Fernsehen Buschpiloten küsst man nicht

Buschpiloten küsst man nicht (Foto)
Buschpiloten küsst man nicht Bild: dpa

Was für eine Erleichterung: Eben noch hatte Max von Thun im novemberlichen Österreich als Emanuel Schikaneder vor der Kamera gestanden, der vor gut 200 Jahren das Theater an der Wien erbauen ließ - in schweren Kostümen. Jetzt wechselte von Thun in Buschhemds und Shorts über.

Hamburg (dpa) - Was für eine Erleichterung: Eben noch hatte Max von Thun im novemberlichen Österreich als Emanuel Schikaneder vor der Kamera gestanden, der vor gut 200 Jahren das Theater an der Wien erbauen ließ - in schweren Kostümen. Jetzt wechselte von Thun in Buschhemds und Shorts über.

Im Sat.1-Film «Buschpiloten küsst man nicht» durfte er drei Wochen lang in südafrikanischer Wärme der charmante Paul Freytag sein, eben jener Buschpilot, den man laut Titel nicht küssen sollte. Der Film ist an diesem Dienstag (20.15 Uhr) zu sehen, Regie führte Christian Theede, das Buch schrieb Ralf Kinder.

Der ursprüngliche Titel, «Rote Sonne Afrika», lässt immerhin ahnen, dass Sat.1 hier wohl mal ein hochpathetisches Melodram mit viel knallharter Aktion im Visier hatte. Doch das Ergebnis ist dann eher erheiternd geraten, selbst wenn die Helden in Lebensgefahr schweben. Dort aber schweben sie fast dauernd.

Kein leichter Balance-Akt für die Schauspieler, den Rollen ihre Leichtigkeit zu bewahren, ohne sie in die pure Albernheit abgleiten zu lassen. Aber gerade das fand Max von Thun reizvoll: «Nur Action ist doch langweilig. Erst das Augenzwinkern dabei macht das Ganze schauspielerisch spannend.» Und rasch hatten er und Partnerin jenen Ton getroffen, in dem sich dann Nervenkitzel, etwas Romantik und ein Schuss Ironie miteinander verbinden ließen.

Diese Partnerin ist Alexandra Neldel, die ihre Vergangenheit als «Zahnspange der Nation» endgültig hinter sich gelassen zu haben scheint und sich als bemerkenswert komisches Talent zeigt. Hier ist sie eine vor Idealen nur so glühende Ärztin, die nach Afrika kommt, um nichts als Heil und Segen zu bringen, und sich schicksalsergeben mit jedem Mangel an Komfort abfindet: «Duschen wird ja sowieso überbewertet.» Aber so einfach ist das nicht.

Die afrikanischen Dörfler gehen lieber zur (sehr sympathischen) Dorfhexe, und dann ist da noch der geheimnisvolle Virus, der in das Trinkwasser gekommen ist. Wie nur? Das Abenteuer beginnt, unter der mehr schnoddrigen als sehr kooperationsfreudigen Assistenz des Piloten Paul, der zunächst mal voll den Chauvi heraushängen lässt: «Wie die meisten vermeintlichen Chauvis hat er eben auch seine weiche Seite und spielt nur den Macho», sagt von Thun.

Prompt landen Ärztin und er, man ist nicht wirklich überrascht, auf gemeinsamer Lagerstatt. Man sieht jedoch nur ein Schattenspiel. Gedreht wurde in Kapstadt und in einem Dorf, das den bezeichnenden Namen «Skandal-Camp» trägt. Hieran erinnert sich allerdings Max von Thun nur mit Schaudern: «Das Dorf lag irgendwo direkt neben einer Müllhalde, und die Prostitutions- und Drogenquote ist nirgendwo so hoch wie dort.»

news.de/dpa

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