Lebensform im Kunstformat – Ausstellung in der Kiesler Stiftung Wien

Seit dem 30. Mai 2011 ist in den Räumen der Kiesler Stiftung Wien, Mariahilferstraße 1b in 1060 Wien die Ausstellung Lebensform im Kunstformat – Surrealism on Display in Art of This Century zu sehen.

Kiesler, Art of this Century, Surrealism Gallery, New York 1942_Modell 1997 Photo V&A Images

Kiesler, Art of this Century, Surrealism Gallery, New York 1942_Modell 1997 Photo V&A Images

Friedrich Kieslers Gestaltung der Art of This Century Gallery für Peggy Guggenheim in New York 1942 zählt zu den spannendsten Kunstinszenierungen des vorigen Jahrhunderts. Dieses bahnbrechende Ausstellungsdesign wird nun als begehbares Modell im Maßstab 1:3 erstmals auch in Österreich zu sehen sein: Halterungen aus Holz und Stahl lassen ungerahmte Bilder frei im Raum schweben, eigens entworfene Möbel dienen der Kunst als Display und den Besucherinnen als Sitzgelegenheit, Soundinstallationen und Lichtspiele erhöhen die Effekte der theatralischen Darbietung surrealistischer Werke.

Im Bestreben Malerei, Skulptur und Architektur in Eins zu setzen, schuf Kiesler einen Kunstkosmos, der heute noch Künstlern, Kuratoren und Betrachtern eine Quelle der Inspiration ist.

Kiesler, Art of this Century, Surrealism Gallery, New York 1942_Modell 1997 Photo V&A Images

Kiesler, Art of this Century, Surrealism Gallery, New York 1942_Modell 1997 Photo V&A Images

Zur Ausstellung erscheint ein Booklet mit Texten in Englisch und Deutsch sowie mit zahlreichen Abbildungen.

„Es gibt keinen Grund – außer Ängste von Akademikern – der verhindert, dass

Kieslers so bedeutende Innovationen nicht zu ständigen Einrichtungen werden, in

jeder Galerie und jedem Heim wo Bilder hängen.“, schreibt 1942 der Kunstkritiker

Manny Farber über Peggy Guggenheims eben eröffnete Galerie Art of This Century

am 8. Dezember im Magazine of Art.

Die damit prognostizierte Wende im Bereich des Ausstellungsdesigns vollzog sich

jedoch nicht – wie sich heute unschwer festzustellen lässt. Vielmehr gewann

das neutrale Setting eines „White Cube“ die Oberhand. Angesichts Kieslers

Gestaltung, die Bilderrahmen durch eine „umfassende Architektur“ ersetzte und

der Kunst ein variantenreiches Spiel von Wahrnehmungsvorrichtungen zur Seite

stellte, scheint die Frage jedoch berechtigt, warum die Art und Weise seiner Inszenierung kaum Folgeerscheinungen zeitigte.

(Aus dem Vorwort von Monika Pressler, Direktorin Kiesler Stiftung Wien.)

 

Das begehbare Modell des Ausstellungsdesigns wird noch bis zum 11.11.2011, Montags bis Freitags von 10-17 Uhr, gezeigt.

 

www.kiesler.org

 

Mit freundlicher Unterstützung von:
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Gepostet von rinne am 30.06.2011. In News. Abonnieren mit RSS 2.0. Sie können Kommentare oder Trackbacks setzen

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