Die Schwanthalerhöhe und das Westend stellen sich vor

 

Der 1891 gegründete und seit der Stadtbezirksreform (1992/96) 8. (vormals 20.) Stadtbezirk hat seinen Namen von dem Bildhauer Ludwig Michael von Schwanthaler, dem Schöpfer der Bavaria; sie hieß früher Sendlinger Höhe oder auch Sendlinger Haid.



 

Ludwig Michael von Schwanthaler

 

(* 26. August 1802 in München;

† 14. November 1848 in München)

war Bildhauer und der letzte Sproß der Bildhauerfamilie Schwanthaler aus Oberösterreich. Hauptvertreter des Münchner Klassizismus und Schüler der Münchner Akademie. 1820 übernahm er die väterliche Werkstatt, gleich bei der Frauenkirche.

Durch ein Stipendium von König Ludwig I. wurde ihm ein Romaufenthalt von 1826-1827 bei dem dänischen Meister Bertel Thorvaldsen ermöglicht. Er wurde 1844 geadelt.

 

 

 



Zuerst muss mit einem weit verbreiteten Irrglauben aufgeräumt werden, der leider in den meisten Veröffentlichungen, in Karten und Stadtplänen, der Berichterstattung in der Presse und gerade unter den NeubürgerInnen unseres Stadtbezirks um sich greift. Die Schwanthalerhöhe ist nicht das Westend und umgekehrt. Richtig ist hingegen:

 

Die Schwanthalerhöhe (östlich der Ganghoferstraße; abschließend besiedelt und vorrangig im Stil der Neurenaissance hauptsächlich bis 1890 bebaut) bildet zusammen mit dem Westend  (westlich der Ganghoferstraße; besiedelt und vorrangig im barockisierenden Stil hauptsächlich ab 1900 bis 1930 bebaut) München's 8. Stadtbezirk "Schwanthalerhöhe".



Der 8. Stadtbezirk liegt inmitten des "Millionendorfes" München.

 

Die Postleitzahl (PLZ) lautet: 80339

 

Koordinaten:  48° 8′ N, 11° 33′ O

Der 8. Stadtbezirk liegt auf der Isarniederterrasse und bildet den westlichen Innenstadtrandbereich, begrenzt von der Bahnlinien-Stammstrecke Hauptbahnhof-Pasing und der Bahnlinie Hauptbahnhof-Ostbahnhof. Er ist mit einer Fläche von rund 207 Hektar der mit Abstand kleinste Stadtbezirk Münchens und gemessen an seiner Wohnbevölkerung von aktuell (31.12.2016) 30.282 Einwohnern (darunter Ausländer: 10.496 oder 34,7 %) der zweitkleinste Stadtbezirk Münchens; dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 144 Einwohnern / Hektar. In 2016 betrug der Geburtenüberschuss 192 im Vergleich zur Anzahl der verstorbenen Schwanthalerhöher.

 

Die Schwanthalerhöher (14.701 weiblich, 15.581 männlich) leben in rund 17.000 Haushalten.

 

Die Zahl der arbeitslosen Schwanthalerhöher(innen) sank 2016 von  890 auf 806.

Der Wohnungsmarkt im 8. Stadtbezirk ist sehr angespannt. Aktuell (2018) liegt der tatsächliche durchschnittliche Mietpreis (kalt / pro qm) bei Neuvermietung bei 19,70 €. Zum Vergleich: günstigster durchschnittlicher Preis in München-Allach (westlicher Stadtrand) mit 13,30 €, höchster durchschnittlicher Preis in der Altstadt (Lehel) mit 24,09 €; als nobel geltende Wohngegenden wie Harlaching (16,85 €), Bogenhausen (19,27 €) und Solln (17,00 €) hat die Schwanthalerhöhe inzwischen somit längst hinter sich gelassen; dies ist dem Trend geschuldet, dass immer mehr Personen in den gut erschlossenen, behutsam sanierten Innenstädten mit ihrer hohen Lebensqualität wohnen möchten. In Einzelfällen liegt deshalb auch auf der Schwanthalerhöhe der Mietpreis bei rund 22,00 € pro qm (kalt). Der Preis bei Erwerb von Wohneigentum bewegt sich zwischen 3900 € und 8000 € pro Quadratmeter. In 2016 erhöhte sich der Wohnungsbestand auf der Schwanthalerhöhe um 10 nach 5 in 2015. Da aktuell nun endgültig alle Freiflächen aus der Nachnutzung des alten Messegeländes und der freigewordenen Bahnflächen bebaut sind, der Ausbau der Dachgeschosse im Bestand nahezu abgeschlossen ist und die Umwandlung der ursprünglichen Werkstattgebäude in den Hinterhöfen des Altbaubestandes in sog. Stadtvillen (Nachverdichtung) ebenfalls ausgereizt ist, dürfte sich der Wohnungsbestand im 8. Stadtbezirk nicht mehr nennenswert erhöhen lassen. 

Zum 31.12.2016 waren im 8. Stadtbezirk insgesamt 12.711 Kraftfahrzeuge zugelassen (+290 im Vergleich zu 2015); davon entfielen 10.831 auf PKW, 570 auf LKW und 1.064 auf Motorräder.

  

Chronik des 8. Stadtbezirks

 

Südlich der heutigen Hackerbrücke, etwa auf Höhe der heutigen Kurt-Haertle-Passage, befand sich der Galgenberg der Stadt München, an dem auch gerädert wurde; erster Hinweis auf diesen unmittelbar nach der Stadtgrenze liegenden Hinrichtungsplatz ist die nachweisliche Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde im Jahr 1432. 1804 wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand 1805 statt, der Galgen wurde 1808 abgebrochen. An der heutigen Holzapfelstraße stand außerdem bis 1806 ein Zollhaus mit Schlagbaum.



Um 1800 werden die ersten Bierkeller an der Hangkante der Theresienhöhe errichtet. zu dieser Zeit besteht die Sendlinger Haid aus 2 Häusern und zwei Herdstätten.

 

Die Bebauung setze erst zaghaft um 1820 mit ebenerdigen Häusern als Unterkunft für Arbeiter ein; dabei ging die Besiedlung von der heutigen Landsberger Straße in südwestliche Richtung voran. 1836 gibt es dann 38 Häuser. Die Besiedlung verstärkte sich als Folge des Arbeitskräftebedarfs wegen der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August 1839 nach Lochhausen, welche später bis Augsburg verlängert wurde. Der erste Münchner Bahnhof stand übrigens ebenfalls am südlichen Ende der heutigen Hackerbrücke und wurde 1838/39 aus Holz erbaut, brannte aber 1847 ab. In Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die Westendstraße, die davor Haderer Weg hieß.

 

1841 wird die erste einer Reihe von in der Stadt störenden Fabriken (darunter eine Schwefelsäurefabrik) nach draußen auf die "Sendlinger Haid" verlagert. Es folgen Teer- und Leimfabriken.

 

1854 bis 1860 wird die Bahnlinie München-Großhesselohe gebaut. Sie verläuft direkt neben der damals ältesten Wirtschaft der "Sendlinger Haid", dem „Postfranzl“ an der Landsberger Straße (Ecke Schrenkstraße) Richtung Süden. Allerdings ist die Kurve bald zu eng, so dass eine neue Gleistrasse 1860 in einem weitaus größeren Bogen westlich der heutigen Barthstraße gebaut wird. Die Grenzen des 8. Stadtbezirks sind dadurch bis heute festgelegt. Nachdem das alte Bahngleis 1868 entfernt wurde, entsteht später auf der Trasse die Ganghoferstraße.

 

Im Jahr 1870 betrug die Einwohnerzahl etwa 1.000; im gleichen Jahr wird die erste Hackerbrücke errichtet; 1875 folgt der „Eiserne Steg“ (Vorläufer der Donnersbergerbrücke) als Fußgängerbrücke über das Bahngleis; er wird 1893 durch die erste Donnersbergerbrücke ersetzt.

 

Im weiteren Verlauf sollten vor den Toren der Stadt am Münchens Wohnhäuser und Villen für die wohlhabenden Münchner entstehen (ähnlich der Bebauung östlich der Theresienwiese am Bavariaring). Wegen des enormen Zuzugdrucks durch die beginnende Industrialisierung um 1850 gab man diese Pläne doch sehr schnell wieder auf. In der Folge wurde daher im Rahmen der Neuansiedelung von Industrie (Brauereien, Fassfabriken, Reifen- und Gummiherstellung, Eisenbahn) umgeplant und die Bebauung der Schwanthalerhöhe ab 1880 (7.500 Einwohner) als gründerzeitliches Arbeiterwohngebiet mit stark verdichteter Blockbebauung ausgeführt und um 1890 (22.000 Einwohner) abgeschlossen. Es folgten ein paar wenige Jahre Baupause, ehe man dann ab 1899 jenseits der Ganghoferstraße am westlichen Ende Münchens (="Westend"; Friedenheim, Laim, Pasing waren damals noch nicht eingemeindet) die Bebauung wieder verstärkt fortsetzte. Bis heute stammt knapp die Hälfte des Baubestands im 8. Stadtbezirk aus der Zeit vor 1919. Beginnend mit 1911 entstand außerdem viel genossenschaftlicher Wohnungsbau (heute Wohnungsgenossenschaft München West eG).

 

Im Jahr 1877 wurde die "Sendlinger Haid" mit Sendling zu München eingemeindet; man zählte damals etwa 1100 Einwohner und rund 90 Gebäude. Seit 1891 ist die vormalige "Sendlinger Haid" als "Schwanthalerhöhe" eigener Stadtbezirk; die Pferdebahnlinie Bahnhof-Theresienhöhe wird eröffnet; gleichzeitig wird die Schwanthalerhöhe auch Polizeibezirk - der Gendermerieposten befindet sich in der Westendstraße 30, ab 1919 dann in der Kazmairstraße 19 bis zum Umzug in die Beethovenstraße, dem heutigen Standort der PI 14.

 

Im Jahr 1912 eröffnet das Lichtspieltheater Theresienhöhe (später Ligsalz-Lichtspiele, Ligsalzstraße 22, 75 Plätze im Erdgeschoss des Wohnhauses). Außer dem bereits 1908 bespielten Kinematographen im Ausstellungspark ist dies das erste Kino im Westend. Noch drei weitere Kinos eröffnen im Jahr 1912: Das Eden-Theater (105 Plätze im Erdgeschoss des Wohnhauses Westendstraße 123), die Ganghofer-Lichtspiele (Ganghoferstraße 12 - Ecke Tulbeckstraße; 140 Plätze - heute "Schlecker") und das Lichtspieltheater Westend (Kazmairstraße 60, 100 Plätze). 1914 kamen dann die Gerolt-Lichtspiele dazu (Landsberger Straße 61 - Ecke Fäustlestraße; 100 Plätze). Die Friedericus-Rex-Lichtspiele auf der Theresienhöhe 17 (ehem. Tanzpavillion des Ausstellungsgeländes) sind im Jahr 1923 kurzfristig Münchens größtes Kino (790 Personen!).

In der Gollierstraße 24a (Ecke Ligsalzstraße) eröffnet 1927 das Großkino „Merkur-Lichtspiele“ (mit 900 Plätzen damals das zweitgrößte Kino Münchens). Die Kinos wurden im 2. Weltkrieg stark beschädigt bzw. zerstört. Dennoch werden die Kinos im Westend ab 1947/48 wieder Ihren Betrieb auf. Nach einer Reihe von Kinosterben schließt 1976 das letzte im 8. Stadtbezirk verbliebene Kino.

 

In den letzten Jahren 1944/45 des 2. Weltkriegs richten die Luftangriffe der

US-Amerikaner auch sonst ein Bild der Verwüstung an. Neben schweren Schäden an den verbleibenden Gebäuden und der Infrastruktur im 8. Stadtbezirk werden zerstört: Alte Schießstätte, Ausstellungshallen, Benediktusschule (Schrenkschule), Bergmannschule, St. Benedikt, u.v.a.m.

Die Wohnsituation ist in den Nachkriegsjahren denkbar schlecht: ca. 35.000 (!) Personen leben im 8. Stadtbezirk.

 

1963 wird die am Georg-Freundorfer-Platz neben der Trambahn-Wendeschleife bestehende Kleingartenanlage eingeebnet und eine Tankstelle errichtet; der Platz hat fortan den Spitznamen "Fina-Platz".

 

Im Jahr 1969 werden die verbliebenen alten Bierkeller (Hackerkeller und Pschorrkeller) abgerissen. Nach einem Entwurf des Architekten Ernst Maria Lang (auch für seine über 4000 Karrikaturen in der "SZ" bekannt) entsteht von 1969 bis 1971 das "Hacker-Zentrum" - besser bekannt als das "Betongebirge" an der Theresienhöhe 6-8 (heute ToysR'Us, Saturn, XXXLutz). Auch wenn das Gebäude dem damaligen Zeitgeschmack entsprach, ist es bis heute ein Fremdkörper in der umgebenden Bebauung geblieben und kann aus heutiger Sicht wohl unumwunden als die schlimmste Bausünde des 8. Stadtbezirks bezeichnet werden.

 

Ebenfalls 1969 entsteht in Vorbereitung der Olympischen Spiele 1972 und der in den 60er Jahren propagierten "autofreundlichen Stadt" der Mittlere Ring. Hierfür wird 1971 die Trappentreustraße "ausgebaut", so dass dieser oberirdisch den Stadtbezirk vollständig durchschneidet und zu einem nur schwer überwindbaren Hindernis wird; Abgasgestank und Höllenlärm sind nahezu unerträglich. In den Jahren 1980 bis 1984 errichtet die Stadt München im Zuge des U-Bahnbaus (U4/5) gleichzeitig den Trappentreutunnel, der fortan den 8. Stadtbezirk auf einer Länge von 550m vollständig unterquert. Heute befahren den Tunnel etwa 135.000-150.000 Fahrzeuge pro Tag.

 

Bis 1970 ist durch die verbesserte Wohnsituation die Einwohnerzahl im 8. Stadtbezirk auf 29.000 gesunken. Im selben Jahr wird der Ausstellungsturm auf dem alten Messegelände an der Ganghoferstraße gesprengt um Platz zu schaffen für die sog. Ringerhalle (für die Olympischen Sommerspiele 1972); Der Ausstellungsturm stand etwa dort, wo heute der orange "Steidle-Wohnturm" steht. Außerdem wird 1970 die Trambahnlinie in der Trappentreustraße und über die Donnersberger Brücke eingestellt.



Die teilweise schlechte Bausubstanz mit unzureichenden Wohnstandards machten ab Anfang der 1970er Jahre weitreichende Grundsanierungs- maßnahmen erforderlich, die nun weitestgehend abgeschlossen sind:

1979 Beschließt der Stadtrat das Gesamtkonzept zur "Stadtteilsanierung Westend". Die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) übernimmt daraufhin ab 1980 fast alle mit der Sanierung zusammenhängenden Aufgaben. Auf dem Fabrikgelände der ehemaligen Metzeler Gummiwerke wurden in den 1980er Jahren der Gewerbehof Westend und das Münchner Technologiezentrum errichtet; "störende" Gewerbebetriebe in den Hinterhöfen wurden dorthin umgesiedelt. In der Folge wandelte sich auch die Wirtschaftsstruktur im Stadtteil. Inzwischen liegen etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze im Stadtbezirk im Dienstleistungssektor, im Handel und der öffentlichen Verwaltung (z.B. Europäisches Patentamt, KPMG, Medienfabrik, TÜV SÜD, AOK). Mit der Sanierung der Wohnblöcke ging sukzessive auch eine Umgestaltung des Straßenraums mit intensiver Begrünung einher, die ebenfalls weitestgehend abgeschlossen ist.

 

Im Jahr 1984 wird die neue U-Bahnstrecke (U4/5) mit den Haltestellen Theresienwiese, Messegelände und Heimeranplatz eröffnet.

Die Trambahnstrecke vom Georg-Freundorfer-Platz über die Heimeranstraße - Theresienhöhe - Martin-Greif-Straße in die Innenstadt wird dafür eingestellt.

Ihr folgt im Jahr 1993 die Einstellung der Trambahnlinie 26, die vom Harras in Sendling kommend über die Ganghofer- und Kazmairstraße zur Westendstraße und weiter bis zum Gondrellplatz in der Blumenau führte.

 

Als 1992 die Einteilung der Münchner Stadtbezirke durch zahlreiche Zusammenlegungen ehemaliger Stadtbezirke neu gegliedert wurde, bildete die Schwanthalerhöhe einen Stadtbezirk (20.) mit dem benachbarten Laim. Der erbitterte Widerstand der Schwanthalerhöher führte jedoch 1996 zum Ende dieser "Zwangsehe" und die Schwanthalerhöhe wurde getrennt von Laim (25.) als einziger ehemaliger Stadtbezirk (8.) wieder in die Eigenständigkeit entlassen.

 

Bereits 1987 hatte der Stadtrat die Verlagerung der Messe nach Riem beschlossen; als der Umzug konkreter wurde, gründete sich das "Bürgerbündnis Messenachnutzung" und stellte 1996 eigene Planungen für eine stadtteilverträgliche Bebauung des alten Messegeländes vor. 1998 verlässt die Messe unseren Stadtbezirk und die Abbrucharbeiten auf dem freigewordenen Gelände beginnen. Die Auseinandersetzung zwischen den Bürgern unseres Stadtbezirks und der Stadtvertreter bzgl. deren überaus investorenfreundlicher Planungen fand 1999 Ihren Höhepunkt in der Protestaktion „Rote Karte für die bürgerfeindliche Planung“: OB Ude wird massiv ausgepfiffen. Parallel kämpft der Bezirksausschuss 8 an allen Fronten für eine anwohnerfreundliche Nachnutzung: Insbesondere die Höhenentwicklung der neuen Gebäude konnte gebremmst und die Ansiedlung erneut belastender Einrichtungen wie ein Musical-Theater oder eine Erlebniswelt des Filmriesen "Walt Disney" verhindert werden. Im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen ist die heutige Bebauung des alten Messegeländes geradezu ein Idyll. Dem Bürgerengagement sei es gedankt.

 

Im Zuge der Messenachnutzung wird auch der Georg-Freundorfer-Platz als zentraler Platz im Stadtbezirk neu überplant. Die Beteiligung aller BürgerInnen an den Planungen durch den Bezirksausschuss 8 und die Entschlossenheit des damaligen Gartenbaudirektors führten dazu, dass sich unter den 10 weitestgehend abgehobenen und preisgekrönten Entwürfen aus dem Auslobungsverfahren derjenige durchsetzte, der als einziger den Ausschreibungstext und damit die Bürgerwünsche umsetzte (z.B. Erhalt des alten Baumbestandes - noch heute kann man daran die ehemalige Trambahnwendeschleife erahnen - und des Bolzplatzes). Zur Eröffnung des neugestalteten Georg-Freundorfer-Platzes spielt das größte je aufgetretene Zither-Orchester u.a. den „Schwanthalerhöher Landler“. Wenig später wurde der Platz als schönster Stadtplatz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet!

 

Das Deutsche Museum -Verkehrszentrum wurde schließlich am 11.Mai 2003 in der denkmalgeschützten Messehalle 3 (derzeitiger Haupteingang) zum 100-jährigen Geburtstag des Deutschen Museums eröffnet. Zuvor hatte es immer wieder Probleme mit der schwierigen und kostenintensive Restaurierung der drei alten Messehallen gegeben; diese wurde erst im Jahr 2006 abgeschlossen. Aus Mitteln des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung konnte die originalgetreue Wiederherstellung des ehemaligen Haupteingangs der drei historischen Ausstellungshallen (Halle 1) - ergänzt um einen zeitgemäßen Eingangsbereich - realisiert werden, dessen Wiedereröffnung am 27.10.2011 gleichzeitig den Abschluss der Bauarbeiten rund um das Verkehrsmuseum markiert.

 

Seit der Jahrtausendwende wird auch die Nachnutzung der aufgelassenen Bahnflächen entlang der Achse Hauptbahnhof-Laim-Pasing umgesetzt. Die Bebauung der im 8. Stadtbezirk freigewordenen Flächen (ehemaliger Milchladehof, Spedition Schenker, Ford Niedermeier & Reich, Mahag Oberlandgarage sowie diverse Bahn-Rangierflächen) schließt aktuell mit dem Bau der "Donnersberger Höfe" ab. Noch nicht verwirklich ist der geplante Fußgänger-Steg von der Philipp-Loewenfeld-Straße über die Bahngleise zur Erika-Mann-Straße im Nachbarstadtbezirk Maxvorstadt.

 

Im Jahr 2011 feierte die Wohnungsgenossenschaft München-West eG Ihr 100-jähriges Bestehen; mit rund 2000 ihrer ca. 3500 Wohnungen ist die größte Wohnungsgenossenschaft Münchens (zweitgrößte Bayerns) an ihrem Stammsitz im 8. Stadtbezirk vertreten.