Aktuelles
Der Markt schert sich nicht um Grundrechte
„Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum.“ So lautet der Artikel 28 der Verfassung von Berlin. Eine Wohnung zu haben, gehört somit zu den Grundrechten, die der Staat zu gewährleisten hat. Bislang überließ er diese Aufgabe überwiegend privaten Eigentümern und den Gesetzen des Marktes. Eine Zeit lang schien das gut zu gehen. Doch die mehr „Der Markt schert sich nicht um Grundrechte“
Auch ein neues Jahr nährt sich aus dem Getanen
Die guten Wünsche am Anfang dürfen nicht fehlen. Jedes neue Jahr geht damit einher, dass wir darauf hoffen, es möge ein gutes Jahr werden, besser vielleicht sogar, als das vorangegangene. Gute Vorsätze sind immer leicht zu haben, aber wir sollten nicht kleinreden, wenn sie am Anfang eines jeden Jahres stehen. Und wir sind auch gehalten, mehr „Auch ein neues Jahr nährt sich aus dem Getanen“
Ein Feiertag, eine politische Entscheidung
Ich bekomme viele Mails, in denen Bürgerinnen und Bürger die Bitte formulieren, unsere Entscheidung zum 8. März, der in Berlin künftig ein Feiertag sein soll, zu überdenken. Alle nennen dafür gewichtige Argumente, die ich ernst nehme. So sind Feiertage – jenseits des Gedenkens und Gedankens, das und der mit ihnen verbunden ist – immer mehr „Ein Feiertag, eine politische Entscheidung“
Teamblog
Tagung in die Nacht
Wahrscheinlich ist die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) jener institutionalisierte politische Bereich, an dem in Berlin lebende Menschen am besten festmachen können, ob und wie parlamentarisch ausgehandelte Beschlüsse und Vorgehensweisen in ihrem Interesse sind oder nicht. Was hier verhandelt wird, betrifft sie unmittelbar – egal, ob es der Umgang mit bepflanzten Baumscheiben vor ihrer Haustür ist oder um den mehr „Tagung in die Nacht“
Aller Anfang ist leicht
Sprichwörter müssen ja nicht immer stimmen, zumindest in der digitalen Welt verlieren so manche ihre Gültigkeit. Einen Blog anzufangen ist vergleichsweise und heutzutage eine einfache Übung und somit ein leichter Anfang. Die Schwierigkeit besteht eher im Durchhaltevermögen und darin, den vermeintlich unendlich großen Platz nicht mit Sinn- und Belanglosigkeiten zu füllen. Wir wollen uns mühen. mehr „Aller Anfang ist leicht“
Böller – verbieten oder lassen?
Berlin ist auch Silvester die Hauptstadt der Superlative. Liegt jetzt schon ein paar Tage zurück, aber wahlweise denken die Menschen mit Grausen oder Vergnügen an die nächtliche Knallorgie, mit der am 31. Dezember das alte Jahr in den Orkus der Geschichte geschickt und das neue Jahr begrüßt wird. Im Vorfeld wurde in der Koalition über mehr „Böller – verbieten oder lassen?“
Ich bin 1962 in Berlin geboren und seit 1991 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. In Berlin bin ich aufgewachsen, ich habe in dieser Stadt Soziologie studiert, hier sind meine beiden Kinder geboren, hier habe ich am 4. November 1989 den Aufbruch erlebt und den Anfang des Endes einer langen Teilung. Das hat mich geprägt.
In all den Jahren, in denen ich Politik mache, begleitet mich das Thema Stadtentwicklung. In Opposition und in Regierungsverantwortung. Ich weiß, dass Stadtentwicklung ohne Einbeziehung der Menschen, die hier leben und arbeiten, zwar geht, aber nicht gut wird. Deshalb unterbreite ich immer wieder Angebote für demokratische Teilhabe. Sie ist der Stoff, aus dem die Stadt gemacht sein soll.
Initiativen und Vorhaben
Alte Liebe Neue Mitte
Die Berliner Mitte um den Alexanderplatz unterscheidet sich von der Mitte vieler großer europäischer Städte dadurch, dass sie noch bewohnt und nicht nur belebt ist. Rund 8000 Menschen leben hier. Deren Wohnqualität zu halten und zu verbessern – beispielsweise durch besseren Lärmschutz und bezahlbare Mieten – ist sehr wichtig. Gut vorstellbar ist, dass in den kommenden Jahren noch rund 2000 Wohnungen dazukommen. Bezahlbare Wohnungen, keine Luxusquartiere oder Townhouses. Nicht gut wäre eine Wohnungsbebauung, mit der die Idee eines Central-Parks am Fernsehturm verdrängt wir, die ein guter und tragfähiger Gedanken ist. Die neue Mitte soll die Aufenthaltsqualität nicht nur verbessert durch einen solchen kleinen »Volkspark«, es soll eine neue Aufenthaltsqualität geben. Dazu gehört eine große, schöne, gut gepflegte Wiese. Mit Bäumen und Blumen und ohne Schilder, auf denen steht »Betreten der Grünanlagen verboten!«. Dazu gehören Freiflächen, auf denen man sich ausruhen, treffen, miteinander reden, seinen politischen Willen kundtun, erholen kann. Das hilft gegen Lärm, verbessert die Luftqualität, schafft soziale Räume, von denen es nicht genug geben kann und ist ein taugliches Mittel gegen alle Anwandlungen eines in Teilen elitären Historizismus, der nichts mit unserer modernen, aber auch hektischen und lauten Welt zu tun hat.
Haus der Statistik
Bereits 2015 gründete sich eine Initiative, die ein völlig neues Konzept für die Nutzung des einstigen Hauses der Statistik entwickelte. Das Haus steht seit langem leer und verfällt: 40.000 Quadratmeter Nutzfläche, ein geschlossenes Ensemble in zentraler Lage, das gegenwärtig unter Kuratel der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) steht. Die BimA hat die Fenster entfernen lassen. Sicherheitsgründe, sagen die einen, die anderen vermuten, dass so eine mögliche Instandbesetzung verhindert werden soll. Dann gibt es den Plan, dass das Land Berlin das Haus kauft, um einen Behördenstandort zu entwickeln. Zugleich liegt der Vorschlag der »Initiative Haus der Statistik« auf dem Tisch, die solide bauliche Substanz in Wohnraum für Flüchtlinge und Arbeitsräume für Kunst, Kultur und Bildung umzuwandeln. Es gilt, Beteiligung zu ermöglichen und Transparenz zu schaffen.
Die »Initiative Haus der Statistik« gezeigt, wie das geht. Im Januar 2016 fand der 1. VernetzungsRatschlag statt, an dem 300 Menschen teilnahmen. Die Debatte um das Haus der Statistik wird uns noch lange beschäftigen. Sie muss gut, demokratisch und offen geführt werden.
https://hausderstatistik.wordpress.com
Spazieren gehen
Stadtspaziergang klingt ein bisschen behäbig, gemütlich, langweilig? Manch eine oder einer ist vielleicht an die Sonntage der Kindheit erinnert, als ganze Familien in feine Klamotten stiegen, um spazieren- und am Ende Eis essen zu gehen.
Es geht aber auch politisch. Stadtspaziergänge sind schon lange fester Bestandteil meiner Arbeit als Abgeordnete. Vor Ort und gemeinsam mit anderen werden gute Ideen geboren. Zugleich kann man überlegen, wie man sich in die Diskussion über Stadtentwicklung einbringt, wie organisiert werden kann, dass gemeinsam entschieden wird. Die Themen liegen auf der Straße: Was müssen wir für bezahlbare Mieten tun? Wie lässt sich Mitbestimmung konkret organisieren? Wie gut ist die Stadt für Fahrradfahrende? Wie steht es mit der Barrierefreiheit? Wo überall ist in der Vergangenheit mit welchen fadenscheinigen Begründungen Grund und Boden privatisiert worden und was entsteht auf diesen Arealen? Wie kinderfreundlich ist Berlin-Mitte? Warum sieht es nach einem sonnigen Wochenende in den Parks aus, als wäre ein Hurrikan durch die viel zu wenigen Papierkörbe gefegt? Wie hundefreundlich ist Berlin? Wie und wo bewegen sich eigentlich die Flüchtlinge durch die Stadt? Welche Schlafplätze finden Obdachlose noch im Zeitalter der Party- und Shoppingmeilen?
Expertinnen und Experten gibt es für all diese und noch viel mehr Themen. Kluge Menschen, die etwas erzählen können, und im besten Fall machen wir aus den Erzählungen etwas.
Ich möchte alle, die in Berlin leben, ausdrücklich ermuntern, Vorschläge zu unterbreiten. Welches Thema interessiert, bei welchem Stadtspaziergang wären Sie gern dabei, worüber möchten Sie mehr erfahren, über welche Probleme würden Sie im Rahmen eines Stadtspaziergangs mit anderen diskutieren? Ich bin gespannt und freue mich auf Ihre Anregungen.
Bildergalerie
Carola Bluhm persönlich
Ich komme aus einem Elternhaus, in dem viel diskutiert wurde. Vor allem in den 80er Jahren, da war ich ja schon eine junge Erwachsene, haben wir uns über dieses Land DDR die Köpfe heiß geredet. Widersprüche gab es zu Hauf. Diese Diskussionen haben mich ermutigt, politisiert und sensibilisiert. Nach der Polytechnischen Oberschule habe ich das erste Mal Berlin verlassen, bin für eine Ausbildung als Obstgärtnerin nach Werder an der Havel gegangen. Dort hingen die Widersprüche sozusagen am Baum. Wir haben Äpfel geerntet, sorgfältig verpackt und dann vermoderten sie in den Kisten, weil es an Transportkapazitäten mangelte. Morgens um vier aufgestanden zu sein, um zu ernten, schien plötzlich völlig sinnlos gewesen zu sein. Eine bittere Erfahrung und dennoch bin ich in dieser Zeit Kandidatin der SED geworden.
Mein Wahlkreis
Rico Prauss
Sechs Mal ist Carola Bluhm im Wahlkreis 2 Berlin-Mitte direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt worden. Der Wahlkreis umfasst den südlichen Teil des einstigen Ortsteils Mitte, dazu gehören Alexanderplatz, Engelbecken, Heinrich-Heine-Viertel, Scheunenviertel, die Museumsinsel und das Gebiet Unter den Linden, Friedrichstraße, Leipziger Straße, Potsdamer Platz. Wahrscheinlich ist es der meistbesuchte Wahlkreis in Berlin, schließlich ist die Dichte der Sehenswürdigkeit nirgends sonst so groß, findet man kaum woanders auf so engem Raum derartig viele Zeugnisse verschiedener historischer Epochen. Es gibt gewachsene Nachbarschaften, wie auf der Fischerinsel und Quartiere, in denen Wohnen Luxus geworden ist und die Gentrifizierung weiter voranschreitet. Es gibt viel diskutierte Projekte der Stadtentwicklung, wie die Debatte „Neue Mitte – alte Liebe“ über die Zukunft des Areals zwischen Fernsehturm und Spree, oder die Diskussion über das einstige Haus der Statistik an der Otto-Braun-Straße. Grundstücke, über die man hätte diskutieren können und müssen – wie die Stallschreiberstraße – wurden in der vergangenen Legislatur ohne Not privatisiert, Chancen verpasst wie beim Haus der Gesundheit an der Karl-Marx-Allee und der damit verbundenen Möglichkeit einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Bürgerinnen und Bürger künftig einzubeziehen – und zwar gestaltend und mitentscheiden – ist eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Wahlkreisarbeit. Dafür braucht es neues Vertrauen und mehr als Willensbekundungen.
Kontakt
Bürgerbüro Carola Bluhm – Katrin Seidel – Udo Wolf
Das Büro in der Erich-Weinert-Straße 6 dient als Anlaufpunkt für politisch interessierte Menschen. Auch wenn es nicht im Wahlkreis von Carola Bluhm liegt, steht es allen Menschen offen, die Fragen haben, initiativ werden möchten, mit der Abgeordneten reden wollen.
Erich-Weinert-Straße 6, 10439 Berlin
Telefon: 030 – 22 49 45 77
kontakt@carola-bluhm.de
Öffnungszeiten
Montag: 10 bis 12 Uhr
Mittwoch: 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
Donnerstag: 17 bis 20 Uhr
und nach Vereinbarung