Die Naturschätze

sajkodi partDie Halbinsel Tihany gilt in so mancher Hinsicht nicht nur in Ungarn, sondern auch in ganz Europa als einmalig.Die besondere geographische Lage, die Eigentümlichkeiten der Entstehung, das heutige Landschaftsbild, die geologischen und geschichtlichen Funde, die seltenen Pflanzen- und Tierarten sichern ihr einen Platz unter unseren schönsten und meistgehüteten Schätzen. Für Fachleute von Forschung und Naturschutz sind die Werte der Halbinsel Tihany schon seit langem bekannt. Hier entstand das erste ungarische Naturschutzgebiet im Jahre 1952. Das Tihanyer Landschaftsschutzgebiet wurde später nach Norden erweitert und im Jahr 1997 wurde es Teil des Plattense-Hochland Nationalparks (Balaton-felvidék Nemzeti Park). Die europaweite Anerkennung der Naturwerte kam im Jahr 2003: Der Europarat überreichte das Diplom der europäischen geschützten Naturgebiete der Halbinsel. Die in jedem fünften Jahr überprüfte Annerkennung haben wir als drittes in Ungarn erhalten können, nach der erhört geschützten Landschaft der Szénás-Berge und dem Landschaftsschutzgebiet der Ipolytarnócer Urrelikte, in Europa ist die Liste der Gebiete ebenso hochrangig. Der Naturschutzverwalter der Halbinsel ist das Direktorat des Plattensee-Hochland Nationalparks (Balatoni Nemzeti Park Igazgatóság). Die Zielstellung geht in zwei Richtungen: einerseits zu zeigen und andererseits zu schützen.

 

DIE BILDUNG UND KLIMA DER HALBINSEL

Den Grund der Halbinsel bilden Ablagerungen aus der Pannonsee, Sand und Tonschichten. Aus diesen in Fossilien reichen Gesteinen hat ehemals der Plattensee die Überreste der Congeria-Muscheln ausgewaschen, welche später als "Bocknägel" berühmt wurden. Über den Pannon-Ablagerungen liegen vulkanische Schichte mit verschiedener Dicke, diese bilden das meiste Gewicht der Halbinsel. Bei dem vor ca. Siebenmillionen Jahren aktiven Tihanyer Vulkan war kein Lavastrom möglich, weil die geschmolzenen Gesteine noch bevor sie auf die Oberfläche kamen auf mit Wasser durchtränkter Ablagerung zusammentrafen. Der gebildete Dampf hat riesige Explosionen verursacht, kleinere - größere Steine, Staub und Asche ins Luft geschleudert (sogenannte Surtsey-Vulkanismus). In der ersten Ausbruchfase waren die Explosionen in großer Tiefe, so sind neben Basaltstücken Silur Phyllit und Perm roter Sandstein rausgeschossen und die für die Halbinsel typische graubraune Basalttuff ist aus den ablagernden Gesteinskörnen entstanden. Als die herausfliegenden größeren Stücke, "Bomben" in die noch weiche Ablagerung gefallen sind haben sich Kratern gebildet.


Später gab es zwei weitere vulkanische Funktionen – Stromboler und Hawaiier Typ – so haben die Vulkane in großem Maß an der Vielfältigkeit der Landschaft Teilgehabt. Die Höhen die am Rande der Halbinsel verlaufen sind Überreste der ehemaligen Chaldäerarande und Ausbruchszentren, an dem Platz der Krater in abflusslosen Becken glänzt der Wasserspiegel des Inneren Sees. Die Basalttuffschicht mit wechselreicher Zusammensetzung und Korngröße ist in Folge der späteren Bewegungen der Erdkruste zerbrochen, hat sich beweBelso to3gt und ist aus der Originallage gekippt und die Erosion hat den Reichtum der Formen weiter erhöht, besonders die zerstörerische Wirkung des Windes. Die malerisch schönen Formen zeigen sich an vielen Orten als Folge von geologischem Aufschluss und verzaubern nicht nur die Geologen. Die Vulkanische Aktivität wurde später von nachvulkanische Hitzenquelleaktivität gefolgt. Bei dem Verlauf der tektonischen Risse wurde das in die Tiefe fließendes Wasser durch das langsam erkältende Magma aufgewärmt und hat sich mit vulkanischen Gase, im grossteil mit Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff vermischt. Die nach oben stürmenden, aggressiven Dämpfe haben aus den älteren Gesteinen (Kalkstein und Sandstein) Karbonat, Flint aufgelöst, welche durch den plötzlichen Abfall von Druck und Temperaturkulso to2 auf die Oberfläche abgelagert wurden. Der so zustande gekommene, sehr wechselreiche Aufbau und Zusammensetzung des Kalksteins wird Geiserit genannt und aus diesem Gestein sind die berühmten Geiserkegel der Tihanyer Halbinsel aufgebaut. Auf der Halbinsel waren über 150 von diesen, aber heute könnte deren Zahl um 60-80 liegen. Diese liegen meistens in Gruppen oder bilden einen welligen Kamm auf der Linie der geologischen Risslinien. Geiserit ist wiederstandfähiger als Basalttuff, deswegen sind diese die höchsten Punkte der Halbinsel, welche als Kappe von Quellenkalkstein gedeckt werden, wie der Spitzberg (Csúcs-hegy) und der Sattelberg (Nyereghegy), – sicherlich nicht zufällig – wurde die Gebäude der Tihanyer Benediktiner-Abtei auf einen Geiseritblock gebaut. In folge des Bergbaus oder der Erosion sind an einigen Orten die inneren, größeren Höhlen zum Vorschein gekommen, diese sind zum Beispiel: die Höhle des Spitzbergs oder die Quellenhöhle (Forrás-barlang) neben der Abtei. Beim Klima der Halbinsel spielen die süd-europäischen, mit Fachausdruck submediterranen Züge eine wichtige Rolle, welche von den Extremitäten mindernde, ausgleichende Wirkung der Wassermenge des Plattensees ergänzt werden. Der Frühling ist langsam erwärmend, deswegen sind die Auswirkungen der späten Fröste geringer, der Sommer ist heiß und trocken, auf Grund der dunklen Felsen und Böden ist die Hitze stellenweise sehr schwer zu ertragen. Der Herbst kommt meistens mit Niederschlag (dies ist auch eine Wirkung des submediterranen Klimas) und diese verabschiedet sich nur ganz spät. Der richtig kalte und schneeige Winter kommt erst nach Bildung der Eisdecke auf dem Plattensee.
 

DAS BALATON-UFER UND DIE BOZSAI-BUCHT

Von der gesamten Uferlinie der Halbinsel ist die süd-westliche Seite, der Abschnitt unterhalb von Gurbicza bis zur Fähre im naturnahen Zustand geblieben. Dieser Uferabschnitt bewahrt bei Sajkod und in der Bozsai-Bucht bis heute noch die natürlichen Zustände. Die Bozsai-Bucht ist eine der letzten ungestörten, wasserrohrbewachsenen Buchten des Balatons. In den verborgenen Ecken des Schilfs blüht die weiße Seerose (Nymphaea alba). Am Ufer wird die Bucht von Weiden, Wiesen und Moorwiesenresten begleitet, es blüht – in der Gesellschaft von vielen anderen geschützten Pflanzen – das Moorknaben-kraut (Orchis laxiflora), das schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) und die siberische Schwertlilie (Iris sibirica). Das Schilf beherbergt Brutplätze einer Reihe von selten Vogelarten, so der Graugans (Anser anser) und der braunen Weihe (Circus aeruginosus). Der ungestörte Strand ist das Zuhause von Eisvögeln (Alcedo atthis) und Fischotter Familien (Lutra lutra) und im Winter sind oft auch Seeadler (Haliaetus albicilla) zu sehen.

Der Innere See liegt unmittelbar unter dem Dorf, ist nahe kreisrund und hat einen offenen Wasserspiegel 26 m oberhalb des Balatons. Er lieg in der gesunkenen Kaldera einer vulkanischen Eruption. In den vergangenen Jahrzehnten wurden mit der Einsiedlung der asiatischen pflanzenfressenden Fischarten die originalen Pflanzenarten ganz ausgerottet und die dort nistenden Vögel sind zum Außensee gezogen. Nach dem Verschwinden der als Nahrung dienender Vegetation sind auch die eingesiedelten Fisch-arten ausgestorben und seit dem verstärkt sich die Flora langsam. Der Innensee ist heute ein beliebtes Angelgebiet. Am Ufer des Innensees haben ehemals die Tihanyer Gänse geweidet, vor kurzem ist eine kleinere Graurindherde auf die Wiesen auf der Südseite des Sees gekommen. Die hierhin Siedlung der Tiere dient mehrere Zwecke. Die Bewahrung der traditionellen, ungarischen Haustiere ist ebenso Aufgabe des Naturschutzes wie der der Wildlebenden. Gesichtspunkte der Ökonomie, Produktivität können diese alte Arten sicherlich nicht gerecht werden, aber deren Behaltung ist trotzdem nicht selbstzweckig, diese Haustiere haben auch das Ergebnis von jahrhundertlanger Anpassung in sich. Sie waren fähig unter die härtesten Bedingungen zu bestehen und Gewinn zu bringen. Auf Wiesen mit schlechter Qualität, ohne zusätzlichem Futter, in völlig kalter Haltungsweise ist es auch lebensfähig, die Winternahrung kratzt es, wenn nötig unter dem Schnee heraus. Aus diesem Grund ist es voll fähig die verlassenen Wiesen wiederherzustellen, oder für die Behandlung der Moorflächen mit Unkraut oder sauerem Gras. Von der Westseite des Sees Betrachtet präsentiert die Landschaft alte Zeiten: hinter dem ungarischen Graurind die zwei Türme der Benediktiner-Abtei, welche sich in windstillem Wetter von der Wasseroberfläche wiederspiegeln. Das Graurind behandelt schön die abgegrenzte Wiese, das Gras ist im ganzen Jahr kurz, aber dicht. Also, die Zeit war reif für die Zurücksiedlung des anderen wichtigen Grasbewohners, des Ziesels. Dies wurde im Sommer 2003 realisiert und der Zieselbestand wächst seit dem ständig.

Der Äußere See ist seicht und stark verlandet, er liegt im Hauptkrater des ehemaligen Vulkans der Halbinsel, 116 m über Seehöhe. Anfang der 1800-er Jahre wurden Entwässerungsgräben ausgehoben um das Wasser des Sees über den Aszófõi-séd in den Balaton zu leiten. Im Jahre 1976 übernahm die damalige Naturschutzbehörde die Verwaltung dieses Gebietes. Der Entwässerungskanal wurde geschlossen und damit eine Wiederherstellung der ursprünglichen Zustände des Sees eingeleitet. In den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten haben sich die Wasserpflanzen wieder flächendeckend verbreitet und nun sind auch die charakteristischen Tierarten eines wäßrigen Standortes wieder zurück. Auch die mit dem Wasser verbundene Insektenwelt ist reich, zahlreichen seltene Libellenarten finden hier gute Lebensbedingungen. Der See hat einen reichen Bestand an Amphibien und Reptilien, so z.B. besonders viele Sumpfschildkröten (Emys orbicularis). Von den Vögeln brütet der Graugans (Anser anser), der Rohrdommel (Botaurus stellaris) und der Rohrweihe (Circus aeruginosus) seit längerem hier und seit den letzten Jahren ist ein großer Brütsiedlung der Silberreiher (Egretta alba), Rotreiher und Graureiher (Ardea purpurea, A. cinerea) zustande gekommen.

 

DER SPITZBERG

Infolge einer heftigen postvulkanischen Tätigkeit ist eine Reihe von Geysirkegeln entstanden; einercsucshegy dieser ist der Csúcs-hegy. Der Quellenkegel und der Gang des aufbrechenden heißen Wasser ist am höchsten Punkt (235 m) der Halbinsel auch heute noch gut zu sehen. Die auf Bazalttuff sitzende Geysirit-"Kappe" leistete Wiederstand den Kräften, die den Berg erodiert haben, und so entstand die heute bekannte charakteristische Form. Laut einer alten Überlieferung war die auf der westlichen Seite befindliche Quellenhöhe ein Zufluchtsort von Sobri Jóska, des berühmtberüchtigten Räubers aus dem Bakony-Wald.

 

DER SATTELBERG

Der Sattelberg (Nyereg-hegy) ist ein schmales, felsiges Grat zwischen dem Spitzberg und dem Apáti-Berg, von dem sich ein hervorragendes Panorama des Plattensee- Oberlandes, des südlichen Balatonbeckens und der BozsaiBucht ebenso bietet, wie in gegengesetzte Richtung zum Inneren der Halbinsel. Eines der wertvollsten geologischen Gebilden der Halbinsel ist dieses keilförmige Berggrat. Hier strömte infolge postvulkanischer Aktivitäten heißes Wasser auf die ehemalige Oberfläche und es entstand in kleineren und größeren Seen mit warmem Wasser Seehydroquarzit mit eingeschlossenen Pflanzenresten und dünnplättrigem Kieselkalkstein. Die Kalksteinplatten zeigen infolge der damaligen Wasser- und Krustenbewegungen eine willkürliche Rüschenform.

 

DER APÁTI-BERG

Dieser Teil des Kalderarandes liegt am nächsten zum Äußeren See. Auf der Ost-Seite fällt die Oberfläche steil, über Bazalttufelsen bis zum See hinab. Die Felsformationen zeigen Spuren der Winderosion. Das Innere der Halbinsel, der Äußere See, der Innere See und die Ursiedlung, bzw. im Hintergrund die Stadt Balatonfüred, liefern einen Blick prägenden Erlebnisses. Auf der Nord-Seite steht die soeben in Renovierung befindliche Kirchenruine von Apáti, die uns den Standort dieses ehemaligen Dorfes ziegt. Der Apáti-Berg gehört zu den wertvollsten Biotops der Halbinsel. Am Bergplateau finden wir in zum Teil sekundären Weisen reihenweise mediterrane und submediterrane Pflanzen, darunter die Saatblevendulaslume (Sternbergia colchiciflora), den Herbstblaustern (Scilla autumnails), die Winde (Convolvulus cantabricus) und die Rapunze (Valerianella pumilla). Ebenso leben hier auch die stachelige Luzerne (Medicago rigidula), mehrere Arten des Steppengrases (Stipa sp.) und die kleine Schwertlilie (Iris pumila). An den Felsen der Ost-Seite blüht der böhmische Goldstern (Gagea bohemica), die pannonische Steinnispel (Cotoneaster matrensis) und die Kronenwicke (Coronilla emerus). Das südländische Klima ist auch für Insekten günstig; hier finden wir die in Ungarn seltenen großen Zikadenarten, die silevendulasngende Riesenzirpel (Tibicina haematodes) und die Mannazirpel (Cicada orni). Damit sind aber die Besonderheiten des Apáti-Berges noch nicht zu Ende. Auf der Südseite liegt nämlich der letzte Rest der ehemals so berühmten Lavendelfelder von Tihany. Mit der Anpflanzung der Lavendelstöcke wurde im Jahr 1924 begonnen und auf die vierziger Jahre gab es eine Plantage mit mehreren hundert Hektaren. Das hier produzierte Lavendelöl war ganz europaweit berühmt, die Qualität hat die der französischen Plantagen übertroffen. Später wurden auch Mandelbäume gepflanzt, das Gebiet hatte so eine doppelte Verwendung. Leider hat man ab den 60er Jahren mit der Pflege aufgehört und das meiste der Lavendelplantagen wurde mit Trauben angepflanzt. Auf die übriggeblieben ca. zwanzig Hektaren hat die natürliche Succession, der Prozess der Anstärkung angefangen. Ab der Mitte der neunziger Jahre hat der Nationalpark auf den "noch zu rettenden" Teilen, wo die Lavendelplantagen noch in großer Zahl gelebt haben mit dem Abdrängen der Unholz begonnen. Mit dem regelmäßigen Abschlag, Abbrennen der Holzpflanzen wird die alte Lavendelplantage enthalten und jetzt können die Besucher in zehn Hektaren welliges, lila See bewundern an der Wende zwischen Juni und Juli. Seit dem mit der Pflege aufgehört wurde sind die Waldpflanzen zum Teil zurückgekehrt. Zwischen den Lavendelstöcken lebt eine abhangsteppartige Vegetation und zusammen bilden sie ein nirgendwo anders zu findenden Lebensraum mit vielen wertvollen Pflanzen und Tierarten. Auf diesem Gebiet lebt der aus wahrscheinlich aus dem ehemaligen Anpflanzung stammende, streng geschützte Pflanzenart der Wolliger Fingerhut (Digitalis lanata).

 

DAS KISERDO-PLATEAU

Dies ist ein Rest des Kalderarandes im mittleren Teil der Halbinsel, zwischen dem Äußeren und dem Inneren See. Die durch die vulkanische Tätigkeit entstandenen Bazaltfelsen wurden bei späteren Erdbewegungen aus ihrer ursprünglichen Lage versetzt. Der wind erodierte das weichere Steinmaterial, doch der härter gebundene Bazalttuff konnte den vernichtenden Kräften wiederstehen. So sind die hier sichtbaren "vom Winde gefrästen" Felsen entstanden. Oben ist der Berg von einem Felsrasen und von einer Hangsteppe bedeckt, mit umlaufendem Eichengebüschwald und Perrückenstrauch. Letztere bieten im Herbst mit ihrer roten Verfärbung und im Hintergrund mit dem Äußeren See einen malerischen Anblick.

 

DER ÓVÁR-BERG

Ein markantes Berggrat an der östlichen Abgrenzung der Halbinsel, mit pittoresken Bazalttufformationen an der Balaton-Seite. Oben verlaufen die schönsten Erdschanzenreste des Zeitalters der PlattenseeGegend. In der Nähe diese ehemaligen Festungserdwalls befinden sich sog, "pannonische Rasenarten" mit charakteristischen, geschützten Pflanbaratlakaszen wie Ameisendistel (Jurinea mollis), große Kreuzblume (Polygala maior) Feuerröschen (Adonis vernalis), großblättrige Steinmispel (Cotoneaster tomentosus), Schusterblume (Pulsatilla grandis), Sadler-Flockenblume (Centaurea sadlieriana) und "csillag gerebcsin" (Aster amellus). Ebenso finden wir hier die in Ungarn nur von zwei Stellen bekannte "nyugati ajtóscsiga" (Pomatias elegans). An der Ost-Seite verlauft im 20 m hohen Bazalttuffelsen eine Reihe der künstlich angelegten sogenannten "Einsiedlerhöhlen". Es sind nur mehr drei dieser Zellen zu sehen, die anderen wurden im Jahre 1952 bei einem Felssturz zugeschüttet. Im Jahre 1994 stabilisierte man die Felswand und die noch vorhandenen Zellen. Die einzige Schichtenquelle der Halbinsel, der Russen-Brunnen entspring in der Nähe und wurde von diesen benannt. (Heute wird sie häufiger die Cyprian-Quelle genannt.)

 

DER SZARKÁDI-WALD

Die Randberge der Halbinsel sind größtenteils bewaldet, der schönste ist der Szarkádi-Wald auf der südwestliche Seite. Charakteristisch ist der Bestand von Zerr- und stillosen Eichen, vermischt mit Pflaumeneichen (Quercus pubescens), Blumeneschen (Fraxinus ornus), Feldahorn (Acer capmestre) und Feldulme (Ulmus minor). Hier leben auch einige besondere Eichenarten, so die italienische Eiche (Quercus virgiliana), eine natürliche Hybride dieser und der molyhos Eiche (Quer cus virgiliana x pubescens), sowie eine dürrebeständige Variante der stillosen Eiche, die vielkrönige Eiche (Quercus polycarpa). Unterhalb des reichen Strauchniveaus leben viele wertvolle Weichstängelpflanzen so auch das geschützte Purpur-Knabenkraut (Orcis purpurea) und das große Tausendguldenkraut (Dictamnus albus). Ein ganz typisches Mitglieder der Tierwelt des Szarkáder Waldes (Szarkádi-erdõ) ist der geschützte Heldbock (Cerambyx cerdo), Hirschkäfer (Lucanus cervus) und von den Nachtfalter der Eichenschwärmer (Marumba quercus). Unter der bemoosten Bäume können wir die winzigen Gartenmolche (Triturus vulgaris) entdecken, die Knochblauchkröte (Pelobates fuscus) können wir nur am Abend sehen, den Tag verbringen die unter der Erde. Die typische Reptilart des Szarkáder Waldes ist der Äskulapnatter (Elaphe longissima), seine größere Exemplare können auch eine Länge von zwei Metern erreichen. Der Wald aus vielen Holzarten und mit verschiedenem Alter ist ein wechselreicher Lebensraum für Singvögel, großkörperige Spechtarten - Schwarzspecht (Dryrocopos martius), Grauspecht und Grünspecht (Picus viridis, P.canis) - bauen Neste sehr zu Freuden der Wiedehopfe (Upupa epops) und der Sprehen (Sturnus vulgaris). In der Dichte jagen Sperber (Accipiter nisus) blitzschnell und tollkühn und in der Nacht gleiten Waldohreulen (Asio otos) lautlos. Nach Sonnenuntergang laufen Haselmäuse (Muscardinus avellanarius) herum nach Nüssen suchend und zwischen dem Laub flattern kleine Rauhhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) und nutzen die durch die Reiche Insektenwelt gesicherte Nahrung.


DAS GEYSIRFELD UNS DAS GOLDENE HAUS

Zwischen dem Szarkáder Wald und der Innensee liegende Geiserfeld-Felsbildungen haben sich vor ca. drei Millionen Jahren gebildet, im Erdquartalzeitalter. Nach der Basaltvulkanität gab es hier die meisten Hitzequellen in Folge der vulkangejzirmezoischen Nachaktivität. Von den hier gebildeten Quellkuppen ist die Goldhausquellkuppe (Aranyház-gejzírkúp) die größte, welche ihren Namen von der in Masse überlagerte, gelbfarbige Flechte bekam. Der markierte Pfad führt zu vielen für die Präsentation gesäuberte Felsformen, wir finden auch pilzförmige, unter dem anderen führt ein kleiner Höhlendurchgang. Die auch in europäischer Hinsicht hohe Zahl von nachvulkanischen Gebilden und die außergewöhnliche Form war das eine entscheidende Argument, dass der Halbinsel das europäische Diplom bekam. Von der Spitze der Hármashegyer Kuppe (Hármashegyi kúp) gibt es eine wunderschöne Aussicht auf den Innensee und der Urgemeinde und beim Fuß des Goldhauses ist in einem alten Keller eine Gesteinpräsentation zu sehen.

 

DER LÓCZY-LERNPFAD

Zu den schözoldgyiknsten Plätzen, Sehenswürdigkeiten der Tihanyer Halbinsel führt die Wanderer der mit einem roten Kreuz Touristenzeichen versehene Lóczy Lajos Wanderweg. An den hier eingehend beschriebenen Sehenswürdigkeiten führt die Touristen der Lóczy-Lernpfad entlang. Sein Ausgangspunkt befindet sich bei der Kirchenruine Apáti neben Sajkod und er führt über die Apáti-, Nyereg- und Csúcs-Berge in den Szarkádi-Wald, andschließend - mit Berührung des Geysirfeldes und des Goldenen Hauses - in das Urdorf hinunter. Weiter geht der Weg über Kiserdõ- Plateau, Óvár und Einsiedlerhöhlen zur Schiffsanlegestellte Tihany. Der Wanderweg ist natürlich auch in Etappen, Teilen begehbar, die beigelegte Karte hilft beim Finden der Anschlusspunkte.