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Frankfurt siegt dank Eigentor, Torgala von Popp

Von am 30. Oktober 2011 – 17.06 Uhr 9 Kommentare

Im Topspiel des DFB-Pokal-Achtelfinales brauchte Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt ein Eigentor des VfL Wolfsburg, um in die nächste Runde einzuziehen. Turbine Potsdam erreichte das Viertelfinale hingegen genauso mühelos wie der FCR 2001 Duisburg, der dank Nationalstürmerin Alexandra Popp zu einem zweistelligen Sieg kam.

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Im heimischen Stadion am Brentanobad behielt der 1. FFC Frankfurt vor 1 520 Zuschauern nach einer mäßigen Leistung mit einem hart erkämpften 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg die Oberhand.

Faißt trifft ins eigene Netz
Ein Eigentor von Abwehrspielerin Verena Faißt nach einer Hereingabe von Nationalspielerin Fatmire Bajramaj brachte die Niedersachsen kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit auf die Verliererstraße (48.) und machte in einem Duell zweier Teams auf Augenhöhe an diesem Tag den Unterschied.  Die Wolfsburgerinnen mussten über weite Strecken der zweiten Halbzeit in Unterzahl spielen, weil Nationalspielerin Lena Goeßling wegen wiederholten Foulspiels in der 54. Minute mit einer Gelb-Rote Karte vom Feld musste.

Frankfurt erleichtert, Wolfsburg enttäuscht
Dabei hatten die Wolfsburgerinnen in der ersten Halbzeit beste Chancen ausgelassen, oder fanden ihre Meisterin in Frankfurts Torhüterin Nadine Angerer. Frankfurts Trainer Sven Kahlert meinte nach der Partie erleichtert: „Es ist das erste Mal für mich, dass wir mit 1:0 gewinnen. Natze hat uns in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten. In der zweiten Halbzeit haben wir es in Überzahl versäumt, den Gegner laufen zu lassen.“ Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann war enttäuscht: „Heute wäre mehr drin gewesen, wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Die Niederlage tut weh, denn unser Konzept, druckvoll zu spielen und gut zu stehen, ist aufgegangen.“

Nagasato schießt Potdam zum Sieg
Beim 4:1 (1:0)-Sieg gegen Zweitligist VfL Sindelfingen brachte die japanische Weltmeisterin Yuki Nagasato ihr Team mit einem Abstauber in Führung (16.) und erhöhte nach der Pause per Kopf zum 2:0 (53.). Inka Wesely erzielte nach Flanke von Genoveva Anonma einen weiteren Kopfballtreffer (68.) und die niederländische Nationalspielerin Chantal de Ridder schloss einen schönen Alleingang mit einem Schuss aus zehn Metern ab (79.). Die bei den Gästen bereits früh eingewechselte Nicole Loipersberger erzielte den Ehrentreffer (80.).

Alexandra Popp

Alexandra Popp traf sechs Mal ins Schwarze © Volker Nagraszus / girlsplay.de

Duisburg gewinnt zweistellig
Der FCR 2001 Duisburg gewann gegen Zweitligist Herforder SV mit 10:0 (5:0). Spielerin des Spiels war Nationalstürmerin Alexandra Popp, die allein sechs Treffer erzielte (18., 21., 53, 57, 67., 74.). Die weiteren Tore gegen die überforderten Westfälinnen erzielten Simone Laudehr (8.), Barbara Müller (27.), Linda Bresonik (41.) und Gülhiye Cengiz (47.).  Bei Duisburg kam die niederländische Neuverpflichtung Petra Hogewoning erstmals in der Startformation zum Einsatz.

Vorgaben perfekt umgesetzt
Duisburgs Trainer Marco Ketelaer freute sich: „Auch wenn wir gegen einen Zweitligisten gespielt haben, muss man erst einmal zehn Tore schießen. Besonders zufrieden bin ich, weil wir vieles exakt so umgesetzt haben wie es im Training geübt wurde. Schön auch, dass Spielerinnen aus der sogenannten zweiten Reihe voll überzeugt haben.“

Bayern siegt nach Verlängerung
Der FC Bayern München benötigte die Verlängerung, um den FF USV Jena mit 2:0 (0:0, 0:0) niederzuringen. Lena Lotzen (94.) und die eingewechselte Isabell Bachor (110.) schossen die Münchnerinnen in die nächste Runde, die bereits in der Bundesliga vor wenigen Wochen bei 1:1 gegen den Gegner aus Thüringen mächtig Mühe hatten.

Da Mabi trifft dreimal bei Neuenahr-Sieg
Bundesliga-Schlusslicht SC 07 Bad Neuenahr gewann gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:1 (2:0) und konnte Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga tanken. Bei den Gastgeberinnen war Verlass auf Nationalstürmerin Célia Okoyino da Mbabi, die ihr Team im Alleingang (26., 41. 69. Foulelfmeter) zum Erfolg schoss, für Hoffenheim traf Christine Schneider (76.).

HSV beendet Heimfluch
Ebenfalls im Viertelfinale steht der Hamburger SV, der nach vier Heimniederlagen in der Liga zu einem verdienten 2:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg kam, nachdem die Hanseatinnen schon vor einigen Wochen das Bundesligaduell im Breisgau mit 3:2 gewannen. Maike Timmermann traf für den HSV anfangs der zweiten Halbzeit (48.), Aferdita Kameraj machte den Sieg perfekt (86.), als Freiburg in Unterzahl agierte, nachdem Stéphanie Wendlinger wegen Meckerns eine Viertelstunde vor Schluss die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

Leipzig dreht Partie
In einem weiteren Duell zwischen Erster und Zweiter Liga behielt der 1. FC Lok Leipzig gegen den FV Löchgau beim 6:1 (3:1)-Sieg klar die Oberhand. Allerdings musste der Bundesligist nach dem Treffer von Jasmin Klotz (11.) zunächst einem Rückstand hinterherlaufen, doch ein verwandelter Foulelfmeter der Ex-Duisburgerin Anne van Bonn (20.) sowie Treffer von Gabriella Toth (35.) und Marlene Ebermann (39.) sorgten noch vor der Pause für die Vorentscheidung. Angelina Lübcke (63.), Anne Heller (70.) und Marie-Luise Herrmann (81.) schraubten das Ergebnis in der zweiten Halbzeit in die Höhe.

Bremen ausgeschieden
In einem reinen Zweitligaduell setzte sich der FSV Gütersloh 2009 mit 2:1 (1:1, 0:0) gegen den SV Werder Bremen durch. Angelika Widowski (22.) brachte ihr Team Führung, Maren Wallenhorst glich für die Gäste aus (40.). Doch die 17-jährige Annabel  Jäger sorgte für Jubel im Lager der Gastgeberinnen (107.).

Termine
Die Viertelfinalpartien werden noch in diesem Jahr am 4. Dezember ausgetragen. Die beiden Halbfinalspiele stehen am 8. April 2012 auf dem Programm, ehe am 12. Mai das Finale in Köln stattfinden wird.

Eigentor von Verena Faißt

Unglücksrabin Verena Faißt traf ins eigene Tor © Nora Kruse, ff-archiv.de

DFB-Pokal, Achtelfinale, Ergebnisse im Überblick

1. FC Lok Leipzig – FV Löchgau 6:1 (3:1)
1. FFC Frankfurt – VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)
Hamburger SV – SC Freiburg 2:0 (0:0)
1. FFC Turbine Potsdam – VfL Sindelfingen 4:1 (1:0)
FC Bayern München – FF USV Jena 2:0 n.V. (0:0, 0:0)
SC 07 Bad Neuenahr – TSG 1899 Hoffenheim 3:1 (2:0)
FSV Gütersloh 2009 – SV Werder Bremen 2:1 n.V. (1:1, 0:0)
FCR 2001 Duisburg – Herforder SV 10:0 (5:0)

Markus Juchem (47) schreibt seit 2003 über Frauenfußball, für Medien wie Womensoccer.de, UEFA.com, FIFA.com, DFB.de, FAZ, NZZ und Kicker.

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9 Kommentare »

  • timmy sagt:

    Wann erfolgt die Auslosung?

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  • Jessi sagt:

    Ist der Termin der Viertelfinalpartien schon fest? Laut Spielplan der 2. Bundesliga spielt am 4.12. Gütersloh gegen Cloppenburg.

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  • Ulf sagt:

    „Duisburg kann nicht mehr zweistellig, das war einmal“, schrieb Benutzer Steffen am 19.Okt.

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  • Steffen sagt:

    Ja Ulf, das stimmt ja auch. Herford gehört nicht in die erste Liga. Duisburg hat früher auch gegen Bundesligsten in einer anderen Liga gespielt. Das war einmal. Gegen Herford in der Besetzung ist das nichts Außergewöhnliches.

    Und nochwas, das ist nicht nur gegen Duisburg-Fans gerichtet, sondern auch gegen Turbine- und FFC-Fans. Die anderen Bundesligisten müssen lassen sich nicht mehr abschießen und das ist auch gut so.

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  • FFFan sagt:

    Acht Heimsiege in einem Achtelfinale! Wann hat es das schon mal gegeben?

    Herausragend natürlich das 10-0 von Duisburg gegen Herford mit dem „Sixpack“ von Alex Popp. Selbst 2009/10 gab es gegen den selben Gegner ’nur‘ ein 9-0 (mit vier Grings-Toren). Und 2010/11 gelang auswärts ein 6-0.

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  • hanah sagt:

    Duisburg war sehr gut;) Ich wünschte ich hätte Frankfurt gesehen;););)

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  • KateS sagt:

    Ich bin auch beim Spiel in Frankfurt gewesen. Man muss zu allererst sagen, dass ein sehr gutes Spiel war. Viel Tempo und viele Chancen. Aber der FFC ist doch ein recht glücklicher Sieger. Sie hatten zwar auch einige Möglichkeiten auf ihrer Seite, aber speziell in der 1. Hälfte, war Wolfsburg dank einer bärenstarken Conny Pohlers viel gefährlicher.

    Dem Eigentor ist – aus meiner subjetiven Sicht (ich stand recht schlecht) – eine Abseitsposition von Lira Bajramaj vorangegangen. Auf Wolfsburger Seite war Lena Gößling recht unauffällig. Ich hatte mir da irgendwie mehr erwartetn. Verena Faißt hat ihre Sache sehr gut gemacht, das Tor war halt echt Pech. Saustark fand ich auch Zsanett Jakabfi und Josephine Henning. Josi hat ein paar Mal Situationen entschärft, die sonst brenzlig hätten werden können.

    Auf Frankfurter Seite fand ich Maike Weber mal wieder richtig gut und auch Saskia Bartusiak stand bis auf einen Kopfball, der „durchgerutscht“ ist, wirklich gut. Untergetaucht war vor allem Dzsenifer Maroszan. Da kam nicht viel. Natze hat mehrere Male super stark gehalten. Ansonsten fiel vor allem Mel Behringer durch wiederholte kleinere Foulspiele auf. Aber die meisten davon waren taktischer Natur, dennoch aus meiner Sicht doch ein oder zweimal gelbwürdig. Svenja Huth hat nach ihrer Einwechslung auf der linken Seite noch einmal für Schwung gesorgt, aber auch hier sind dann nicht viele Bälle angekommen.

    Frankfurt schien vor allem durch die starke Offensive der Wölfinnen am Anfang doch ziemlich beeindruckt gewesen zu sein. Wenn da ein Tor gefallen wäre, wäre das Spiel sicherlich noch spannender gewesen, als es eh schon war.

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  • Sheldon sagt:

    Hätte, wenn und aber…

    Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache!

    Fakt ist, dass Frankfurt in jedem Fall nicht die unschlagbare Übermacht darstellt, als die sie sich vor der Saison proklamiert haben und es immer noch tun („mit dem Kader müssen wir mindestens einen Titel holen“).
    In Duisburg läuft der Express wieder an, endlich kommt auch Alex Popp besser in Schwung. Das System überzeugt nach dem kleinen Ausrutscher wieder zu 100% und man darf gespannt sein, ob der FCR am Ende nicht vielleicht doch noch den Sprung in die CL schaffen wird.

    Ansonsten zeichnet sich ab, wer wo hingehört, der Schnitt ist mE nicht zwischen 1. Liga und 2. Liga anzusetzen, sondern eher zwischen Platz 5 und 6 der Tabelle. Alles darunter wird um den Abstieg kämpfen, oben machen die großen Drei die Meisterschaft unter sich aus und dazwischen tummeln sich diese Saison ausnahmsweise mal Wolfsburg und Essen.

    Alles beim Alten, ein Jahr wie eh und je! Und am Ende steht wie jedes Jahr Potsdam ganz oben, gewinnt die CL im Endspiel gegen Lyon und Frankfurt darf sich vielleicht über einen weiteren DFB-Pokal freuen, für den sie gerade mal einen guten Tag gegen Potsdam erwischen müssen, wenn sie Glück haben, da sie ja – o Wunder – durch Losglück im Viertelfinale auf Gütersloh und im Halbfinale auf den Gewinner der Partie Leipzig gegen Bad Neuenahr treffen werden.

    Wie gesagt, alles beim Alten, genauso wie im nächsten Jahr, in dem Frankfurt mal wieder groß einkaufen wird, Potsdam einiges Neues mit der Jugend ausprobiert, in Duisburg die Umstrukturierung weitergeht und alle anderen sich auf einen harten Kampf gegen den Abstiegskampf einstellen müssen…

    Alles beim Alten…

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  • Markus Juchem sagt:

    @Jessi: Das Spiel Gütersloh gegen Cloppenburg wurde vom vom 4.12. auf den 11.12. verlegt.

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