21.09.2015 14:24
Bewerten
 (0)

UPDATE/Deutsche Wohnen und LEG landen Milliardencoup

   -- Deutsche Wohnen und LEG fusionieren

   -- Erlöse und Dividenden sollen steigen

   -- Investoren der Deutsche Wohnen skeptisch

   (Durchgehend neu)

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die MDAX-Konzerne LEG und Deutsche Wohnen mischen mit einem Milliardendeal den Wohnimmobilienmarkt auf. Beide Unternehmen gaben am Sonntagabend ihre Fusionspläne bekannt. Damit rücken sie näher an den Konkurrenten Vonovia, die Nummer eins. Ende dieses Jahres ist die Fusion unter Dach und Fach - wenn nicht dazwischen kommt.

   Der Zusammenschluss fußt auf einen Aktientausch und sieht den Wechsel von 10 LEG-Aktien in 33 neue Deutsche-Wohnen-Aktien vor. Bewertet wird die LEG mit 4,6 Milliarden Euro. Das fusionierte Unternehmen wird über 250.000 Wohneinheiten und einen Portfoliowert in Höhe von 17 Milliarden Euro verfügen.

   Die Fusion kommt ohne Fremdkapital aus. "Wir erwarten, dass die Wandelanleihen-Inhaber der LEG das Angebot annehmen werden", prognostizierte LEG-Vorstandschef Thomas Hegel bei einer Telefonkonferenz. Um neue Aktien für den Umtausch zu schaffen, plant die Deutsche Wohnen eine Sachkapitalerhöhung. Eine außerordentliche Hauptversammlung am 28. Oktober 2015 soll hierfür ihren Segen geben.

   Vorher muss die Deutsche Wohnen ihre Investoren noch von dem Deal überzeugen. Die Reaktion am Aktienmarkt war eindeutig negativ Für die Aktien der Deutsche Wohnen ging es am frühen Nachmittag um 6,8 Prozent auf 22,41 Euro runter. Ganz anders bei der LEG: Ihre Titel zogen um 4,3 Prozent auf 73,29 Euro an. "Mir macht es keinen Spaß zu sehen, wie der Aktienkurs sieben Prozent verliert", sagte Michael Zahn, Vorstandschef der Deutsche Wohnen. Er kündigte an, "massiv in die Investorenansprache" zu gehen. "Viele Investoren, die bislang von dem Ansatz Berlin getrieben sind, müssen wir diesen Schritt erklären", sagte er.

   In der Tat wird Berlin in Zukunft eine kleinere Rolle spielen. "Die Zeit des Einkaufens in Berlin ist mehr oder weniger vorbei", sagte Zahn. Eine gewichtige Rolle wird das bevölkerungsstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen spielen. Städte wie Köln, Düsseldorf und Münster seien "sehr attraktiv", sagte Zahn.

   Die Sorge am Aktienmarkt vor höheren Risiken sieht Zahn nicht als begründet an. "Ich kann nicht erkennen, dass wir massiv von unserer bisherigen Strategie ausweichen", sagte er. Schmackhaft will er den Investoren die Fusion mit zukünftigen Erlössteigerungen machen. So sollen sich die "Funds From Operations" (FFO), die die operative Stärke von Immobilienunternehmen spiegeln, zweistellig verbessern. Auch winken den Aktionären höhere Dividendenausschüttungen. Die Synergien sollen spätestens vier Jahre nach Vollzug realisiert werden. Die Integration kostet 30 Millionen Euro vor Steuern.

   Nach Berlin wird Düsseldorf der zweitwichtigste Standort für das neue Unternehmen, das unter den Namen "Deutsche Wohnen" firmieren wird. Mögliche Stellenstreichungen wollten beide Vorstände nicht beziffern. Im Back Office seien gleichwohl erhebliche Einsparungen geplant, kündigte Zahn an. Beide Häuser werden etwa ihre IT zusammenlegen und brauchen auch nicht alle Büros für Verwaltungsaufgaben doppelt. Hegel sicherte gleichwohl den Beschäftigten der LEG die "vollumfängliche Erfüllung der Sozialcharta" zu.

   Vor möglichen, noch kommenden Avancen von Vonovia sehen sich Deutsche Wohnen und LEG im Übrigen gefeit. Ihr Zusammenschluss sei nicht aus Mangel an anderen Möglichkeiten zusammengekommen, sondern habe das volle Bekenntnis beider Seiten, sagten die Vorstände. Sie duzen sich bereits.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   September 21, 2015 07:54 ET (11:54 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 54 AM EDT 09-21-15

Nachrichten zu LEG Immobilien

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • Peer Group
  • ?

Um Ihnen die Übersicht über die große Anzahl an Nachrichten, die jeden Tag für ein Unternehmen erscheinen, etwas zu erleichtern, haben wir den Nachrichtenfeed in folgende Kategorien aufgeteilt:

Relevant: Nachrichten von ausgesuchten Quellen, die sich im Speziellen mit diesem Unternehmen befassen

Alle: Alle Nachrichten, die dieses Unternehmen betreffen. Z.B. auch Marktberichte die außerdem auch andere Unternehmen betreffen

vom Unternehmen: Nachrichten und Adhoc-Meldungen, die vom Unternehmen selbst veröffentlicht werden

Peer Group: Nachrichten von Unternehmen, die zur Peer Group gehören

Analysen zu LEG Immobilien

  • Alle
  • Buy
  • Hold
  • Sell
  • ?
10.12.2015LEG Immobilien buySociété Générale Group S.A. (SG)
10.12.2015LEG Immobilien HoldBaader Wertpapierhandelsbank
26.11.2015LEG Immobilien buySociété Générale Group S.A. (SG)
26.11.2015LEG Immobilien kaufenBankhaus Lampe KG
25.11.2015LEG Immobilien buyMerrill Lynch & Co., Inc.
10.12.2015LEG Immobilien buySociété Générale Group S.A. (SG)
26.11.2015LEG Immobilien buySociété Générale Group S.A. (SG)
26.11.2015LEG Immobilien kaufenBankhaus Lampe KG
25.11.2015LEG Immobilien buyMerrill Lynch & Co., Inc.
17.11.2015LEG Immobilien buyKepler Cheuvreux
10.12.2015LEG Immobilien HoldBaader Wertpapierhandelsbank
12.11.2015LEG Immobilien HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
26.10.2015LEG Immobilien NeutralCredit Suisse Group
23.10.2015LEG Immobilien HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
23.10.2015LEG Immobilien NeutralCitigroup Corp.
10.08.2015LEG Immobilien SellGoldman Sachs Group Inc.
26.03.2015LEG Immobilien SellGoldman Sachs Group Inc.
03.03.2015LEG Immobilien SellGoldman Sachs Group Inc.
21.01.2015LEG Immobilien SellGoldman Sachs Group Inc.
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für LEG Immobilien nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen
Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"

mehr Analysen

Heute im Fokus

DAX schließt mit kleinem Gewinn -- Dow schließt fester -- VW-Chef Müller baut Konzern um -- Großauftrag bricht weg: AIXTRON-Aktie fällt ins Bodenlose -- RWE, Hornbach im Fokus

Lufthansa: Streiks haben uns eine halbe Milliarde gekostet. EZB: Geldpolitik an Belastungsgrenze - Kein unkontrolliertes Gelddrucken. OPEC fördert so viel Öl wie seit über drei Jahren nicht mehr. Stada kauft argentinischen Generikahhersteller Vannier. TUI meldet Gewinnsprung. SNB und BoE halten Geldpolitik locker.
Diese Unternehmen haben die zufriedensten Mitarbeiter
Diese Aktien sind auf den Verkauflisten der Experten
Diese Aktien sind auf den Kauflisten der Experten

Die 5 beliebtesten Top-Rankings

Die öffentliche Verschwendung
Wen sieht die BrandZ-Studie vorn?
Diese Materialien könnten Sie sich nach Ihrem nächsten Lottogewinn gönnen
Wer waren die Aktienstars des deutschen Leitindex?
Wie entwickelten sich Rohstoffe im 3. Quartal?
mehr Top Rankings

Umfrage

In der ersten Runde der Regionalwahlen in Frankreich hat der rechtsextreme Front National (FN) einen klaren Sieg eingefahren. Befürchten Sie nun einen Rechtsruck in Europa?