(2005) - Der Schweizerische Gesamtkatalog (GK)
ARBIDO, 2005, n° 1-2, janv.-févr., pp. 28-29.
Das Ende einer Epoche und ein Neubeginn
Der Schweizerische Gesamtkatalog, während mehrerer Jahrzehnte das wichtigste Arbeitsinstrument für den interbibliothekarischen Leihverkehr in der Schweiz, war aus der Zusammenarbeit von 370 Bibliotheken hervorgegangen. Er hatte sich gegen die leistungsfähigeren Online-Kataloge behauptet, doch sind die Anfragen für Standortnachweise auf ein Zehntel des Jahres 1994 zurückgegangen. Die 5,2 Millionen Katalogkarten sind nun alle mikroverfilmt. Der Schweizerische Gesamtkatalog ist als Zeuge seiner Zeit zum Kulturgut geworden und bleibt Bestandteil der Schweizerischen Landesbibliothek. Mit der fortschreitenden Informatisierung haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schweizerischen Gesamtkataloges mehr und mehr anderen Aufgaben zugewandt. Diese reichen vom Publikumsempfang bis zur Online-Dokumentation, die das Informationszentrum Helvetica anbietet.
Chronologie des Schweizerischen Gesamtkataloges *
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Die Zusammensetzung des GKs
Der GK, ein System auf Karten, die nach verschiedenen Kriterien klassiert sind, setzt sich aus drei Teilkatalogen zusammen:
- Personenkatalog;
- Katalog der anonymen Schriften, der Geografica und der Bibeln;
- Katalog der Kongressschriften.
1964 kam noch der Katalog der Cyrillica dazu.
Der GK enthält weder Partituren noch geografische Karten oder unpublizierte Dissertationen.
Von GK angebotene Dienstleistungen: der Weg einer Standortanfrage
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GKs lokalisieren, sowohl in Schweizer als in ausländischen Bibliotheken, die vor 2004 erschienenen Monografien. Die Anfragen werden entgegengenommen über Telefon (von 9.00 bis 16.00 Uhr), Fax, Post und E-Mail. Um die Referenzen zu überprüfen, werden sie zunächst in den Schweizer Online-Katalogen (RERO, IDS ...) gesucht und erst dann in den Mikrofilmen des GKs. Hat die Recherche zu keinem Resultat geführt, wird sie auf ausländische Kataloge (KVK, Eureka, WorldCat, SUDOC ...) ausgedehnt, um einen Standort oder eine Adresse angeben zu können. Innerhalb von 24 Stunden wird eine Antwort erteilt, wobei 97% der verlangten Werke lokalisiert werden können.
Abschliessend kann gesagt werden, dass selbst wenn die Anfragen nach Standorten stark gesunken sind in den letzten Jahren, der GK seine Bestimmung noch immer erfüllt: Er bleibt für die Schweizer Bibliotheken die letzte Instanz und Hilfe bei der bibliografischen Recherche und für den interbibliothekarischen Leihverkehr ein Arbeitsinstrument unter anderen. Denn die für die Bibliotheken und die Benutzerinnen und Benutzer erbrachte Dienstleistung ist die Basis auch dieses bibliothekonomischen Werkzeuges.
Marina Schneeberger
Jean-Philippe Accart
Schweizerischer Gesamtkatalog (GK)
Informationszentrum Helvetica
Schweizerische Landesbibliothek
* Siehe: Le Catalogue collectif suisse ou l’histoire d’une „conquête magnifique » / Béatrice Mettraux. In : « 1895-1995, Das Buch zum Jubiläum », 1995, S. 130-142
cop. JP Accart, 2007
** Zahlen: „ Statistik Sektion Öffentlichkeitsdienste“. Schweizerische Landesbilbiothek. Dezember 2004.