentrum gründlich untersucht zu werden. Der zufällig im Stadtarchiv Bad Homburg von Dr. Holger Gräf, Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, entdeckte Plan wurde auf der letztjährigen Frühjahrstagung des IStG dem Publikum präsentiert und erregte einiges Aufsehen.

Plan der Stadt Münster

Die 38 x 84 cm große lavierte Federzeichnung mit dem Domplatz im Zentrum zeigt den Prinzipalmarkt und die angrenzenden Straßen in überraschendem Detailreichtum. Ganz außergewöhnlich ist zudem die Darstellung von Staffagefiguren, die u. a. in ein Kampfgeschehen verwickelt sind. Diese in Verbindung mit der Beschriftung lassen vermuten, dass der Plan im Zusammenhang mit einem weit über Münster hinaus berühmten Totschlag zu sehen ist: Am 17. Juli 1607 starb der Erbmarschall Gerhard Morrien zu Nordkirchen an den Folgen eines Duells mit Diethrich von Galen, dem Vater des späteren Bischofs Christoph Bernhard von Galen. Der Fall zog Kreise und landete schließlich auf Betreiben der Witwe vor dem obersten Gericht des Reiches, dem Reichskammergericht in Speyer. Die Kampfszene mit den Duellanten wurde dabei nachträglich in den Plan eingefügt, die in Verbindung mit weiteren Übermalungen und Radierungen auf unterschiedliche Verwendungszwecke hinweisen können.

Zur Klärung der zahlreichen offenen Fragen über die Erstellung und Verwendung des Planes arbeitet das IStG mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster e. V. derzeit in Kooperation mit dem Stadtarchiv Bad Homburg und ausgewiesenen Fachwissenschaftlern an der wissenschaftlichen Dokumentation der Federzeichnung mit dem Ziel, die Ergebnisse noch vor Ende des Jahres zu veröffentlichen. Neben einem Faksimile des Planes wird der Band Studien zur Topographie, Architektur und Stadtgeschichte enthalten, die durch den Restaurierungsbericht und eine Handschriftenbeschreibung ergänzt werden. Die Ablösung der Überklebung und die Untersuchung der Übermalungen und Radierungen erfolgt im Technischen Zentrum des Landesarchivs NRW. Dorthin übergaben das Institut für vergleichende Städtegeschichte und Dr. Astrid Krüger vom Stadtarchiv Bad Homburg auf Vermittlung von Dr. Mechthild Black-Veldtrup (Landesarchiv NRW - Abteilung Westfalen) die Federzeichnung am 26. März an den Leiter des Technischen Zentrums, Dr. Johannes Kistenich, sowie Matthias Frankenstein, Leiter der Restaurierungswerkstatt. Von der Untersuchung erhofft sich das Institut Erkenntnisse über die Erstellung und Verwendung des Planes.

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Letzte Änderung: 30.03.2009

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