Die WHO-Lemminge der Alpenrepublik – Implementierung der TPD II in Österreich

Nachdem ich mir den aktuellen Ministerialentwurf zum Tabakgesetz 2016 durchgelesen habe, fiel mir für unsere Entscheidungsträger auf Anhieb der Begriff Lemminge ein. Man kennt diese kleinen Geschöpfe aus der PC-Spiele-Welt. Sie haben grüne Haare und blaue Anzüge. Wie Wikipedia schreibt, sind sie nicht besonders intelligent und gehen stur geradeaus, bis sie entweder gegen ein Hindernis knallen, über einen Abgrund fallen oder auf bestimmte Dinge stoßen, die ihnen eine neue Richtung vorgeben.

Genau wie diese ulkigen Figuren wollen unsere Parlamentarier der Argumentation von Frau Dr. Pötschke-Langer folgen und sämtliche Grauslichkeiten der EU-Richtlinie übernehmen – sogar 1:1 und mit Zugabe. Alle, die sämtliche Warnungen in den Wind geschlagen haben, werden nun eines Besseren belehrt. Fakt ist, dass die E-Zigarette in diesem Entwurf stigmatisiert und der Tabakzigarette vollkommen gleich gestellt wird. Natürlich mit all seinen Konsequenzen. Und wer jetzt meint, dass Österreich nicht Deutschland ist, hat im topografischen Sinn schon recht, doch wer glaubt, dass aus jenem Land, von dem aus ja dieser Kreuzzug von Frau Dr. Pötschke-Langer begonnen hat, die TPD II viel liberaler umsetzen wird, der betreibt Realitätsverweigerung.

Wer das immer noch nicht glauben kann, findet unter

http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/ME/ME_00179/index.shtml

den Originaltext des Entwurfes.

Aber was beinhaltet dieser Ministerialentwurf und was bedeutet er für uns Dampfer? Grob gesagt, das de fakto AUS für das Dampfen, wie wir es einmal kannten. Sollte ein Dampfgerät wider Erwarten doch eine Zulassung erhalten, kann man es online nicht mehr erwerben, da der Versand von Dampfgeräten und auch Liquids verboten ist. Damit ruiniert der Gesetzgeber die Existenz der Online Händler – und das ist nun mal der überwiegende Teil der Bezugsquellen. Überleben werden einige lokale Händler – vielleicht. In jenen Regionen, in denen keine Shops angesiedelt sind, wird es schier unmöglich, an Dampfutensilien und Liquids zu gelangen. Da jedoch in Liquids nahezu alle Aromen – und ja, auch das geliebte Menthol – untersagt werden (außer man mag Tabakaromen), ist das auch nicht mehr erstrebenswert. Unsere Lemminge wollen zum Drüberstreuen sogar Liquids ohne Nikotin diesem Gesetz unterwerfen, was an Perversion ja kaum noch zu überbieten ist.

Ja, werte Dampferkollegen, was einige gebetsmühlenartig gepredigt haben, ist nun Wirklichkeit geworden. Das Dampfen wird wegreguliert. So einfach ist das. Auch wenn dieses Schriftstück nur einen Entwurf darstellt, glaubt wirklich jemand, dass dieser noch abgeändert wird? Ich hoffe, dass nach Inkrafttreten des Gesetztes, sowohl in Österreich als auch in Deutschland, eine Klageflut der Händler folgen wird. Solange diese jedoch keine aufschiebende Wirkung erlangen, ändert es an der Sachlage nichts, und es ist daher zu befürchten, dass auf Grund der langen Wartezeiten auf Gerichtsbeschlüsse, eine Vielzahl der Händler (vor allem Online Händler) das existenziell nicht überleben werden. Wie wir zukünftig unser geliebtes Hobby ausführen und leben können, steht wahrlich in den Sternen. Es ist zu befürchten, dass viele Dampfer wieder auf die Tabakzigarette zurückgreifen werden und jenen Rauchern, die umstiegswillig sind, schlichtweg einfach die Möglichkeit dazu nicht mehr haben.

Was Frau Dr. Pötschke-Langer durch ihre sogenannte Expertentätigkeit gelungen ist, geht meiner Meinung nach, überspitzt gesagt, schon in Richtung schwerer, absichtlicher Körperverletzung an Dampfern!

Über den Autor

Stefan Krismer
Stefan Krismer
Grüß euch, mein Name ist Stefan Krismer alias MrMerlin. Vor 30 Jahren habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn den Weg zur Zigarette gefunden und erst durch das Dampfen diesen Irrweg beenden können. Seit Dezember 2014 genieße ich ausschließlich wundervolle Aromen aus der Dampfe. Mein Hauptaugenmerk liegt sehr auf der Technik des Dampfens mit all seinen Facetten. Egal, ob es Neuerscheinungen auf dem Akkuträgersektor, innovative Entwicklungen von Verdampfern oder auch pfiffige Accessoires rund um mein geliebtes Hobby sind. Ich tüftle gerne herum und versuche nun meine Erfahrungen auf diese Art und Weise zu vermitteln. Schon lange sehe ich das Dampfen nicht mehr als Pyro-Ersatz an. Es ist ein tolles Hobby geworden. Da ich gerne lese und ich es leid hatte, Videos auf Youtube ständig „zurückzuspulen und anzuhalten“, um einigermaßen vernünftig dort gezeigte Tipps reproduzieren zu können, bin ich auf das DM gestoßen, mit dessen Artikel viele Dinge bei Weitem unkomplizierter verwirklicht werden konnten. Es macht Spaß, mit dem DM-Team zusammenzuarbeiten und etwas beitragen zu können, um viele Raucher zu Ex-Rauchern und Neo-Dampfern zu machen.

7 Kommentare zu "Die WHO-Lemminge der Alpenrepublik – Implementierung der TPD II in Österreich"

  1. Ich würde das als versuchten mehrfachen Mord definieren.

  2. Bravo Frau Dr. Pötschke-Langer, schon bald haben sie alle abtrünnigen Raucher wieder der Tabakzigarette zurückgeführt.
    Nur wusste ich gar nicht, dass dies ihr Haupziel schon immer gewesen sein muss – tja, so kann man sich täuschen, lassen.

  3. ALEXANDER Kever | 13. Januar 2016 um 21:07 |

    Hallo? Ich bin ein erwachsener Mensch! Mir ein Dampfaroma verbieten? Unter dem Vorwand des sogenannten Verbraucherschutz? Diktatur. 1984 lässt grüßen. Poetschke-Langer. WHO und ahnungslose Politik. Widerlich

  4. Hallo Dampfer Magazin!
    Vor einem halben Jahr kritisierte ich euch, ob nicht am Beitrag selbst- nur an der Überschrift, jedoch sehr zum Leidwesen des Verfassers. Damit ihr seht das ich nicht nur kritisere, spreche ich euch hiermit mein allergrößtes Lob aus! Nicht nur auf diesen Artikel bezogen, eher generell gehalten.
    Danke für eure Ein/Ansichten zu diesem Thema!
    Thomas

  5. Wenn bereits Gesundheitsexperten mundtot (oder besser) totgeschwiegen werden, wirft das ein bezeichnendes Bild auf diese semi-gesetzlichen Vorgänge.
    Als Halb/Halb – sprich (Dampfer/Raucher)- stört mich vor allem der „missionarische“ Eifer einer sogenannten „wohlmeinenden“ Gemeinschaft, die doch (anzunehmend) erwachsenen Mitbürgern vorschreibt, nur zu konsumieren, was gesetzlich als „bekömmlich“ deklariert wird… Nun wir haben eine Leuchtmittelverordnung wo man einen Entsorgungstrupp braucht um eine zerbrochene „Energiesparlampe“ ordnungsgemäss zu entsorgen, eine Lebensmittelverordnung die zwar „Bio“-Zertifiziert, das aber nicht wirklich kontrolliert, eine „Receycling-Verordnung“ – für die wir auch ständig bezahlen – die aber zulässt, dass tausende Tonnen Elektroschrott irgendwo in Afrika die Probleme von Morgen erzeugen…aber hier ist die Welt ja noch absolut in Ordnung, wenn ein Ministerium mich davor schützt SELBSBESTIMMT zu leben…
    Wie blöd sind wir denn wirklich?
    LG
    Frantzi

  6. Michi Michael Mohr | 16. Januar 2016 um 11:41 |

    Sehr schön geschrieben, Stefan. Der Inhalt macht mich schon traurig. Allerdings habe ich nichts anderes erwartet, denn letztendlich geht es nicht um das Wohl des Volkes, oder deren Schutz (als ob das Volk das nicht selbst entscheiden könnte), sondern, wie bei fast allen politischen Entscheidungen um rein finanzielle Erwägungen. Der Tabakmarkt ist ein Grosser und die generierten Umsätze gehen in die zig- Milliarden. So ein Megageschäft lässt man sich nicht aus der Hand nehmen. Schon gar nicht von einer mickrigen Dampferszene, die sich untereinander nicht einmal einig ist. Selbst wenn wir alle an einem Strang gezogen hätten, wäre das Ergebnis ähnlich ausgefallen.

    Wenn jetzt die paar Dampfer wieder zur Zigarette greifen, würden die Gesundheitskosten etwas ansteigen, was wiederum der Steuerzahler übernimmt. Der Verlust ist überschaubar und die Tabakgiganten können wieder ruhiger schlafen und müssen keine Leute entlassen.

    Was für eine schöne heile Welt. Pfui Teufel.

  7. Auch ich war ein Lemming der WHO (und Pharmaindustrie):
    Eigentlich kaufte ich mir im Januar 2010 die E-Zigarette zum „Rauchen“.
    Ich war ja nu seit 30 Jahren begeisterte Raucherin:
    Es hiess irgendwas mit „Zigarette“ und mit „Rauchen“ (elektrisch eben), also ist das für mich Raucherin da.
    Dass Wolke und Nikotin drin ist, davon konnte ich mich auf Youtube und in Shops überzeugen.
    Gekauft – probiert – GEIL!

    Und so „rauchte“ ich meine neue rauchfreie Zigarette zufrieden vor mich hin.
    Bis man mir erklärte:
    „Das ist kein Rauchen. Das ist etwas zum Rauchen aufhören! Damit wird man Nichtraucher!“

    Ach? …wie PEINLICH: Hab ich mir doch tatsächlich dieses „Nicorette-Nikotin“ gekauft und mißbrauche das nun als Genussmittel!
    Dabei ist das nur ein neues Nikotinersatzprodukt…
    Also plapperte ich gebetsmühlenartig das nach, was alle sagten:
    „Das ist zur Raucherentwöhnung geeignet…damit kann man Nikotin entwöhnen und rauchfrei werden und das ist sicher!“
    Das lernten die anderen widerrum von der Pharmaindustrie.

    Ich suchte mit allen Studien, um zu beweisen, dass die E-Zigarette wirklich so sicher ist wie alle Nikotinprodukte.
    „Das schädigt mich doch nicht mehr und andere auch nicht!“
    Es ist ja in unserer Gesellschaft sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass man selbst gesund lebt…das lernte ich von der WHO:
    „Gesund sollts du leben!Rauchen ist böse! Nikotinkonsum tötet dich und andere!“

    JAAAAA, die E-Zigarette zum rauchfrei werden! Entwöhnen ist gut für die Volksgesundheit!
    Ich war gar nicht mehr zu halten…fast fanatisch machte ich ab hier quasi eine
    neue Form der „Nicorette-Werbung“ für die E-Zigarette.
    Alle posteten ihre Erfolge, wie toll sie wirkt und ist…und das trug ich weiter in die Welt hinaus.
    Bis mir 2011 auffiel:
    Es hört irgendwie keiner auf….weder mit Nikotin, noch mit Wölkchen machen.
    Aber alle schrieben es ständig…hmmmm….was habe ich mir gekauft?
    Etwas zum „Rauchen“…eine tabaklose Zigarette.
    Und ich dachte doch beim Kauf, Nikotin per se sei tödlich…?

    Also deckte ich die Nikotinlüge gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Mayer auf.
    Ich wollte die Leute seit 2012 warnen, selbst Sicherheit zu verlangen…da es schliesslich ein Genussmittel ist und sogar sehr schädliche Substanzen enthalten darf.
    Aber die Leute hörten nicht mehr:
    Es waren zu viele, welche sich die E-Zigarette zum Entwöhnen gekauft haben….wie man es von der Pharmaindustrie her kennt.
    Sicherheit war nun mal wichtig für dies Leute:
    Aufhörwillige Raucher sind sehr gesundheitsbewusst und sie verbinden mit „Aufhören“ vor allem eines:
    Aufhören mit Schaden.

    Die aufhörwilligen Raucher drängten nun die normalen Raucher aus allen Communities.
    Sie nannten sich nun nicht mehr „Raucher“, sondern „Nichtraucher/Dampfer“.
    Der Weg war frei für die Regulierungskatastrophe.

    Raucher – bekommen völlig legal bis zu 4800 Schadstoffe in der Wolke, die sie mit Nikotin konsumieren.
    Nichtraucher – bekommen nun hohen Gesundheitsschutz…wie man es von allen Nikotinersatzprodukten kennt.

    Durch die allgemein gültige Definition von „Rauchen“ und „Zigarette“ KANN ich gar nicht mehr sagen, was ich gekauft habe.
    Ich darf es auch nicht…in allen Foren/FB-Gruppen wird jeder ahnungslose Raucher, der sich etwas zum „Rauchen“ kaufen möchte, barsch darauf hingewiesen, dass das kein Rauchen mehr ist.
    Es ist auch keine „Zigarette“ mehr, sondern ein „Nassdampf-Inhalationsgerät“.
    Hier hat die jahrzehntelange Propaganda der WHO Früchte getragen…..und ich fiel auch drauf rein nach kurzer Zeit:
    „Ich darf doch nicht sagen, dass es Rauchen ist…sonst könnte man ja denken, dass…“
    Manipulation.

    Wurden wir alle getäuscht und in die Irre geführt?
    Von der Pharmaindustrie?
    Gibt es die sog. „Nikotinersatztherapie“ nur, um uns Rauchern so etwas wie „Dampfzigaretten wegnehmen zu können?
    Die Hinweise mehren sich…..

    Ohne „Nikotinersatztherapie“ wäre die scharfe Regulierung überhaupt nicht möglich gewesen.
    Ohne die „Nikotinersatztherpie“ hätte kein Raucher Sicherheit oder gar „Reinheitsgebote“ verlangt, da Nikotin per se schon als tödlich galt bei Langzeitkonsum….das haben alle vergessen:
    Ich auch.

    Aber ich habe mich wieder daran erinnert, da ich Raucherin bin und mir nur etwas gekauft habe zum Nikotin inhalieren…wie seit 30 Jahren.
    Und das tun noch bis zu 97% aller E-Raucher nach all den Jahren.

    Dementsprechend kämpfe ich ab jetzt um RAUCHERSCHUTZ!
    Raucher gehen bewusst das höchste Gesundheitsrisiko ein:
    Ein Tödliches….alleine durch ihr falsches Wissen über Nikotin, welches sie inhalieren.
    Und genau dieses „Nikotin tief inhalieren“ musste entwöhnt werden mit „Nicorette“.
    Aber nun sitzt der „Father-of-Nikotintherapie“ Karl-Olov Fagerström mit bei den E-Rauchern am Tisch und grübelt, ob die E-Zigarette genauso sicher und unbedenklich ist wie alle seine Nikotinersatzprodukte….zum „Rauchen aufhören“.

    Wer sich auch nich mehr länger zum Besten halten will:
    Infos und Fakten gibts bei smoker-insight.org.

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