Logo Medicine-WorldWide
Anzeige
Link zur Enzyklopädie Link zum Servicebereich Link zu aktuellen Informationen Link zu den Foren
 ivw-tag
Sie befinden sich hier: startseite > persoenlichkeiten Icon: Informationen zur Browserschriftgröße Icon Druckversion Icon: Diese Seite bookmarken Icon: Diese Seiten als Link empfehlen Icon
 
Die folgende Suche überspringen
Linie
Linie

Biographie

 Kapitelübersicht: 

Dorothea Christiana Erxleben

Ärztin
Dorothea Christiana Erxleben
Dorothea Christiana Erxleben

* 13. November 1715 in Quedlinburg

† 13. Juni 1762 in Quedlinburg

Dorothea Erxleben - geborene Dorothea Christiana Leporin - war die Tochter eines Quedlinburger Arztes und die erste Doktorin der Medizin in Deutschland.

Der Weg der Frauen in die Medizin war immer beschwerlicher als der der Männer, und vielfach nur unter Inkaufnahme hämischer Kommentare und bösartiger Angriffe möglich. Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts kam die Vorstellung, dass eine Frau eine männliche Leiche seziert, für viele deutsche Universitätsmediziner einer entsetzlichen Vision gleich. In Preußen erregte "bis weit in die 90er Jahre hinein die Erwähnung des weiblichen Arztes im Reichstag ungeheure Heiterkeit", weiß die erste deutsche Ärztin der neueren Zeit, Franziska Tiburtius (1843-1927), die 1876 in Zürich promovieren und in Deutschland als Heilpraktikerin arbeiten musste, aus eigenem Erlebnis zu berichten. Erst vom Wintersemester 1908/1909 an wurden in Preußen offiziell auch Medizinstudentinnen an den Landesuniversitäten zugelassen. Aber erst während des 1. Weltkrieges war den Frauen in Deutschland auch die Approbation möglich.

Ihre ersten medizinischen Unterweisungen erhielt Dorothea Leporin durch ihren Vater, den sie in seiner Praxis zur Hand ging, aber auch bei seinen Krankenbesuchen begleitete. Trotz ihrer außergewöhnlichen anatomischen und medizinischen Kenntnisse blieb ihr ein förmliches Universitätsstudium verwehrt. Als sie daher im Jahre 1740 den jungen Preußenkönig Friedrich II. - besser bekannt als Friedrich der Große (1712-1786) - bat, ihr die Promotion zu ermöglichen, wies dieser die medizinische Fakultät in Halle/Saale an, ihr bei einer Promotion keine Schwierigkeiten zu bereiten. Da dies zunächst wenig hilfreich war (Friedrich II. hatte ja erst 1740 den Thron bestiegen), begann Dorothea Leporin ihre Gedanken über die Frage des Frauenstudiums in einem Manuskript niederzulegen, das 1742 unter dem Titel "Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten" in Berlin erschien und für einige Unruhe in akademischen Kreisen sorgte, die ihr allerdings wenig förderlich war.

Durch die Heirat mit dem Diakon Johann Christian Erxleben aus dem Anhaltinischen verzögerte sich das Medizinstudium, und da Dorothea Erxleben weiter ärztliche Hilfreichungen machte, trug ihr dies eine Anzeige Quedlinburger Ärzte wegen Kurpfuscherei ein. Um die Praxis ihres Vaters übernehmen und weiter behandeln zu können, machte sie schließlich das Medizinstudium und promovierte im Jahre 1754 in Halle zum Doktor. Danach praktizierte sie bis zu ihrem Tode in Quedlinburg, wo sie im Alter von 46 Jahren an einer Infektion starb. - Leider wissen wir nichts über ihr ärztliches Wirken und auch nichts über die Reaktionen ihrer männlichen Ärztekollegen aus der damaligen Zeit.


 Kapitelübersicht: 

Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Note 6

 

© OnVista Media GmbH, Geändert am: 20.08.2002 - Dieser Beitrag wurde von den im Impressum genannten
Fachärzten, Apothekern und Wissenschaftlern des jeweiligen Bereiches erstellt und vom Redaktionsteam didaktisch überarbeitet.
Bitte beachten Sie auch unseren Haftungsausschluss!

 
 
 
  Icon: Druckversion Icon: Diese Seite bookmarken Icon: Diese Seite als Link empfehlen  
  Druckversion Bookmark setzen Diese Seite empfehlen  
 
  HOME    ENZYKLOPÄDIE    SERVICE    AKTUELLES    FOREN Icon zeigt einen Doppelpfeil nach oben
  HAFTUNGSAUSSCHLUSS    DATENSCHUTZ    WERBUNG    IMPRESSUM    KONTAKT    NEWSLETTER