Arnd Pollmann

Integrität

Aufnahme einer sozialphilosophischen Personalie

Was bedeutet es, Integrität zu besitzen? In der kapitalistischen Spätmoderne wird es zunehmend schwieriger, »integer« zu sein und auch zu bleiben. Wachsende soziale Desintegration und Entfremdung lassen personale Attribute wie »Unbestechlichkeit«, »Selbsttreue«, »Rechtschaffenheit«, »Ganzheit« und »Unversehrtheit« an Bedeutung gewinnen. Bislang fehlte eine philosophische Theorie, die diese und weitere Bedeutungsdimensionen des Integritätsbegriffes umfassend zu erhellen und zu vermitteln vermochte. Mit »Integrität« liegt nun die erste deutschsprachige Monographie zum Thema vor. Sie gibt den Blick frei auf Integritätsgefährdungen und -verletzungen, die für unsere Zeit typisch sind.


 

Arnd Pollmann (Dr. phil. habil.) lehrt und forscht auf den Gebieten der
Politischen Philosophie, insbesondere der Menschenrechte, der
Sozialphilosophie, der Ethik und der Moralphilosophie. Er ist
Privatdozent für Praktische Philosophie an der Universität Magdeburg
und u.a. leitender Redakteur des philosophischen Online-Magazins
www.slippery-slopes.de.

Besprochen in:

Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, 93/1 (2007), Sibylle van der Walt
Modern Language Notes, 122 (2007), Konstanze Baron

Philosophie, Psychologie, Soziologie, Politologie, Kulturwissenschaften

Dem Autor ist es gelungen, die schwierige Frage nach dem guten Lebens ohne Rückfall in Gemeinschaftsduselei neu zu stellen. Auch der Aristotelismus, der unserer persönlichen und sozialen Integrität substanziellen Halt ohne Sentimentalität verspricht, ist seine Sache nicht. Statt dessen ein gut geschriebener, auch begrifflich innovativer Entwurf zu einer freistehenden Theorie der Integrität, die sich ihrer Verletzlichkeit bewußt ist und an die berechtigten Motive des Negativismus anschließt ohne ihm zu verfallen.

(Prof. Dr. Hauke Brunkhorst, Flensburg)


Der Begriff der Integrität spielt in der Sozialphilosophie und der Ethik, auch in der Bio- und Medizinethik, seit langem eine wichtige Rolle. Dabei wird häufig jedoch unterstellt, wir wüssten immer schon, was es heißt, »integer« zu sein oder die physische und psychische Integrität einer Person zu respektieren. Schon aus diesem Grund ist es verdienstvoll, den verschiedenen Facetten des Integritätsbegriffs nachzuspüren, einen komplexen Integritätsbegriff gleichsam zu »destillieren« und ihn im normativen Begriffsfeld der Praktischen Philosophie zu verorten. Der Autor will freilich mehr: »Integrität« soll als ein (zumindest plausibler Kandidat) für den normativen Fluchtpunkt ausgewiesen werden, ohne den eine Sozialphilosophie, die sich kritisch versteht, nicht auskommt, und der weder bloß formal, noch normativ zu sehr aufgeladen sein darf. Integrität ist eine »geeignete Hinsicht«, so der Autor, an der sich die gesellschaftlichen Verhältnisse messen lassen müssen. Entstanden ist ein nicht nur kenntnisreiches, sondern in der Verknüpfung von ethischen, psychologischen/psychoanalytischen und sozialphilosophischen Perspektiven auch originelles und zudem sehr gut lesbares Buch.

(Dr. Johann S. Ach, Centrum für Bioethik, Universität Münster)

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03/2005, 394 Seiten, kart.
ISBN 978-3-89942-325-9

Artikel-Nr.: 325

-325-9: Pollmann, Integrität

Aufnahme einer sozialphilosophischen Personalie

 

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07/2015, 394 Seiten
ISBN 978-3-8394-0325-9

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