Heide Stolz, Ohne Titel (Tochter Lea vor Grandiose Aussichten von Uwe Lausen), um 1967, Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier (Vintage), Nachlass Heide Stolz, DASMAXIMUM, Traunreut, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Über die Ausstellung

Inszenierung, Provokation, Tabubrüche, Gewalt – die Werke des Künstlerpaares Uwe Lausen und Heide Stolz sind in den 1960er-Jahren ohne Entsprechung. Sie entstehen in einer Zeit, in der eine neue Generation mit bisher nicht gekannter Vehemenz mit traditionellen Konventionen abrechnet.

Uwe Lausen ist gebürtiger Stuttgarter (1941-1970), Heide Stolz (1939-1985) wächst in Kupferzell auf. Sie lernen sich in München kennen, werden ein Paar, gründen eine Familie und schaffen jeder für sich und im Austausch miteinander ein künstlerisches Werk, das vom Widerspruch zur Nachkriegsgesellschaft geprägt ist.

Themen, mit denen sie sich in ihren Werken auseinandersetzen sind soziale Ungleichheiten und das gesellschaftliche Verneinen der jüngst vergangenen deutschen Geschichte. Die Fotografien von Heide Stolz und die Bilder und Papierarbeiten von Uwe Lausen erzählen von der Rolle des Einzelnen im sich wandelnden gesellschaftlichen Kontext der Bundesrepublik der 1960er-Jahre, aber auch vom künstlerischen Austausch und gegenseitiger Beeinflussung.

Heide Stolz und Uwe Lausen finden dabei – beeinflusst von der Pop Art ebenso wie von der Ästhetik des Neuen Deutschen Films – eine klare, scharfe und unverwechselbare Bildsprache, die bis heute weder formal noch thematisch etwas von ihrer Aktualität eingebüßt hat.

Das Anliegen der Ausstellung ist es, die Bezüge zwischen den beiden Künstlern offenzulegen und gleichzeitig die eigenständige individuelle Qualität der Fotografien von Heide Stolz aufzuzeigen. Die Fotografin wurde bisher kaum ausgestellt, was ihrem Werk nicht gerecht wird. 

Uwe Lausens Arbeiten wurden vom Land Baden-Württemberg bereits zu Lebzeiten des Künstlers angekauft und die Staatsgalerie hat diesen Bestand über die Jahre erweitert. Neben Arbeiten auf Papier sind allein fünf Gemälde im Bestand. Die Ausstellung wird mit den Arbeiten aus eigenem Bestand und Leihgaben aus deutschen Museen und Privatsammlungen insgesamt ca. 30 Gemälde und 30 Arbeiten auf Papier von Lausen sowie mehr als 40 Fotografien von Heide Stolz zeigen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit den Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, wo sie vom 15.11.2020 – 7.2.2021 zu sehen ist.

Ausstellungsfilm

Tickets

8 € / 6 €  inklusive Sammlung 

Ausstellungsführungen

Do | 18.30 – 19.30 Uhr | 5 € / 2,50 €

So | 14.00 15.00 Uhr | 5 € / 2,50 €

Führungen finden aktuell mit max. 9 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

Bitte beachten Sie die aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln

Podcast zur Ausstellung

Die Wahrheit ist tot, die Wirklichkeit lebendig.

Christian Müller und Jonas Bolle vom Citizen.KANE.Kollektiv nähern sich in unserem Podcast der Künstlerin Heide Stolz und dem Künstler Uwe Lausen. Wer hat in dieser Beziehung wen inspiriert? Was bedeutet Erfolg? Ein Feature über die BRD der 60er-Jahre, subversive Aktionen in Stuttgart und das Leben als Kunstwerk.

Musik: Citizen.KANE.Kollektiv

Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner:

Selima Niggl, Kuratorin München

Birgit Löffler, Museumsleitung DASMAXIMUM Traunreut

Christiane Lange, Direktorin Staatsgalerie Stuttgart

Peter Grohmann, Autor, Publizist, undogmatischer Linker, Stuttgart

Jens Ullner, wissenschaftlicher Volontär Staatsgalerie Stuttgart

und andere...

Eine Stunde Podcast von Christian Müller und Jonas Bolle in vier Kapiteln. Den Podcast zur Ausstellung gibt es auf Spotify und Soundcloud.

 

Highlights

Diskussionsabend

Wie politisch ist die Malerei?

Uwe Lausen sah seine Kunst selbst als etwas Privates an. Er wollte keinen Einfluss auf Gesellschaft mit ihr nehmen. Doch kann Kunst in einer politisierten Zeit wie den 1960er-Jahren überhaupt unpolitisch sein? Und kann insbesondere Malerei es heutzutage sein?

Dies möchten wir diskutieren mit Anika Meier, dem Stuttgarter Maler Fabian Treiber und Selima Niggl. Moderation: Steffen Egle

Do 8.10. | 19.00 – 20.30 Uhr | Eintritt frei, Teilnehmerzahl begrenzt.

Schulen

Frauen, Männer und Kunst

Wir laden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 – 12 ein, die Ausstellung zu sehen und im Anschluss über die Gendergerechtigkeit in der Kunst zu diskutieren. Mit dabei junge Studierende aus der Akademie der Bildenden Künste und der Hochschule für Musik und Darstellende Künste (HMDK) Stuttgart.

Termine bitte individuell vereinbaren über unseren Führungsservice unter

sgs_fuehrungsservice@remove-this.staatsgalerie.bwl.de

Jetzt reinhören:

Christian Müller und Jonas Bolle vor Heide Stolz, Ohne Titel (aus einer Serie im Wald), 1963/ 2013, © Nachlass Heide Stolz, DASMAXIMUM, Traunreut
Christian Müller und Jonas Bolle vor Heide Stolz, Ohne Titel (aus einer Serie im Wald), 1963/ 2013, © Nachlass Heide Stolz, DASMAXIMUM, Traunreut

Werkvorschau

Heide Stolz, Ohne Titel (Tochter Lea vor Grandiose Aussichten von Uwe Lausen), um 1967, Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier (Vintage), Nachlass Heide Stolz, DASMAXIMUM, Traunreut, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Heide Stolz, Ohne Titel (Uwe Lausen mit Töchtern Lea und Jana), um 1967,  Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier (Vintage), 23,7 x 30 cm ungerahmt, Nachlass Heide Stolz, DASMAXIMUM, Traunreut
Uwe Lausen, Grandiose Aussichten, 1967, Foto: PUNKTUM / Bertram Kober Kunstsammlungen Chemnitz - Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Uwe Lausen, Das endlose Streben, 1967, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

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