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Bau, Instandsetzung und Pflege

Die Bundesrepublik Deutschland betraute den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Jahr 1954 mit der wichtigen Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Neben den Anlagen des
1. und 2. Weltkrieges befinden sich auch die Denkmäler und Friedhöfe des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und der Deutsch-Dänischen Kriege von 1848/51 und 1864 unter der Obhut des Volksbundes. 

Insgesamt werden in 46 Staaten 833 Kriegsgräberstätten mit über 2,7 Millionen Kriegstoten betreut. Darüber hinaus engagiert sich der Volksbund auch auf einigen Kriegsgefangenenfriedhöfen, um auch diesen Opfern der Gewaltherrschaft ein würdiges Gedenken zu schaffen.

Um die Gräber dauerhaft zu erhalten, wie es die Kriegsgräberabkommen mit anderen Nationen vorsehen, ist es notwendig, die vielen kleinen Grablagen, vor allem des 2. Weltkrieges, aufzulösen und in zentrale Kriegsgräberstätten umzubetten. Bei der Gestaltung war und ist vor allem von Bedeutung, die Anlagen in die Landschaft einzubinden. Durch ihre Umgrenzung werden sie als besondere Orte wahrgenommen, bleiben jedoch durch die freie Sicht Teil des Gesamtbildes. 

Der markanteste Unterschied der Kriegsgräberstätten besteht in der Namenskennzeichnung. Während es vor allem in Westeuropa üblich war, Grabkreuze bzw. Namentafeln zu verwenden, wurde aufgrund der unermesslichen Opferzahlen in Polen, der Russischen Föderation, Weissrussland sowie anderen Staaten der ehem. Sowjetunion die Stele oder das Namenbuch als Element gewählt. 

Zwei Drittel der Anlagen werden durch Unternehmen, kommunale Betriebe, Kirchengemeinden, Vereine oder Privatpersonen gepflegt. Vor allem die Pflege der Kriegsgräberstätten in Frankreich wird durch eigenes Personal geleistet. Insgesamt 765 Hektar Gesamtfläche werden unter Einhaltung ökonomischer, ökologischer und architektonischer Rahmenbedingungen gepflegt, weiterentwickelt und erhalten. Neben den Freiflächen gilt es dabei vor allem die alten Gebäude, Skulpturen oder Mosaike in Ihrer Schönheit zu erhalten.

2013 wurde in Duchowschtschina mit der Schaffung eines Sammelfriedhofes im Smolensker Gebiet das letzte große Bauprojekt in Russland abgeschlossen. Nach langen Verhandlungen konnte der Volksbund in Podgorica/Montenegro im November 2016 eine weitere Kriegsgräberstätte der Öffentlichkeit übergeben. Die Bemühungen, in den Ländern Bosnien-Herzogowina und Mazedonien zentrale Kriegsgräberstätten für die dort ruhenden Deutschen zu errichten, werden wir fortsetzen. Ziel ist es, die Ausbauarbeiten auf Friedhöfen des 2. Weltkrieges in Ost- und Südosteuropa in absehbarer Zeit abzuschliessen.       

Im Fokus der anstehenden Arbeiten werden grundhafte Instandsetzungen der bereits in den 1950er und 1960er Jahre erbauten Anlagen in West- und Südeuropa stehen, um diese in ihrer würdigen Form zu erhalten. 

Die Aufgaben des Volksbundes in Deutschland

Mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkrieges ruhen auf Friedhöfen in der Bundesrepublik Deutschland. Allein in den neuen Bundesländern wurden in etwa 6.400 Gemeinden Kriegstote erfasst. In weiteren 3.500 Städten und Gemeinden im Gebiet der alten Bundesländer existieren über 8.400 Kriegsgräberstätten, Gräberfelder und Einzelgräber.

Im Inland ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gemäß seiner Satzung beratend tätig. Friedhofsträger und Privatpersonen werden bei allgemeinen Fragen zum Gräbergesetz oder bei anstehenden Aus- und Umgestaltungsarbeiten ebenso unterstützt, wie in allen Belangen der Kriegsgräberfürsorge. 

Neben dem Waldfriedhof Halbe in Brandenburg hat der Volksbund die Kriegsgräberstätte Golm/Kamminke in Mecklenburg-Vorpommern in seine Trägerschaft übernommen. 2005 eröffnete der Volksbund die gleichnamige Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte und erfüllt damit die satzungsgemäße Aufgabe, im Bereich historisch-politischer Bildung tätig zu sein.

Kriegsgefangenenfriedhöfe

Seit Jahren kümmert sich der Volksbund auch um die Friedhöfe der Kriegsgefangenen. Inzwischen wurden 195 Anlagen mit einfachen Mitteln wieder hergerichtet. Der Volksbund schätzt, dass es über 6 000 weitere Kriegsgefangenenfriedhöfe gibt. Leider ist es nicht möglich, alle Anlagen zu erhalten. Aus diesem Grund schaffen wir auf ausgewählten Standorten würdige Formen des Gedenkens für die in einem bestimmten Gebiet in Kriegsgefangenschaft umgekommenen deutschen Soldaten. Dort werden auch die Namen der umliegenden Kriegsgefangenenfriedhöfe verzeichnet.