brainlogs Geschlechtsverwirrung

Das grüne Männer-Manifest: Wie der "tief sitzende Geist der geschlechtlichen Polarität" ausgetrieben werden soll

von Ferdinand Knauß, 01. Juni 2010, 16:07

Ihre Bücher mögen noch so unleserlich (siehe „Gender goes Schwachsinn“ ) sein, ihre Protagonistinnen mögen an den Universitäten von anderen Fächern nicht recht ernst genommen, und ihre Theorien als harmlose Träumereien belächelt werden. Tatsächlich sind die Gender Studies außerordentlich „wirkmächtig“ (ich gestatte mir selbst ausnahmsweise diese bescheuerte Kulturwissenschaftler-Vokabel). Ein politisches Resultat des genderistischen Wirkens ist das „Männer-Manifest“ der Grünen: http://blog.gruene-nrw.de/2010/04/09/maennermanifest/ Leider bin ich erst jetzt darauf gestoßen. Gerhard Amendt hat es, worauf mich Roger Lebien freundlicherweise hinwies, im Deutschlandfunk sehr treffend analysiert und kritisiert als "Das Manifest der grünen Männchen. Ein Schluck
aus der Ideologie-Pulle."

Aber lesen Sie zunächst mal das Manifest selbst, versehen mit meinen eigenen kritischen Anmerkungen (kursiv):

“Nicht länger Machos sein müssen” – Das Grüne Männer-Manifest:

Eine Frau ist Bundeskanzlerin. Frauen machen die besseren Bildungsabschlüsse, können Bischöfin werden, mischen in Rap und Hip-Hop mit und sind im Fußball international erfolgreicher als ihre männlichen Kollegen. Gleiche Rechte in Deutschland anno 2010? Ist Alice im Wunderland angekommen?

Mitnichten. Wir Männer sehen, dass unsere Gesellschaft noch immer von einem tief sitzenden Geist der geschlechtlichen Polarität durchflutet ist, der Frauen auf Weiblichkeit und Männer auf Männlichkeit reduziert. Damit muss endlich Schluss sein. Wir wollen nicht länger Machos sein müssen, wir wollen Menschen sein! (Krude Gedankenführung! Die Belege für weibliche Erfolge werden bestritten durch einen „Geist“ der „Polarität“ – aus der Mottenkiste der Gender Studies - und die absurde Behauptung, dass Männer zum Machosein gezwungen wären. Und außerdem: Ist ein Macho kein Mensch?)

Man wird nicht als Mann geboren, man wird dazu gemacht. (Simone de Beauvoirs - hier abgewandeltes - Glaubensbekenntnis der Gender-Theorie wird also immer noch hergebetet. De Beauvoir konnte 1947 noch nicht wissen, was alle heute wissen sollten, die sie zitieren: Der Psychologe und Gender-Gründervater John Money nahm sie beim Wort und verfuschte das Leben von Bruce/Brenda/David Reimer. Nachzulesen auch in Volker Zastrows Essay "Der kleine Unterschied"  . Nach Reimers Selbsttötung sollte niemand mehr leichtfertig behaupten, dass man nicht als Mann oder Frau geboren wird. Nur wenige kommen mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt.)

Bedeutende Frauen wie Olympe de Gouges, Louise Otto-Peters, Simone de Beauvoir und die Frauenbewegungen im 20. Jahrhundert waren Pionierinnen für Gleichberechtigung und Feminismus. Einen Makel haben einige feministische Diskurse aber leider gerade in Deutschland bis heute: Männer spielen in ihm nur selten eine Rolle. Dabei ist wirkliche Gleichberechtigung, sind gleiche Rechte und gleiche Pflichten nur mit den Männern zu erreichen – nicht gegen sie. Frauen haben durch den Feminismus ihre Möglichkeiten erweitert, Männern steht dieser Schritt noch bevor. (Die Frauen sind den Männern voraus?! Ich deute diese Behauptung so, dass die Grünen sich in die linke Tradition der Emanzipationsbewegungen stellen wollen.  Männer sollen also endlich auch zur unterdrückten Minderheit erklärt werden, die es zu befreien gilt. Doch von was? Von sich selbst?)

Das Diktum des sozialen Geschlechtes, des Rollenzwangs und der festgelegten Verhaltensmuster gilt nämlich ebenso für Männer. Weil diese davon aber materiell und sozial immer profitiert haben, wurde erst in jüngerer Zeit zum Thema, dass Geschlechterrollen auch für Männer ein Korsett sind, das ihnen mehr schadet als nützt. (Alle Korsette abstreifen! Da werden alte 68er-Träume von Muff unter Talaren wieder wach. Wie muffig klingt das im Jahr 2010)

Nach dem Selbstmord von Nationaltorhüter Robert Enke ging eine Debatte über die Gesundheit von Männern, über Schwäche und Depressionen, über Versagensängste durch die Republik – endlich! (Kein guter Stil, einen armen Selbstmörder für die eigene politische Sache zu vereinnahmen) Wir fragen uns jedoch: Sind die Männer, die öffentlich trauerten und weinten, aber nicht auch diejenigen, die eine Woche später in den Stadien und Fankneipen einen Fußballer als Schwuchtel beschimpfen würden, wenn er sich als homosexuell outet? Oder als Weichei, wenn er ein Jahr Babypause nimmt und seine Frau für den Lebensunterhalt sorgen lässt? (Was für eine Unterstellung!)

Wir brauchen ein neues Bewusstsein für eine neue Männlichkeit. (Inkonsequent! Oben hieß es doch, wir sollten nicht „polar“, also männlich oder weiblich,  sondern „Menschen“ sein).  Wir als männliche Feministen sagen: Männer, gebt Macht ab! – es lohnt sich. (Was für ein Argument! Macht abgeben soll sich lohnen? „Gebt eure Macht auf all ihr Mächtigen, denn  es lohnt sich!“ Was kriegt man denn dafür? Absurd wird das ganze erst recht durch die Tatsache, dass es ja gar keine konkrete Macht aller Männer gibt. Was für eine Macht – also Fähigkeit, seinen Willen durchzusetzen – haben die Otto-Normalverbrauchermänner denn als Geschlecht in der westlichen Welt?)

Wir wollen Neue Werte – Neue Arbeit – Neue Perspektiven!

Die Krise ist männlich. Klimakrise, Finanz- und Wirtschaftskrise, Hunger- und Gerechtigkeitskrise, all dies sind direkte Folgen einer vor allem „männlichen“ Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsweise, die unseren Planeten an den Rand des Ruins getrieben hat. Entfesselter Wachstum und ungehemmter Profit müssen ein Ende haben. Wir wollen anders leben! (Dieses unsägliche Argument geht, wenn man sich darauf einlässt, furchtbar nach hinten los. Denn dann ist schlichtweg fast alle Kultur männlich. Dann müsste man auch sagen: Die Medizin ist männlich, Technologien sind männlich, der Staat ist männlich. Absurd. Die grünen Autoren wollen angeblich die Geschlechterpolarität beklagen und behaupten dann die Polarität als Kategorie in einem Feld, wo sie  nichts verloren hat. Das ist feministisches Bullshiting erster Güte. Dass sich Abgeordnete des deutschen Bundestages zu so etwas bekennen, finde ich traurig. Nebenbei gesagt, die Kritik am entfesselten Wachstum teile ich.)

Wir wollen entlang von Werten leben und arbeiten, die auf Wertschöpfung (also doch Wachstum?), Gemeinwohlorientierung, individueller Freiheit, Nachhaltigkeit und Entschleunigung basieren. (Welch Stilblüte. Man lebt doch nicht „entlang“ von Werten, und die basieren doch nicht auf Nachhaltigkeit usw., sondern Nachhaltigkeit IST ein Wert). Dazu müssen politische Weichen gestellt werden. (Das „Weichen stellen“ wuchert furchtbar im Politikerdeutsch)  Neue Zeitmodelle in den Unternehmen müssen es Männern ermöglichen, ihre Wochen- und Lebensarbeitszeit zu reduzieren, Teilzeitphasen oder Sabbatjahrmodelle zu verwirklichen. Entschleunigung ist auch hier Schlüssel: Viel zu selten werden Männern im Erwerbsarbeitsleben „nicht-klassische“ Erwerbsbiografien ermöglicht. Das Bild vom männlichen Hauptverdiener schwebt auch hier noch in den Köpfen vieler Personalverantwortlicher. (Die Forderung nach Entschleunigung ist mir durchaus sympathisch. Aber warum muss das wieder mit dem Geschlechterthema verrührt werden?)

Es ist weder schlau noch gut, Menschen lediglich eindimensional in wirtschaftliche Wachstumsprozesse einzubinden. Familienleben und soziales wie gesellschaftliches Engagement sind gerade für Männer eine Möglichkeit, an einem qualitativen Wachstum mitzuwirken. Vernetztes Denken, ganzheitliche Bildung und Kreativität können sich nur vollends entfalten, wenn Menschen alle Lebensbereiche gemeinsam gestalten. Das Ende der Rollenaufteilung ist auch wirtschaftlich notwendig, denn ein Ende der Ungleichbehandlung führt für alle Beteiligten zu einer größeren Zufriedenheit. (Leere Phrasen. Laber laber Rhabarber. Was soll denn „vernetztes Denken“ sein? Und „ganzheitliche Bildung“? Kommt jetzt die Esoterik in die Politik? Hilfe!)

Wir brauchen Neue Wege für Jungs!

Die Wiege der Gleichberechtigung ist wie so oft die Bildung und Erziehung. Hier fallen die Würfel. Viel ist in den letzten Jahren von der Bildungsmisere der Jungen geschrieben und gesprochen worden und vieles ist richtig. Jungen fallen viel häufiger als „Verlierer“ aus dem Bildungssystem: Sie brechen die Schule öfter ab, erreichen schlechtere Leistungen und Abschlüsse, sind häufiger schulmüde als Mädchen. Deshalb braucht es eine emanzipatorische Erziehung und eine individuelle Förderung, die die Stärken von Jungen und Mädchen gleichermaßen wertschätzt und fördert. (Die Krise der Jungen wird auf unhaltbare Weise von den Vertretern jenes (Gender-) Gedankengutes vereinnahmt, die dafür nicht zuletzt mitverantwortlich sind. Jungen und Männer sind, so sehe ich es zumindest, deswegen verunsichert, weil ihnen immer und überall eingetrichtert wird, dass „männlich“ böse und altmodisch ist, und Mädchen tendenziell in den Schulen bevorzugt werden. Wenn ich nun von „emanzipatorischer Erziehung“ für Jungen lese, die die Situation bessern soll, wird mir Angst und Bange. Denn das soll ja sicher heißen, dass ihnen noch der letzte Rest an Männlichkeit ausgetrieben werden soll. Dieser Versuch, Jungs unmännlich zu machen, ist gerade der Grund dafür, dass viele so verunsichert und verkorkst sind)

Zwischen emanzipierten Müttern und frauenverachtenden Hip-Hoppern bekommen Jungen heute ein breites Repertoire zur Orientierung geboten. Was oft fehlt, sind die positiven Rollenbilder einer anderen, neuen Männlichkeit. Längst wissen wir, dass mit zunehmender Gleichberechtigung das Patriarchat umso härter zurückschlägt: mit Gewalt, medialem Sexismus oder Schein-Bastionen der Männlichkeit in Sport und Musik. Wir wollen role models aus Sport, Medien, Politik und Kultur, die nicht den Macker spielen müssen, weil sie eben selber stark genug sind, auch schwach sein zu dürfen. (Solche Paradoxien kenne ich sonst nur aus dem Buddhismus: Stark sein, um schwach sein zu dürfen. Was haben die Grünen-Männer nur für einen Narren gefressen am „Schwäche zeigen“. Was soll das denn bringen? Welche Jungs lassen sich schon durch Schwäche beeindrucken? Was für ein irreales Menschenbild!)

Wir wollen mehr geschlechtersensible Männer in „klassischen“ Frauenberufen: mehr Erzieher, mehr Grundschullehrer, mehr Sozialpädagogen. (Einverstanden) Und wir wollen, dass Jungen selbstbewusst ihren Interessen nachgehen können und nicht in tradierte Schemata gedrängt werden. Deswegen fordern wir neue Wege für Jungs durch die Etablierung von „Boy’s Days“ und ein geschlechtersensibles Bildungs- und Berufsberatungsangebot. Denn das Interesse am Maschinenbau ist nicht angeboren. (Möglicherweise eben doch, zumindest ist es nicht so einfach von der Hand zu weisen, dass es auch mentale Geschlechtsunterschiede gibt. Und selbst, wenn sie nicht alle angeboren sind, weiß ich nicht, was daran gut sein sollte, Jungs und Männern ihre Interessen auszutreiben, um aus ihnen geschlechtslose Nurnochmenschen zu machen. Warum nur diese Anstrengungen, Männer und Frauen zu verbiegen und gleichzurichten? Mein geschätzter Leser „Roslin“ hat mal schön auf den Punkt gebracht, was wir wirklich tun sollten: „Sein lassen!“)

Wir fordern: Neue Väter statt „Vater morgana“!

Seit der Einführung der Partnermonate im Elterngeld durch Ursula von der Leyen bejubeln viele Medien die „neuen Väter“ und den Run auf die beiden Monate zwischen Wickeltisch und Sandkasten. Und, in der Tat: Die beiden Partnermonate waren ein Erfolg, ein Einstieg in die Übernahme von Verantwortung von Vätern in Haushalt und Erziehung. Aber werden Männer damit wirklich zu „neuen Vätern“? Oder handelt es sich nicht in Wirklichkeit um eine „Vater morgana“, die Vätern lediglich eine verlängerte Auszeit vom Job ermöglicht, und zwar in der Regel dann, wenn die ersten zwölf Monate nach der Geburt glücklich überstanden sind?

Wir wollen auch hier Gleichberechtigung: Die Aufteilung der Elternzeit muss paritätisch sein. Dies würde nicht nur Männern mehr Verantwortung abverlangen, sondern auch die Unternehmen und Arbeitgeber zum Umdenken zwingen. Zwei Monate ist ein Arbeitnehmer für den Arbeitgeber zu entbehren, sechs Monate oder länger jedoch verlangen neue Zeit- und Jobmodelle, die wir dringend brauchen – hin auf dem Weg zu echter Gleichberechtigung. (Was ist „echte Gleichberechtigung“? Oder ist völlige Gleichheit gemeint? Lesetip: "Von Gleichheit und Ungleichheit")

Männer leiden unter ähnlichen Vereinbarkeitsproblemen wie Frauen: Gerade junge Männer haben mittlerweile den Anspruch, Kind(er), Karriere, Engagement und Freizeit miteinander vereinbaren zu können, anstatt sich für das eine oder gegen das andere entscheiden zu müssen. Sie wollen nicht länger daran scheitern, Berufs- und Privatleben in eine gute Balance zu bringen, sondern moderne Partnerschaftskonzepte durchgängig leben und die Rolle des “neuen Vaters” tatsächlich einnehmen. Als moderne Väter wollen sie ihren Kindern beim Aufwachsen helfen, selbstbestimmt die Erziehungsarbeit teilen – statt Zuschauer zu bleiben. Auch deshalb muss Teilzeit für Chefs sowie Männer in Kitas und Grundschulen zur Selbstverständlichkeit werden.

Wir stehen für ein Neues Gesundheitsbewusstsein!

Männer sterben noch heute im Schnitt sechs Jahre früher als Frauen – Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Zeichen chronischer Überlastungen sind die häufigsten Todesursachen. Jahrhundertelang gehörte es nicht um Selbstbild eines Mannes, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Dumme Sprüche wie “Ein Indianer kennt keinen Schmerz” führen dazu, dass viele Männer körperliche Warnsignale überhören oder bagatellisieren. Doch der Körper lügt nicht. Männer sollen krank werden dürfen – ohne als Versager dazustehen. Umso wichtiger ist ein großer Aufbruch für die Männergesundheit. Wir brauchen mehr Konzentration auf die Prävention von Männerkrankheiten, in den Krankenkassen und in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. (Männer und Gesundheit! Das ist das Thema von Martin Dinges und der „Männlichen Variante der Gender Studies“.  Ich verstehe das ganze Problem überhaupt nicht. Ich fühle mich nicht als Versager, wenn ich, wie jetzt gerade, ziemlich krank bin. Ich brauch keinen Aufbruch für die Männergesundheit)

Die bestehende Rollenaufteilung der Geschlechter führt immer wieder zu schweren psychischen Belastungen. Sowohl Frauen als auch Männer leiden unter den enormen gesellschaftlichen Anforderungen, die ihnen auf Grund ihres Geschlechts abverlangt werden. Dies ist vor allem dort ein Problem, wo die eigene Entwicklung den Normvorstellungen wenig entspricht. Für Körper und Psyche des Menschen ist es daher dringend nötig, die Rollen endlich aufzubrechen. (Ich prognostiziere das Gegenteil: Wachsende psychische Probleme durch die völlige Auflösung tradierter Geschlechterrollen. Ein Mann, der nicht Mann, und eine Frau, die nicht Frau sein darf, werden schwerlich besonders glückliche und stabile Persönlichkeiten sein. Dazu verweise ich auf den ersten Beitrag in diesem Blog „Macht Gender krank?“)

Wir sind Grüne Feministen und haben gute Erfahrungen gemacht, Macht und Einfluss zu teilen. Wir sind mit Quoten  und Doppelspitzen groß geworden. Wir kennen und schätzen gleiche Rechte und gleiche Pflichten sowie die Verantwortung, als Beispiel voranzugehen. Uns trägt die Vision einer Gesellschaft verschiedenster Individuen, die unter gleichen Bedingungen zusammenleben. (Gleiche Rechte, natürlich, wer will da widersprechen. Aber absolut gleiche Bedingungen kann es eben nie geben, weil Männer und Frauen nicht vollkommen gleich sind. Frauen gebären zum Beispiel, Männer nicht. Sollen wir das auch abschaffen?)

Wir sind keine Dinosaurier mehr. Wir wollen auch keine Alleinernährer sein. Wir wollen weniger Leistungsdruck, bessere gesundheitliche Prävention und mehr wertvolle Zeit. Wir wollen keine Helden der Arbeit sein, wir wollen leben. Wir wollen Macht, Verantwortung und Pflichten teilen und das Korsett alter Geschlechterrollen von uns reißen. Wir wollen neue Perspektiven für Männer im 21. Jahrhundert!
 
Sven Lehmann | Landesvorstand Bündnis 90/Die Grünen NRW
Jan Philipp Albrecht MdEP | Grüne Fraktion im Europäischen Parlament
Kai Gehring MdB | Grüne Fraktion im Deutschen Bundestag
Malte Spitz | Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen
Arndt Klocke | Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen NRW
Gerhard Schick MdB | Grüne Fraktion im Deutschen Bundestag
Dieter Janecek | Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Bayern
Sven-Christian Kindler MdB | Grüne Fraktion im Deutschen Bundestag
Till Steffen | Justizsenator Hamburg
Rasmus Andresen MdL | Grüne Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein
Eike Block | Sprecher Grüne Jugend NRW
Christian Kühn | Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg
Max Löffler | Sprecher Grüne Jugend Bundesverband
Henning von Bargen | Leiter Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung
Christoph Erdmenger | Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Sachsen-Anhalt
Jörg Rupp | Parteirat Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg
Martin-Sebastian Abel | Sprecher LAG Kultur Bündnis 90/Die Grünen NRW
Matthi Bolte | Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen Bielefeld
Martin Wilk | Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Kreuzberg-Friedrichshain
Janosch Dahmen | Sprecher LAG Gesundheit Bündnis 90/Die Grünen NRW
Can Erdal | Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Düsseldorf



Ähnliche Artikel:

antworten

Artikel kommentieren
 authimage

Kommentare

  1. Alexander Roslin Lesenswert z.T. auch die Diskussion.
    02.06.2010 | 17:13

    Unter dem Manifest finden sich hunderte Kommentare (auf "Ältere Kommentare" klicken)
    Ich habe nur die erste Hälfte der über Wochen seit Anfang April laufenden Diskussion intensiver verfolgt und mich gelegentlich auch daran beteiligt, bis man meine Kommentare kommentarlos nicht mehr freigeschaltet hat und meine per Mail geäußerte Bitte, mir die Gründe dafür zu nennen, ohne Reaktion blieb.

    Danach hatte ich über Wochen Wichtigeres zu erledigen und erst jetzt vor wenigen Tagen beim überfliegenden Nachlesen festgestellt, dass weitaus polemischere Reaktionen als die meinen, sogar Unflätiges, weiterhin freigeschaltet wurden, so dass ich den Grünen nicht einfach Zensur unterstellen kann.

    Trotzdem findet sich viel bedenkenswerte in den Kommentaren, besonders in jenen von "Nick", "Schopenbecq", "Horst" und einigen anderen.

    Einfach mal quer lesen und sich nicht gleich beim erstbesten Krawallbeitrag entsetzt abwenden.

    Zumal auch das Lesen einiger Krawallbeiträge nützt und sei es nur, um zu erkennen, wieviel Wut und Erbitterung sich unter entsorgten Vätern angestaut hat.

  2. stepe Leider mehr als nur ein schlechter Witz
    02.06.2010 | 21:55

    Ich habe auch im Forum der grünen Manifestler mitdiskutiert (unter einem anderen Nick) und muß leider sagen, das ich die Weltsicht dieser grünen Männer für so festbetoniert halte, das da mit keinen noch so guten Argumenten etwas im Geiste bewegt werden kann.

    Mir ist nicht klar, wie man als Mann zu so einem vernichtenden Urteil über das eigene Geschlecht kommen kann, wie es diese grünen Feministen tun. Sich selbst, ihre Freunde und Parteigenossen werden sie sicher in einem ganz anderen Licht sehen als diese ominösen "Machos", die für alle Krisen unserer Zeit verantwortlicht gemacht werden.

    Das schlimme ist, das eine solche Sicht auf die Welt und die Männer in einer Partei die Politik bestimmt, die an wichtigen Entscheidungen auch in der Familienpolitik mitbeteiligt ist. Somit ist das leider mehr als nur eine masoschistische Selbstgeiselung einiger grüner Männer.

  3. Alexander Roslin Identifikation mit dem Aggressor
    03.06.2010 | 15:49

    Das ist wohl die Antwort, Stepe.

    "Mir ist nicht klar, wie man als Mann zu so einem vernichtenden Urteil über das eigene Geschlecht kommen kann, wie es diese grünen Feministen tun."

    Hier ist der Aggressor einmal weiblich.

    Und was ein rechter Macho ist, das zeigt hier Frau Kühnast vorbildlich.

    Nach dem Verbeugen kommt der Tritt in den Allerwertesten.

    http://www.youtube.com/watch?v=91P13tYBk9U

    Hochverdient, kann ich da nur sagen.
    Respekt, Frau Kühnast.
    Soviel "Machotum" wünschte ich den "Grünuchen".

    Jeder grüne Mann nimmt das grüne Frauenstatut zumindest hin, verzichtet damit hochoffiziell auf seine Gleichberechtigung.

    Jede grüne Frau nimmt das grüne Frauenstatut zumindest hin und dokumentiert damit, dass sie gegen sexisitische Diskriminierungen nichts einzuwenden hat, wenn's nur die Richtigen trifft

    Andere Ideologien, andere Richtige, die als Gruppe hochoffiziell zu diskriminieren erwünscht/geboten ist.

    Das 20. Jhdt. liefert da ja reiches Anschauungsmaterial.

    Mal war es von Nachteil, Farbiger zu sein oder Jude oder Bourgeois/Kulak, heute ist es eben von Übel, Junge/Mann zu sein.

    Lebensgefährlich wie das Judesein im III. Reich oder das Bourgeois-/Kulaksein im Stalinismus ist das noch nicht.

    Aber die Denkfiguren, die Haltungen gegenüber "guten" bzw. "schlechten" Menschengruppen, das Festlegen des Vorranges von Gruppenrechten gegenüber den Rechten eines Individuums, das ist bedenklich ähnlich.

    Und gerade die Grünen geben sich so betont menschenrechtlich-egalitär.

    In meinen Augen Heuchelei.

    Eine Partei, die sich ein "Frauenstatut leistet, ist nicht für GLEICHberechtigung der Geschlechter.

  4. Peter kein Betreff
    03.06.2010 | 16:55

    Es bleibt schleierhaft, was die grünen Männer eigentlich wollen. Sie wollen etwas nicht mehr sein, was sie mit Sicherheit nie waren, Machos nämlich.

    Ein grüner Macho ? Nee, das geht gar nicht !

    Sehr aufschlussreich ist die Reaktion von Frau Künast, die ganz selbstverständlich davon ausgeht, dass der männliche Feminist sich für Fraueninteressen einzusetzen habe. Dass in einem Männermanifest auch Interessen von Männern verfolgt werden könnten, das kommt Frau Künast gar nicht in den Sinn. nun ja, sie kennt wohl ihre Pappenheimer. Besonders erheiternd ist, dass die grünen Männer, gemäss Frau Künast, der Tatbeweis abverlangt wird, dass sie als Männer tatsächlich Feministen sein können. Ihnen wurde sozusagen ein "Unschuldsbeweis" auferlegt.

    Frau Künasts Ansichten sind durchaus logisch, denn Feminismus war immer Interessensvertretung - von Frauen für Frauen - Interessen, die gegen Männer durchgesetzt werden müssen. Deshalb ist eine grundsätzliche Skepsis gegenüber männlichen Feministen naheliegend, obwohl im konkreten Fall der grünen, reichlich devoten männlichen Dienerschaft nicht berechtigt.

  5. 03.06.2010 | 18:38

    "Es bleibt schleierhaft, was die grünen Männer eigentlich wollen. Sie wollen etwas nicht mehr sein, was sie mit Sicherheit nie waren, Machos nämlich."

    Ist das nicht ein Hinweis darauf, daß im Grünen Manifest ein Bild des Geschlechterkampfes vorausgesetzt, daß vielleicht vor 50 Jahren oder möglicherweise hie bestanden hat?

    Was mir in der ganzen Diskussion fehlt - und zwar auch von der Seite der Männerrechtsbewegung - ist ein Katalog von tools, um den tatsächlichen Momentanzustand der Geschlechtergerechtigkeit differenziert zu beurteilen.

    Man kann nichts verbessern, wenn man nicht weiß, was man erreichen will. Würde man einen solchen Katalog haben, dann würde sich vielleicht auch Frauen ihrer privilegierten Lage in der heutigen Gesellschaft bewußt werden und auf die Seite ihrer Männer stellen, die sie ja hoffentlich lieben.

    Und DAS würde uns Männer sehr helfen.

    Denn ich finde es gar nicht so selbstverständlich, daß XX-Chromosomenträgerinnen nicht auch zur Vernunft kommen können. Wir müssen ihnen das nur richtig erklären.

Artikel kommentieren
szmtag