Warcraft 3: Frozen Throne
Kann man die Einzelspieler-Kampagne von Warcraft 3 eigentlich noch verbessern? Man kann. Frozen Throne schafft es, die Genialität des Originals zu toppen: mit dem abwechslungsreichstem Spielablauf, den Sie je in einem Echtzeit-Strategiespiel gesehen haben. Eine phänomenale Rendersequenz inklusive bombastischer Soundkulisse gibt den Startschuss. Anschließend übernehmen Sie die Steuerung der Nachtelfen. Später führen Sie die Menschen ins Feld, zuletzt sind die Untoten dran. Wieder ist die Reihenfolge der Feldzüge vorgeschrieben; Frozen Throne erzählt seine Geschichte in chronologischer Reihenfolge. Nur die Orks lassen sich gleich zu Beginn anwählen - was daran liegt, dass deren Missionen losgelöst von der eigentlichen Kampagne ablaufen.
Im Mittelpunkt der Story stehen die aus dem Vorgänger bekannten Helden Arthas und Illidan. Beide marschieren im Lauf des Spiels in Richtung Eiskronen-Gletscher, wo der Lich-König in seinem Tiefkühlgefängnis schlottert. Arthas will ihn befreien, Illidan dagegen zerstören. Der Interessenkonflikt resultiert in einer Geschichte, die genauso episch ist wie die des Vorgängers, aber noch ein ganzes Stück verwirrender dazu. In Frozen Throne gibt es mehr Intrigen als in einer Seifenoper, und dementsprechend schwer fällt es, den Überblick zu behalten, wer nun eigentlich böse und gut ist.
Mehr, mehr, mehr!
Auf die Frage, wie umfangreich das Add-on sei, antwortete Blizzard-Vizechef Bill Roper gelassen. So, als wäre die Zahl, die er da nennt, nichts Besonderes: 40 Stunden. Für gewöhnlich streifen solche Aussagen die Wahrheit nur. Nicht diesmal. Die drei Story-Kampagnen umfassen 22 Missionen, was ungefähr 35 Stunden entspricht. Noch mal fünf benötigt ein durchschnittlicher Spieler für den Ork-Feldzug. Der ist übrigens erst als Teil 1 enthalten, die beiden letzten Kapitel will Blizzard später online zum Download anbieten. Trotzdem ist Frozen Throne bis zum Anschlag vollgestopft mit Inhalt - und Spielspaß.
Viele Wünsche der Community wurden im Add-on umgesetzt. Demnach dürfen Sie nun Schiffchen bauen - ganz wie im Klassiker Warcraft 2. Neben Transportschiffen gibt es zwei weitere Varianten; die eine ist besonders wirksam gegen Lufteinheiten, die andere zerbombt Bodenziele so effektiv wie der Fleischwagen der Untoten. Die Boote kosten Gold und Holz; Öl als zusätzlicher Rohstoff fällt, der Einfachheit zuliebe, auch im Zusatzpaket weg.
Ebenfalls neu ist, dass nun jede Rasse einen eigenen Laden errichten kann. Im Original war der Kauf von Schriftrollen und Zaubersprüchen nur in neutralen Gebäuden möglich. Im Zuge dieser Änderung erhalten normale Einheiten die Möglichkeit, sich gegen eine kleine Summe an Gold mit einem Inventar auszustatten - was die Verwendung von Schriftrollen und Zaubertränken im Kampf zulässt. Ein Luxus, in dessen Genuss vorher nur Helden kamen. Eine detaillierte Beschreibung aller neuen Einheiten finden Sie in der PC Games 08/03.
Ist auf jedenfall eins der Besten Spiele der letzten Zeit.
MFG
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