Glaube und Gerechtigkeit
"Der Auftrag der Gesellschaft Jesu heute besteht im Dienst am Glauben, zu dem die Förderung der Gerechtigkeit notwendig dazugehört."
(32. Generalkongregation 1974/75)
"Kein Dienst am Glauben ohne
Förderung der Gerechtigkeit,
Eintritt in Kulturen,
Offenheit für andere religiöse Erfahrungen.
Keine Förderung der Gerechtigkeit ohne
Glauben mitzuteilen,
Kulturen umzuwandeln,
mit anderen Traditionen zusammenzuarbeiten.
Keine Inkulturation, ohne
sich über den Glauben auszutauschen,
mit anderen Traditionen in Dialog zu treten,
sich einzusetzen für Gerechtigkeit.
Kein Dialog ohne
den Glauben mit anderen zu teilen,
Kulturen zu untersuchen,
Sorge zu tragen für Gerechtigkeit."
(34. Generalkongregation 1995)
Konkret heißt das beispielsweise:
- der Jesuitenflüchtlingsdienst JRS unterstützt Flüchtlinge in den großen Flüchtlingslagern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. In Deutschland kümmert er sich um die Belange von Asylsuchenden und Abschiebehäftlingen und setzt sich für ihre Rechte ein.
- Jugendliche melden sich als Jesuit European Volunteers JEV für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Sie arbeiten an sozialen Brennpunkten und leben in kleinen Wohngemeinschaften, die sich um einen einfachen Lebensstil bemühen. Das Kommunitätsleben ist gestaltet im Geist des heiligen Ignatius.
- Jesuiten arbeiten in Pfarreien und Missionsstationen der Dritten Welt. Die Missionsprokur der deutschen Jesuitenprovinzen in Nürnberg unterhält Verbindungen vor allem mit Indien, Indonesien, Kolumbien und Simbabwe.
- in vielen Ländern der Welt unterhält der Jesuitenorden Schulen, die sich dem Leitbild der Ignatianischen Pädagogik Menschen für andere (Pedro Arrupe) verpflichtet wissen.
- seit den 50er Jahren haben Jesuiten in Lateinamerika verstärkt Schulen in Armenvierteln gegründet. Daraus ist die Bewegung Fe y alegria entstanden.
- die Sozialinstitute des Ordens schlagen die Brücke von der Reflexion wirtschaftlicher und sozialer Fragen zur politischen Praxis (z. B. Unterstützung von Menschenrechtsgruppen, Landminenkampagne, Alphabetisierung)