05.01.03

Nieder-Wiesen

Nieder-Wiesen, in den Ausläufern des Nordpfälzer Berglandes gelegen und von der im Alzeyer Raum um sich greifenden Landschaftsverschandelung bisher verschont geblieben, bietet dem Besucher ein idyllisches und harmonisches Bild.

Wahrzeichen der Gemeinde ist das barocke Wasserschloß der Reichsritter von Hunolstein, die vom Ende des 17. Jahrhunderts bis 1796 Ortsherren waren. In ihre Herschaftszeit fällt die Umgestaltung des lutherischen Gotteshauses 1721 in seiner jetzigen Gestalt. Pfarrer war damals Johann Wilhelm Fresenius (1704-1727 im Amt), dessen Grabstein sich im Inneren der Kirche befindet. Sein Sohn Johann Philipp Fresenius (1705-1761) war der berühmteste Sohn seines Dorfes. Er wirkte seit 1725 als Vertreter und 1727-1731 als Nachfolger seines Vaters in Nieder-Wiesen, amtierte anschließend in Gießen und Darmstadt, bevor er 1743 nach Frankfurt kam. Als Pfarrer der dortigen Katharinengemeinde taufte er 1749 Johann Wolfgang von Goethe und beeinflußte dessen religiöse Erziehung maßgeblich (hierüber ein anderes Mal mehr). Unsere Bilder entstanden am 19. Dezember 2002.

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Sie zeigen das Portal der Kirche mit dem in der Revolutionszeit entfernten hunolsteinischen Wappen, das vor wenigen Jahren auf Initiative des historisch interessierten Pfarrers Tobias Kraft aufgemalt wurde,

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eine Gesamtansicht der Kirche

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sowie die neben der Kirche angebrachte Gedenktafel an die 1745 in der Nachbarschaft erbaute, in der "Reichskristallnacht" 1938 zerstörte Synagoge.

Literatur: Tobias Kraft: Die Geschichte Nieder-Wiesens, der Pfarrei und seiner Kirchen. 2., erweiterte Auflage 1999 (maschinenschriftlich vervielfältigt).

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Anmerkungen