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Detail eines Sarkophags

Aus der Papyrussammlung
Kartonagemaske

Uni Jena Slg Antike Kleinkunst Kartonagemaske

(Foto Dennis Graen)

Ägyptische Mumienmaske
Papyrusssammlung am Lehrstuhl für Gräzistik (ohne Inv.-Nr.),
1980 aus der Sammlung Antiker Kleinkunst übernommen
Material: Leinen, Papyrusmaché, Gips (Stuck) mit Bemalung
Maße: ca. 18,4 x 20,3 cm
Ptolemäische Zeit (4.-1. Jh. v. Chr.)

Noch bis zum 24. August sind diese Maske sowie weitere Schätze aus neun wissenschaftlichen Sammlungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena in der Ausstellung "Ägypten - Unbekannte Schätze aus Thüringer Sammlungen" im Museum für Ur- und Frühgeschichte/Weimar zu sehen.

Zu dieser Ausstellung erschien auch ein Katalog.

Die vergoldete Gesichtsmaske war einst Teil eines lebensgroßen Kartonagesarges, in dem der mumifizierte Leichnam aufbewahrt wurde. Im Laufe der Jahrtausende hatten sich im Alten Ägypten verschiedene Sargformen herausgebildet: es gab Särge aus Holz, Metall oder Ton, Sarkophage aus Stein und Kartonagen. Steinsärge waren - schon aus Kostengründen - vor allem der Oberschicht vorbehalten. Die Kartonagen hingegen bestanden aus mehreren Lagen Leinwand bzw. Leinengewebe und/oder Papyrus, wurden mit Gips versteift und plastisch ausmodelliert und anschließend bemalt. Die zwei Grundformen sind der kastenförmige und der menschengestaltige Sarg. Kartonagesärge sind in der Regel anthropomorph, also in Gestalt eines Menschen, ausgeführt. Diese Sargform war besonders im Neuen Reich (1550-1070 v. Chr.) beliebt, und auch Sarkophage wurden in dieser Form ausgeführt. Auf diese Weise bekam der Tote für das Jenseits ein neues, prachtvolles Aussehen. In der Spätzeit (7.-4. Jh. v. Chr.) wurden ganze Ensembles von ineinander geschachtelten Särgen für die Bestattung der Toten verwendet. In der ikonographischen Gestaltung der Särge und ihrer Einbindung in die Grabstätten folgte man den ägyptischen Jenseitsvorstellungen: die Ostseite, die der Welt der Lebenden entsprach, wurde meist mit Opfermotiven versehen, die Westseite (die Himmelsrichtung, in der das Jenseits lag) zeigte Begräbnismotive und die Grabausstattung. Oft waren Sprüche aus den sogenannten Totenbüchern auf die Särge geschrieben, die dem Verstorbenen den Weg ins Jenseits erleichtern sollten. Aus der frühen Ptolemäerzeit (4./3. Jh. v. Chr.) sind viele Mumien bekannt, die lediglich aufgesetzte Masken auf den schlichten Leinenwicklungen tragen. Viele der Kartonagen der Spätzeit oder der ptolemäischen Zeit haben vergoldete Gesichter und kunstvoll geschminkte Augen - nach ägyptischer Vorstellung ein magisches Element, das Schutz und Beistand garantieren sollte. Zu einer solchen Kartonage gehört auch das Stück aus der Jenaer Papyrussammlung, das vor kurzem restauriert wurde und nun nach einem langen "Dornröschenschlaf" erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Dennis Graen 

Kontakt 

Dr. Dennis Graen
dennis.graen@uni-jena.de

Institut für Altertumswissenschaften
Fürstengraben 1
07743 Jena
Deutschland
Tel. +49 (0) 3641 944827

nicht öffentlich - Voranmeldung erforderlich

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