Verkehrsmeldungen aus Schleswig-Holstein
Staus, Baustellen, Gefahrenhinweise - die aktuelle Verkehrslage mehr
Seit Mittwoch sorgt die Sperrung der beiden großen Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) für jede Menge Ärger, jetzt kommt Bewegung in die Debatte. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer wird in den kommenden vier Wochen nach Brunsbüttel kommen, um sich vor Ort über die Probleme zu informieren. Das teilte das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium heute mit. Drei der vier Schleusenkammern sind derzeit wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Größere Schiffe müssen deshalb einen Umweg über das dänische Skagen in Kauf nehmen. Das betrifft etwa die Hälfte aller Schiffe, die sonst den NOK passieren.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) unterstützt den Vorschlag der Nord-CDU, ein Aktionsbündnis einzuberufen. Ihm sollen Experten aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft angehören. "Ich habe gern den Vorschlag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Johannes Callsen und des verkehrspolitischen Sprechers Hans-Jörn Arp aus Schleswig-Holstein aufgenommen", erklärte Ramsauer am Vormittag nach einem gemeinsamen Gespräch. Der NOK sei deutschland- und weltweit eine der wichtigsten Wasserstraßen. Callsen forderte eine schnelle Einsetzung der Experten-Gruppe. "Sie müssen sich jetzt zusammensetzen und sehr kurzfristig einen Zeit- und Maßnahmenplan erarbeiten."
NDR 1 Welle Nord ist vor Ort. Wir senden am Sonntag, 10 März 2013 ab 18.05 Uhr, direkt vom Kanal. Lotsen, Reeder, Gewerkschaften, Industrieverbände - aber auch Vertreter aus Landes- und Bundespolitik diskutieren direkt am Ort des Geschehens - und dort wartet eine Debatte mit Sprengkraft: Es geht um Sanierungspläne, die Verantwortlichkeit in der Politik und darum, wie es weitergehen wird, mit dem Nord-Ostsee-Kanal.
Gäste in der Sendung:
Ramsauer will offenbar den Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel beschleunigen. Laut Callsen wird der Bundesverkehrsminister in der kommenden Woche dem Haushaltsausschuss des Bundestages einen Antrag auf weitere 60 Millionen Euro für den Bau vorlegen. Wegen Nachbesserungen in der Statik sind die ursprünglich auf 300 Millionen Euro veranschlagten Kosten auf nun 360 Millionen Euro gestiegen. Callsen forderte SPD und Grüne im Bundestag auf, dem Antrag zuzustimmen. "Das wäre ein deutliches Signal, dass bei dem Thema alle Parteien an einem Strang ziehen."
Die Reparaturarbeiten in Brunsbüttel werden nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung voraussichtlich zwei Wochen dauern. Schiffe mit mehr als 125 Metern Länge und und 20,5 Metern Breite kommen bis dahin nicht mehr in den NOK. Für viele Reeder wegen des notwendigen Umweges über Skagen ein immenser Kostenfaktor. Auch die Kanallotsen müssen Verluste hinnehmen, weil ihnen Gelder für Fahrten durch den Kanal entgehen. Das sorgt für Unmut. "Wir erwarten jetzt, dass die Reparaturarbeiten zügig - und das heißt im 24-Stunden-Schichtbetrieb, sieben Tage in der Woche - durchgeführt werden", sagte Michael Hartmann, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK I. Der Hamburger Hafen ist von der Sperrung ebenfalls betroffen. Wie stark, lässt sich nach Angaben der Reeder aber noch nicht einschätzen.
Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) macht den Bund für die Sperrung der Schleusentore verantwortlich. Er habe die Sanierung der Schleusentore verschleppt. Auch Verkehrsminister Meyer warf dem Bund Versagen vor. Meyer will die Kanal-Sanierung im April bei der sogenannten Maritimen Konferenz in Kiel zum beherrschenden Thema machen. SPD-Fraktionschef Ralf Stegner monierte, dass aufgrund von Fehlentscheidungen wertvolle Zeit vergeudet, Planungen verschleppt und Mittel gestrichen worden seien.
Bereits seit Monaten hat die marode Technik im Nord-Ostsee-Kanal der Schifffahrt zu schaffen gemacht. Jahrelang wurde nicht investiert. Das hat nun Folgen und die Rufe nach einer zügigen Schleusenmodernisierung werden immer lauter. Allerdings macht Berlin wenig Hoffnung. "Diesen Zustand werden wir in den kommenden sieben Jahren leider häufiger erleben", kündigte der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann an. Bevor mit einer umfangreichen Sanierung der Anlage in Brunsbüttel begonnen werden könne, müsse zunächst die geplante neue Schleusenkammer neue Schleusenkammer fertiggestellt werden. Das soll 2020 der Fall sein. Erst dann könnten die älteren Anlagen umfangreich saniert werden, sagte Ferlemann.
niet lullen maar poetsen
Wir brauchen keine Politiker oder Experten um zu reden aber wir brauchen Geld und Fachleute um gleich anzufangen. [mehr]
... das ist dumm ...
Das ist dumm von den Bayern , denn auch BMW oder AUDI - transporte werden auf dem Weg um Skagen teurer als im Kanal ! Dieser "Standortnachteil" betrifft auch die Bayern ! Und der Ansehensverlust für... [mehr]
Wen interessiert schon Schleswig-Holstein..
in Deutschland? Es ist doch immer das gleiche alles was Nördlich hinter Hamburg ist wird vom Bund nicht mehr beachtet. Lieber wird in Stuttgart(Bahnhof) oder in Berlin (Flughafen) das Geld vom Bund... [mehr]
Nok
qte In den Streit um die Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals kommt Bewegung: Bundesverkehrsminister Ramsauer hat zugesagt, für einen Ortstermin nach Brunsbüttel zu kommen . (Stand 08.03.2013 13:11) WIE... [mehr]
Lieber NDR Könnt ihr die Sache nicht auch mal zu den Kollegen von der ARD weiterleiten ,damit die Inkompetenz mal Überregional bekannt gemacht wird ? Danke [mehr]