Liebe Leserinnen und Leser,
Als Ihr neuer Kaplan darf ich mich Ihnen hier vorstellen.
Mein Name ist Andreas Theurer. Ich bin 52 Jahre alt und seit 27 Jahren glücklich verheiratet mit meiner Frau Gudrun. Wir haben zwei erwachsene Söhne und wohnen in Stadtbergen-Deuringen. Am 28. Oktober wurde ich von Bischof Konrad zum Priester der katholischen Kirche geweiht.
Vielleicht stutzen Sie hier und fragen sich, wie ist das möglich?
17 Jahre lang war ich evangelischer Pfarrer in der württembergischen Landeskirche, ehe meine Frau und ich 2012 zur katholischen Kirche übertraten. Diese Entscheidung war eine Folge davon, dass uns das Studium der Heiligen Schrift und die Überlieferung der Kirche immer mehr zur vollen Zustimmung zur katholischen Lehre geführt hatten. Im Bistum Augsburg haben wir dann eine neue Heimat gefunden. Seither war ich im Institut für Neuevangelisierung als Theologischer Referent tätig und meine Frau als Seelsorgerin im St.-Vinzenz-Hospiz.
Seit 1944 gibt es in der Kirche die Möglichkeit, verheirateten Geistlichen anderer Kirchen, die katholisch werden, für die Dauer ihrer bestehenden Ehe nach gründlicher Prüfung des Einzelfalls eine Befreiung vom Zölibat zu gewähren. Diese Ausnahmegenehmigung hat mir der Papst letztes Jahr gegeben und so darf ich als verheirateter Mann Priester sein.
Nun werde ich weiterhin mit einer halben Stelle im Institut für Neuevangelisierung bleiben und mit der anderen Hälfte als Kaplan in Ihrer Pfarreiengemeinschaft Dienst tun. Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe und darauf, wieder vor Ort in der Pastoral tätig zu sein. Besonders freue ich mich dabei auf die vielfältigen Begegnungen mit Ihnen in den Gottesdiensten, in der Seelsorge und wo immer sich unsere Wege kreuzen.
Mögen die Wege, die wir gemeinsam gehen, gesegnete Wege sein!
Ihr
Andreas Theurer
Brigitte Schwarzmeier meint
Sehr geehrte Christen,
es geht mir nicht in den Kopf, warum ein evangelischer Pfarrer die Lehren der Kath. Kirche so gut findet, dass er samt Ehefrau zum katholischen Glauben Übertritt und die Kath. Kirche ihn als Priester samt Ehefrau walten lässt. Das ist m.M. ein Schlag ins Gesicht aller katholischen Seelsorger, die im Zölibat leben müssen. Bitte nicht falsch verstehen, bin seit 68 Jahren katholisch und bin strikt gegen den Zölibat!
Im ca.11. Jahrhundert wurde der Zölibat erst eingeführt und verheiratete Priester mussten sich scheiden lassen, wenn sie weiter ihr Amt ausüben wollten! Und warum gibt es überhaupt die evangelische Kirche? Luther, der sich mit Recht u.a. darüber aufgeregt hst, dass man den Petersdom mit Ablass der Sünder bezahlen wollte, d.h. je grösser die Sünde je mehr Geld für die Kasse. Und dann hätte man lt. Kath. Kirche seine Sünde verbüßt. Und wer hat denn für das “dumm gehaltene Volk ” die in Latein gehaltene Bibel ins deutsche übetsetzt? Möge sich der neue katholische Priester samt Gattin in einer Gemeinschaft der Vertuschung von sexuellem Missbrauch und Verfolgung in den vergangenen Jahrhunderten von Andersgläubigen wohlfühlen.
Ich mache es anders rum!
Dr. Joachim Schlosser meint
Sehr geehrte Brigitte Schwarzmeier,
Ich weiß zwar nicht, was Sie anders rum machen, doch nehme ich nicht für mich in Anspruch, die internen, d.h. aufs eigene Personal gerichteten, Regeln der Kirche zu bewerten. Ihre Frage wird direkt im Artikel beantwortet, lesen Sie einfach noch einmal.
Jens Sommer meint
Sehr geehrter Herr Theurer,
Sie sind der lebendige Beweis, dass es auch ohne Zölibat in der Kirche geht, ohne ihn ganz abzuschaffen.
Ich selber bin katholischer Priester “ohne Amt”, da ich gehen musste, weil ich heiraten wollte. Der Zölibat hat mir alle Kräfte geraubt. Ich bin ganz ehrlich: Solche Ausnahmen, wie Sie bei Ihnen gewährt werden, reißen die Wunden wieder auf. Ich bin gerne Priester gewesen, nur habe ich den “Fehler” gehabt, dass ich schon immer katholisch war und feststellen musste, dass die Kopplung von Amt und Ehelosigkeit zu schwer ist. Was zu tun ist? Mir bitte nicht schreiben, dass der Priesterberuf eine Zumutung für Familie wäre. Meine Frau würde mich unterstützen – wie Ihre sicher auch.
Herzliche Grüße
Jens Sommer
Jutta Schlittmeier meint
Hallo, Herr Kaplan Theurer,
(ich weiss noch gar nicht, was ein Kaplan ist).
Ich versuche das jetzt über diesen Kommentar und bitte, wenn Sie mögen, mir an meine E-Mail-Adresse – die ja sichtbar sein dürfte für Sie bzw den, der diesen Kommentar erhält und eventuell freischaltet – zu antworten. Mit großen Interesse lese ich Ihr Buch: Warum werden wir nicht katholisch?
Ich beschäftige mich momentan mit diesem großen Thema, weil ich im Katholischen – der Einfachheit halber bleibt es etwas pauschal, das ist mit klar – tatäschlich Antworten finde, die mir vor allem die Freikirchen (Baptistengemeinden), die angeblich Gemeinden sind, wie es “früher” war … (Glauben ganz einfach und direkt leben) aber auch die Evangelische Kirche (sowieso), ein Stück weit auch die Ltherische Kirche, obwohl ich dort schon fündig wurde .. nicht geben konnten.
Was in Ihrem Buch nicht angesprochen wird – das würde ohnehin sicherlich den Rahmen sprengen – ist die Verfolgung Andersgläubiger seitens der Katholische Kirche, der Hugenotten in Frankreich zB … die Zwangskonversion der Juden in Spanien ..
Das beschäftigt mich doch sehr ..
Vielleicht haben Sie da eine “Antwort” für mich?
Ich finde es sehr mutig von Ihnen diesen Schritt vollzogen zu haben .. das ist sicher keine leichte Sache gewesen. Und ich fange an zu ahnen, warum Sie und Ihre Gattin diesen Weg gewählt haben, wenn man das überhaupt so ausdrücken kann.
Ich habe momentan für mich den Eindruck, dass ich mich zum ersten Mal wirklich mit Christsein und Gottesdienst beschäftige .. schon komisch.
Ich hoffe sehr, die Ansprache meinerseits über dieses Formular bedeutet keinen Anstoß.
Das wäre mir arg.